Astarte IV
Veröffentlicht am 16.02.2016 in der Kategorie Erotikgeschichten Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!Persönliches Logbuch Leutnant Susanna Mercati, Sternzeit 48433,8
Ich danke dem Sternenflottenkommando für die Ausnahmegenehmigung, die mir diese Feldforschung ermöglicht, obwohl der Planet seit den Vorfällen vor über 20 Jahren zum Sperrgebiet erklärt wurde.
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Das Forschungsschiff Caribe hatte mich planmäßig auf dem Planeten Astarte IV abgesetzt. Nachdem meine gesamte Ausrüstung herunter gebeamt war, errichtete ich mein Basislager. Es war eine anstrengende und zeitraubende Arbeit, da ich genügend Vorräte einlagern musste, damit ich zwölf Monate autark überleben und gleichzeitig meine Forschung durchführen konnte.
Bis ich in ca. einem Sternenjahr abgeholt werden sollte, war ich nun auf mich allein gestellt, da ich keine Subraumkommunikation nutzen konnte.
Am folgenden Tag würde ich versuchen, Kontakt zu den Einwohnern auszunehmen. Die Scans der Caribe hatten gezeigt, dass sich ganz in der Nähe meines jetzigen Standorts eine größere Gruppe von ihnen aufhielt. Allerdings durfte ich mir nicht zu lange Zeit lassen, da sie nach allem, was wir wussten, nomadisch leben.
Ich hatte durchaus nachvollziehbare und gewichtige Argumente für mein Vorhaben, trotz des Risikos und der dadurch begründeten Sperre meine Studien direkt auf Astarte IV durchzuführen. Der erste Kontakt wurde bereits vor knapp 23 Jahren durch die Notlandung der USS Bas-Rhin hergestellt, wodurch die Einwohner mit moderner Technologie konfrontiert wurden, obwohl sie erst eine primitive Entwicklungsstufe erreicht hatten. Den Aufzeichnungen zufolge führte dies jedoch zu keinen negativen Auswirkungen auf ihre soziale und kulturelle Entwicklung.
Offenbar scheint ihre Gesellschaft ausreichend stabil zu sein, um begrenzte Störungen aushalten zu können.
Die negativen Folgen des Kontaktes zeigten sich dagegen unerwartet auf unserer Seite. Das Transportschiff Telemach, das die Schiffbrüchigen von der Planetenoberfläche aufnahm, wurde wenig später, nur vom Autopiloten gesteuert, auf dem Weg ins Solarsystem aufgebracht. Die Besatzung und die Geretteten befanden sich in einem konstanten sexuell orgiastischen Zustand, der ihnen komplexe oder Konzentration erfordernde Aktivitäten unmöglich machte.
Nachdem die Telemach unter Quarantäne gestellt worden war, fand man heraus, dass die Überlebenden mit einem Retrovirus infiziert waren, der die sexuelle Erregbarkeit extrem steigerte und gleichzeitig die intellektuelle Steuerungsfähigkeit nahezu ausschaltete. Nach einer vollständigen Entgiftung und begleitender Betreuung durch ausgebildete Counselors waren die meisten Besatzungsmitglieder wieder eingeschränkt dienstfähig. Jedoch gelang es nicht, eine Therapie gegen das Virus selbst oder eine Impfung zu entwickeln. Daher wurde jedes Betreten des Planeten oder direkter Kontakt mit seinen Bewohnern verboten.
Das Problem wäre damit behoben gewesen, wenn sich nicht herausgestellt hätte, dass die Astari, wie die Einwohner von Astarte IV genannt wurden, genetisch kompatibel mit Menschen sind. Aufgrund der intensiven sexuellen Kontakte zwischen den Gestrandeten und den Astari gab es mehrere Schwangerschaften unter den weiblichen Besatzungsmitgliedern. Deren Kinder zeigten keine äußerlichen Auffälligkeiten und auch alle medizinischen Untersuchungen ergaben, dass ihre Physis scheinbar völlig durch das mütterliche Erbe bestimmt worden war und es außer genetischen Abweichungen in ihrer DNA keine Auswirkungen der Zeugung durch Astari Väter gab.
Unerwartete Komplikationen ergaben sich erst, als die Halb-Astari auf der Erde in die Pubertät kamen. Offenbar begann ihr adoleszenter Organismus ab diesem Zeitpunkt, das Retrovirus zu produzieren. Dieser Umstand wurde erst bekannt, nachdem es bereits zu zahlreichen sexuellen Kontakten in ihrem Umfeld gekommen war. Da dieses Umfeld hauptsächlich aus Gleichaltrigen bestanden hatte, wurden die Infektion und ihre Ursache von den Behörden geheim gehalten, um kein öffentliches Aufsehen zu erregen.
Es wurde allerdings ein intensives Forschungsprojekt der Sternenflotte gestartet, in dem ich zunächst als Assistentin und später als leitende Exosoziologin tätig war.
Unserem Forschungsteam gelang es, körperlichen, insbesondere sexuellen Kontakt mit Infizierten als Übertragungsweg zu bestätigen. Die Inkubationszeit betrug ca. 24 Stunden, während der ein Infizierter bereits weitere Personen anstecken konnte. Eine Übertragung durch die Luft, etwa über die Umweltsysteme eines Raumschiffs, konnte dagegen weitgehend ausgeschlossen werden.
Einen gewaltigen Durchbruch erreichten wir mit der Entwicklung eines Antiserums, das, regelmäßig injiziert, Gesunde vor der Ansteckung schützt. Leider ließ sich dieses Antiserum nicht verlässlich replizieren, sondern musste aus den Körpersekreten der Ausscheider gewonnen werden.
Nicht nur war der Prozess der Rohstoffgewinnung für die Betroffenen äußerst unangenehm, auch die auf diese Weise produzierbaren Volumen waren bei Weitem nicht ausreichend, um einen umfassenden Schutz der Gesellschaft zu gewährleisten, so dass die Halb-Astari effektiv einer lebenslangen Quarantäne unterworfen werden mussten, um eine ungehemmte Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Da wir an diesem Punkt der Forschung in einer Sackgasse angekommen waren, verlegte ich meine Schwerpunkte auf den Ursprung des Phänomens.
Die verfügbaren Berichte waren zwar äußerst dürftig und befassten sich nahezu ausschließlich mit den sehr frühen Phasen des Kontakts mit den Astari, da die Überlebenden der Bas-Rhin aus nachvollziehbaren Gründen nach ihrer Infektion nicht mehr in der Lage waren, ausführliche Logbücher zu verfassen. Doch belegten diese Aufzeichnungen, dass die Astari eine funktionierende Gesellschaft haben und nicht in einen Zustand des permanenten orgiastischen Chaos versunken waren, wie es auf der Telemach und später in geringerem Umfang im sozialen Umfeld der Halb-Astari geschehen war.
Es lag also nahe, dass es soziale oder biologische Mechanismen auf Astarte IV gab, die ein Ausufern der Infektion verhinderten. Mein Ziel war es, diese vor Ort zu identifizieren und daraus Maßnahmen abzuleiten, die eine inhumane Ausgrenzung der Halb-Astari zukünftig unnötig machen sollten.
Um mich selbst zu schützen, enthielt meine Ausrüstung den größten Teil des föderationsweit verfügbaren Antiserums. Daher musste ich die Feldstudien alleine durchführen, weil die begrenzten Vorräte für eine zweite Person nicht ausreichen würden.
Oberstes Gebot war es, Körperkontakt mit den Einheimischen zu vermeiden, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.
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Mein erster Kontakt mit den Astari verlief erfreulich reibungslos. Ich wurde von den Anwesenden begrüßt, als sei ich nur eine Bekannte, die zu Besuch kommt. Mein Auftauchen erregte weder Furcht noch Verwunderung oder Aufregung. Nach einem kurzen Blick und einer freundlichen Geste ging jedermann und jedefrau wieder ihren gewohnten Beschäftigungen nach.
Insgesamt lebten fast 80 Personen beiderlei Geschlechts in der Gemeinschaft. Dies waren geradezu ideale Bedingungen für meine Feldstudie.
Als Schwierigkeit erwies sich jedoch, dass die Astari keine gesprochene Sprache besaßen. Der Universalübersetzer meines Kommunikators war damit wirkungslos. Sie kommunizierten über eine Vielzahl komplexer Gesten, die ich mir erst aneignen musste. In den Aufzeichnungen der Bas-Rhin gab es nur kurze Hinweise darauf, aber keine Einzelheiten oder gar den Versuch einer Übersetzung.
Ich musste also die Gruppe, der ich mich genähert hatte, über längere Zeit beobachten, ehe ich mit ihnen in intensiveren Kontakt oder Austausch treten konnte. Dies sollte jedoch ohne weiteres möglich sein. Sie waren freundlich, friedfertig, offen und gaben sich auch in meiner Anwesenheit völlig natürlich, soweit ich das zu Anfang beurteilen konnte.
Vom Erscheinungsbild ähnelten sie sehr stark uns Menschen, wenn auch einem geradezu erschreckenden Idealbild des menschlichen Körpers, der geradezu von klassischen altgriechischen Statuen entlehnt sein könnte.
Zudem glichen sich alle Mitglieder der Gruppe derart, dass ich sie für nahe Angehörige halten würde. Die Frauen waren gut 170 cm groß, hatten langes blondes Haupthaar, ein rundes Gesicht mit kleiner Nase und vollen Lippen, schmale Schultern, feste, runde Brüste, flache Bäuche, schlanke Taillen, breite Hüften und feste Schenkel. Da sie überhaupt keine Kleidung trugen, konnte ich feststellen, dass sie keinerlei Körperbehaarung besitzen.
Auch die Männer waren stets völlig nackt.
Sie wurden in der Regel etwas größer als die Frauen, 180 bis 190 cm. Ihr hell- bis rotblondes Haar scherten sie kurz und rasierten sich den ohnehin spärlichen Bartwuchs mit scharfen, aus der harten Schale einer Nuss geschaffenen Klingen. Sie hatten breite Schultern, muskulöse Oberkörper, Arme und Beine, und waren durchweg, wie ich zwangsläufig zur Kenntnis nehmen durfte, „gut ausgestattet“.
Bereits nach den ersten Stunden musste ich feststellen, dass ihr vollständiger Verzicht auf Körperbedeckung in dem hier herrschenden heißen, feuchten Klima bedeutende Vorteile hatte.
Trotz meiner tropentauglichen Funktionsbekleidung war ich völlig verschwitzt. Ich würde persönliche Hygiene und die Beschaffung von Trinkwasser in meiner Prioritätenliste weiter nach oben setzen müssen.
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Mein genaueres Studium der Gruppe ergab zwei Auffälligkeiten, die ich noch nicht erklären konnte. Erstens schien es, zumindest vom äußeren Erscheinungsbild her, keine Astari zu geben, die älter als Mitte oder Ende 40 waren. Ob dies nur ein Fehlschluss meinerseits aufgrund ihrer durchweg ausgezeichneten körperlichen Verfassung war, oder es biologische oder soziale Gründe hierfür gab, musste sich erst durch eine längerfristige Beobachtung herausstellen.
Zweitens gab es einen erstaunlich geringen Anteil von Kindern in der Gruppe, angesichts des relativ primitiven Zustands ihrer Gesellschaft und der — wie ich bereits nach kurzer Zeit definitiv bestätigen konnte — sehr großen Häufigkeit von Sexualkontakten der Erwachsenen. Es gab in der Gruppe lediglich fünf Kinder und Minderjährige und genau eine Frau ist sichtlich schwanger. Ohne weitere Daten gesammelt zu haben, vermutete ich, dass die Astari Frauen wesentlich seltener empfängnisbereit waren als Menschen, was eine Folge der Evolution sein dürfte.
Andernfalls würde eine zu starke Vermehrung zu Überbevölkerung und Ressourcenknappheit führen.
Die evolutionäre Rolle des Retrovirus konnte ich mit diesem Modell noch nicht erklären. Unter der Annahme, dass er auf die Astari die gleiche Wirkung hatte, die wir bei Menschen beobachteten, waren alle Erwachsenen damit infiziert. Es kam den ganzen Tag über zu zahlreichen, permanent wechselnden Sexualkontakten. Die graduell wachsende Erregung von Männern war angesichts der Umstände nicht zu übersehen, führte aber zu keinerlei Aufsehen oder besonderen Reaktionen auf Seiten der anderen Gruppenmitgliedern.
Schließlich ging der Mann auf eine Frau zu und gab ihr mit Zeichen seinen Wunsch zu verstehen. Wobei die Paarungen, soweit ich es bis jetzt beurteilen konnte, zufällig entstehen und beiderseits völlig freiwillig zustande kamen. Tatsächlich war es eher die Regel als die Ausnahme, dass erst die zweite oder dritte Angesprochene sich bereit erklärte. Auch schien meinen Beobachtungen zufolge die Initiative ebenso oft von einer Frau wie von einem Mann auszugehen.
Zu meiner Erleichterung suchten die Paare sichtgeschützte Orte außerhalb des Lagers auf. Ihr Tun dort blieb aber, selbst wenn es noch fraglich gewesen wäre, kein Geheimnis, da sie bei der körperlichen Liebe, im Gegensatz zu ihrer stillen Kommunikationsweise, keinesfalls zurückhaltend oder leise waren.
Vermutlich sollte ich mich von der Tatsache geschmeichelt fühlen, dass auch ich, im Laufe meiner Beobachtungen des Gruppenlebens, bereits mehrere eindeutige Angebote von Männern erhielt.
Selbstverständlich lehnte ich alle mit Hilfe der von den Frauen abgeschauten Gesten höflich ab, was auch zu keinerlei negativen Reaktionen seitens der Zurückgewiesenen führte.
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In Hinblick auf die Zeichensprache der Astari musste ich ein neues Problem zur Kenntnis nehmen. Ein Großteil der Bedeutung oder gar eine Bedeutungsverschiebung ergab sich daraus, dass man viele Gesten nicht einfach ausführte, sondern dabei den Partner berührte. Aufgrund der Ansteckungsgefahr war dies für mich natürlich ausgeschlossen.
Ich kam mir dadurch wie eine Taubstumme vor und suchte einen Weg, diese Barriere zu überwinden.
Eventuell hätte ich die Dosierung des Antiserums erhöhen können, um die Berührungsgesten ohne Risiko anwenden zu können. Bisher wirkte es wie erwartet. Meine täglichen Selbstkontrollen mit dem medizinischen Tricorder ergaben keinerlei Auffälligkeiten, die auf eine Infektion hingewiesen hätten. Nach einer Überprüfung meiner Vorräte musste ich allerdings feststellen, dass sie bei einer größeren täglichen Dosis nicht bis zum Eintreffen der Caribe ausreichen würden.
Möglicherweise wäre es aber denkbar, Zeiten der intensiven Interaktion — in denen ich mich verstärkt schützte — mit Zeiten abzuwechseln, in denen ich den Kontakt miede und somit auf die tägliche Impfung verzichten konnte.
Ob sich dies aus medizinischer Sicht nachteilig auswirken würde, konnte ich nicht abschätzen, da uns keine entsprechenden Forschungsergebnisse vorlagen. Viel eher würde ich aber Nachteile für meine Beziehung zu den Astari befürchten, die irritiert sein könnten, wenn ich mich zeitweise vor ihnen zurückzog.
Das Problem blieb hiermit vorerst ungelöst.
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Eines der Ergebnisse meiner bisherigen Studien war, dass die häufigen Kopulationen deshalb keine negativen Auswirkungen auf die Astari Gemeinschaft hatten, weil der Aufwand für das Bestreiten des Lebensunterhalts extrem gering war. Sie lebten geradezu in einem Paradies. Sie ernährten sich von Früchten und anderen Pflanzenteilen, die sie in unmittelbarer Nähe ihres Lagers ernteten. Sie hatten weder Bedarf an Vorratshaltung, noch mussten sie sich — zumindest in der bisherigen Beobachtungsperiode — gegen schlechte Witterungseinflüsse schützen.
Waffen besaßen die Astari weder für die Jagd, da sie Vegetarier waren, noch zur Verteidigung. Wie mir erst nach einiger Zeit klar wurde, gab es in der Welt der Astari weder Raubtiere noch anderes großes Wild. Dies dürfte, zusammen mit dem Wegfall von Konkurrenz um Nahrung oder Lebensraum, weitgehend auch das Fehlen von Aggressivität und Furcht in ihrem Verhalten erklären.
Es verursachte also keine Nachteile für den Einzelnen oder die Gruppe, wenn ein Astari seine aktuelle Tätigkeit nicht abschloss, weil er sich spontan mit einem Sexualpartner zurückzog.
Die Auswirkungen eines solchen Verhaltens auf eine moderne arbeitsteilige Gesellschaft oder gar eine Raumschiffbesatzung waren dagegen offensichtlich.
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Vermutlich war es eher persönliche als wissenschaftliche Neugier, die mich zu einem Schritt bewog, den ich nachträglich sehr bereute. Um meine Annahmen, die ich anhand meiner Vorstellungskraft und der hörbaren Indizien zum Treiben der Paare außerhalb des Lagers getroffen hatte, zu bestätigen, folgte ich einem Paar heimlich auf seinem Rückzug in den Wald.
Aus einem vermeintlich sicheren Versteck beobachtete ich den Mann und die Frau und durfte feststellen, dass sie nicht nur sehr leidenschaftlich waren, was ich bereits aus der Geräuschkulisse schließen konnte, sondern auch äußerst ausdauernd und erfindungsreich.
Dem Paar bei seinem ausschweifenden Tun zuzusehen, rief allerdings bei mir unerwünschte körperliche und mentale Auswirkungen hervor, die ich hier nicht weiter schildern will. Jedenfalls hielt ich es anschließend für eine schlecht durchdachte Vorbereitung auf diese Feldstudie, die gesamte Planungszeit über und während der achtmonatigen Reise auf der Caribe bewusst enthaltsam gelebt zu haben.
Möglicherweise trug aber auch die permanent sexuell aufgeladene Atmosphäre unter den Astari, der ich mich seit Wochen aussetzte, mit dazu bei, dass ich in der Nacht im Anschluss an die heimliche Beobachtung des Liebespaares einen extrem realistischen erotischen Traum hatte. In diesem Traum hatte ich in jeder Hinsicht das Empfinden, als sei ich die Frau, die von dem Astari Mann auf vielerlei Weise befriedigt wurde und ihn befriedigte. Besonders beunruhigend dabei war, dass ich im Traum aus den Augen der Frau mich selbst sehen konnte, wie ich halb hinter einem Baum verborgen dem Treiben zusah und dabei meiner eigenen Lust nachgab.
Schweißgebadet und spürbar erregt wachte ich auf. Es war, als ob ich im Traum noch einmal den Orgasmus erlebt hatte, den ich beim Ausspähen des Pärchens parallel zu dessen Höhepunkt selbst erreicht hatte. Rasch überprüfte ich meinen körperlichen Zustand mit dem Tricorder. Das Nachklingen der sexuellen Erregung war an den Werten deutlich abzulesen. Glücklicherweise gab es aber weiterhin keine Spur des Virus in meinem Organismus.
Kurz dachte ich darüber nach, meine Forschung abzubrechen und mich von den Astari abzusetzen.
Nachdem ich mich beruhigt hatte, verwarf ich diesen Gedanken. Bedeutende wissenschaftliche Erkenntnisse wären nie gemacht worden, wenn sich ihre Entdecker von Träumen hätten abschrecken lassen. So realistisch sie auch gewesen sein mögen.
Ein Rest von Unsicherheit blieb trotzdem zurück: entsprang der Traumblick aus den Augen der Frau auf mein zweites, masturbierendes Ich meiner überreizten Fantasie oder war es ein Abbild der Wirklichkeit, weil ich vielleicht unbewusst wahrgenommen hatte, dass sie mich sah? Und wenn Letzteres zutraf, welche Auswirkungen würde es auf mein Verhältnis zu den Astari haben? Hatte ich ein Tabu gebrochen?
Computer: den letzten Eintrag verschlüsseln und den Zugriff nur auf mich persönlich einschränken.
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Um dem zweiten Ziel meiner Forschung, den biologischen Aspekten näher zu kommen, benötigte ich eine Versuchsperson. Ich gab einem jungen Mann zu verstehen, dass er mir zu meinem Basislager folgen solle, was er auch bereitwillig tat. Dort aber begannen die Schwierigkeiten.
Von ihm eine Speichelprobe zu erhalten, war noch eine leichte Übung. Eine Blutprobe zu bekommen, stellte sich dagegen als unmöglich heraus.
Mit noch so viel Schmeichelei und sachlicher Überzeugungskraft konnte ich ihn nicht dazu bewegen, ihm eine Spritze setzen zu dürfen. Selbst als ich mir selbst eine kleine Menge Blut entnahm, um ihm zu beweisen, dass der Eingriff vollkommen ungefährlich war, erreichte ich genau das Gegenteil. Er wirkte angesichts des Blutes völlig entsetzt und seine Stimmung fiel schlagartig auf einen Tiefpunkt. Was ich anhand des natürlichen Erregungsanzeigers in seiner Körpermitte unmittelbar sehen konnte.
Dabei wurde mir klar, dass er aus seinem Erfahrungsschatz heraus vermutlich etwas ganz anderes erwartete, weshalb ich ihn alleine aus dem Lager gebeten hatte.
Dies wiederum trieb mir die Röte ins Gesicht und machte den dritten Teil meiner Untersuchung nicht gerade leichter.
Mit meinem beschränkten Wortschatz versuchte ich ihm zu bedeuten, dass ich eine Spermaprobe von ihm haben wollte. Zum ersten Mal war ich dabei froh, dass die Astari Gesten statt gesprochener Worte benutzten. Vor Peinlichkeit hätte ich vermutlich keinen Laut über die Lippen gebracht.
Der junge Mann, in Ermangelung eigener Namen nannte ich ihn Temu, konnte mir aber in keiner Weise folgen.
Nach und nach wurde mir klar, dass es nicht in erster Linie daran lag, dass ich die notwendigen Zeichen nicht kannte. Es war vielmehr ein Mangel der Sprache selbst, die keinen Begriff dafür kannte, was ich von ihm erwartete. In einer Welt, in der jederzeitige Erfüllung sexueller Begierde durch einen Partner des anderen Geschlechts garantiert war, gab es keinen Bedarf an Masturbation.
Fußnote: auch Homosexualität scheint in der Astari Gesellschaft unbekannt zu sein.
Die Gründe hierfür könnten Thema einer weiteren Forschungsarbeit sein.
Notgedrungen musste ich also selbst Hand anlegen. Im wahrsten Sinne der Wortes. Ich streifte mir also einen Latexhandschuh über und machte mich daran, meine Probe zu holen. Offenbar gefiel Temu, was ich anfing, denn nach wenigen Handgriffen stand er schon wieder aufrecht und ließ mich auch weiter gewähren, bis ich den Lohn meiner Mühen in einem Glas auffangen konnte.
Ihn anschließend wieder zurück in sein Lager zu schicken, erwies sich als gar nicht so einfach.
Er machte mir mehrmals eindeutige Angebote, und gab erst nach, als ich meine Ablehnungen wiederholt energisch zum Ausdruck gebracht hatte. Enttäuscht trottete er davon. Irgendwie tat er mir sogar leid. Vermutlich hatte er den Eindruck gewonnen, dass ich ihn unter falschen Vorwand zu mir gelockt hatte.
Vielleicht hatte er aber durch seine jahrelange Erfahrung die Zeichen meines Körpers besser und deutlicher lesen können, als ich selbst. In seinem Wertesystem war es sicher unvorstellbar, dass man eine sexuell erregte Frau nicht befriedigte, wenn man dazu in der Lage war.
Und ich war, verdammt nochmal, so was von geil! Noch immer sah ich vor meinem inneren Auge seinen mächtigen Schwanz, der sich unter meinen sanften Berührungen steil aufrichtete. Ich roch noch immer Temus Schweiß, der ihm ausbrach, als ich ihn wichste, und ich hörte sein Stöhnen, als er kam und diese unglaublich große Menge Sperma in mein Probenglas spritzte.
Ich flüchtete geradezu in mein Zelt. Ach, zum Teufel mit der Forschung! Ich hatte gerade noch genügend Verstand, die Proben einzufrieren, ehe ich mir die Kleider vom Leib riss, mich auf mein Feldbett warf und zwei Finger gleichzeitig in meine heiße, triefende Spalte schob.
Ah! Genau hier sollte jetzt Temus praller Ständer stecken. Wie sehr wünschte ich mir, er würde mich hier und sofort so heftig durchficken, wie es noch kein Mann getan hatte.
Ich bearbeitete meine Möse und meinen Kitzler so heftig und ausgiebig, immer wieder „Temu! Temu!“ schreiend, bis ich heiser und völlig erschöpft, aber restlos glücklich und zufrieden liegen blieb und ermattet einschlief.
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Computer: den gestrigen Eintrag für eine komplette Überarbeitung vormerken.
Sollte eine andere Person außer mir vor der Überarbeitung darauf zugreifen, den Eintrag sofort und unwiderruflich löschen.
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Ungewohnte Geschäftigkeit im Lager der Astari machte mir einen Umstand bewusst, den ich bis dahin ignoriert hatte. Die Astari waren Nomaden. Da sie quasi nichts besaßen, war es für sie möglich, ohne Vorbereitung jederzeit ihren Standort zu wechseln. Diesen Vorzug genoss ich mit meiner umfangreichen, schweren Ausrüstung nicht. Ich würde Tage brauchen, alles von einem Ort zum anderen zu schleppen.
Noch während ich mir Gedanken machte, wie ich diese Herausforderung meistern könnte, kam mir die Lösung entgegen. In Gestalt von Temu und einigen anderen Männern. Ich verstand, dass sie mir beim Transportieren helfen wollten, und nahm sofort dankbar an.
Beim Einpacken waren sie allerdings keine große Hilfe. Ordnung gehörte bestimmt nicht zu den besonderen Stärken der Astari und ich fürchtete, dass kaum etwas von meiner Ausrüstung im jeweils richtigen Behälter landete.
Diesen Mangel machten sie allerdings durch Eifer und ihre große Zahl wett, so dass wir in überraschend kurzer Zeit abmarschbereit waren und zum Stamm aufschlossen, der bereits in gemächlichem Tempo aufgebrochen war.
Ich hatte mir vorgenommen, die wertvollsten Geräte selbst zu tragen, aber trotz der langsamen Gangart konnte ich mit den athletischen Astari bald nicht mehr Schritt halten. Das Gewicht der Transporttasche schnitt mir in die Schulter. Temu bemerkte glücklicherweise mein Problem und ich war ehrlich froh, als er mir anbot, mir die Last abzunehmen.
Weniger froh war ich, dass er die Tasche seinerseits bald an einen anderen Mann weitergab. Mit der Zeit gab ich allerdings auf, den Verbleib meines Gepäcks mit den Augen zu verfolgen. Es wanderte von Hand zu Hand, so dass niemand übermäßig oder zu lange damit beschwert war.
Ein weiterer Grund für die häufigen Trägerwechsel war, dass auch während des Marsches sich immer wieder Pärchen fanden, die sich in die Büsche abseits der Route schlugen und später lachend wieder zur Gruppe aufschlossen.
Ehe es dunkel wurde ließ sich die Gruppe am Rand einer kleinen Lichtung nieder. Meine Ausrüstung ließen die letzten Träger einfach dort wo sie standen zu Boden sinken. Ich sammelte die Sachen, so gut es ging, an einem Platz zusammen, verzichtete aber darauf, mein Zelt wieder abseits des Stammes aufzuschlagen. Stattdessen spannte ich lediglich eine Plane als Sichtschutz zwischen den Kisten und richtete meinen Schlaf- und Arbeitsplatz nur wenige Meter neben den Astari ein.
Dann sank ich völlig fertig auf mein Feldbett.
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Obwohl ich von dem Marsch erschöpft war, fand ich keine Ruhe. Die Geräusche der nahe schlafenden Astari weckten Bilder ihrer betörenden Körper in meinem Geist. Zudem durfte ich feststellen, dass sie sich auch nachts der Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse widmeten. Ich wunderte mich nur, wie die anderen Gruppenmitglieder bei dem ständigen Kommen und Gehen und den an Ruhestörung grenzenden Geräuschen überhaupt schlafen konnten.
Mehrmals erwischte ich mich bei dem Gedanken, selbst aus meinem Bett zu schlüpfen, und Temu zu wecken. Es kostete mich beinahe meine ganze Willenskraft, liegen zu bleiben. Still fluchte ich in mich hinein, weil ich hier in Hörweite des ganzen Stammes noch nicht einmal meine Anspannung selbst lösen konnte.
Als die Sonne aufging, sprang ich gehetzt auf. Der Gedanke traf mich wie ein Blitzschlag. Die Astari hatten beim Tragen meine Ausrüstung angefasst! Vermutlich hatten sie durch ihre Berührung die Viren auf allen Oberflächen verteilt.
Und ich hatte auf diesem Bett in diesem Schlafsack geschlafen.
Mit zitternden Fingern setzte ich mir die Impfung und scannte mich auf Spuren des Virus. Dann fing ich umgehend an, hektisch jede Kiste und jeden Ausrüstungsgegenstand zu desinfizieren. Zunehmend entnervt und wütend warf ich sogar einige Dinge in den Wald und gegen Bäume, weil ihre Oberflächen zu saugfähig oder kleinteilig waren, um wirkungsvoll gereinigt werden zu können. Die Astari besahen sich meine Wutanfälle einige Zeit lang amüsiert, bis ihnen das Schauspiel langweilig wurde und sie sich ihrem gewohnten Tagesablauf hingaben.
Ich schleppte zuletzt meinen Schlafsack an den anderen Rand der Lichtung und verbrannte ihn, was nicht unerhebliches Staunen und Aufregung verursachte, da die Astari selbst nie Feuer machten.
Der Einzige, der sich mir an diesem Tag noch näherte, war Temu. Vermutlich wollte er mir Hilfe anbieten. Aber ich war nicht in Stimmung dafür. War es doch seine Hilfsbereitschaft gewesen, die meine gesamte Ausrüstung verseucht hatte. Hätte er nicht angeboten, mein Gepäck zu tragen, wäre ich nie in Gefahr geraten, mir den Virus einzufangen.
Wütend jagte ich ihn davon. Ich machte mir noch nicht einmal die Mühe, ihn mit Gesten zu verscheuchen. Ich schrie ihn einfach an, ohne darüber nachzudenken, ob er mich verstehen würde. Doch waren mein Tonfall und meine Körpersprache eindeutig genug. Wie ein geprügelter Hund schlich er davon. Seltsamerweise verschaffte mir dieser kleine Sieg ein wenig Erleichterung.
Dann ließ ich mir von einer der Frauen zeigen, wie die Astari sich Betten aus Blättern bauten und errichtete auch mir eine solche Lagerstatt.
Erstaunlicherweise schlief ich darauf ebenso gut (oder schlecht) wie auf meinem Hightech Feldbett.
Ich musste unbedingt vorsichtiger sein, um jede Ansteckungsgefahr auszuschließen. Noch einmal durfte mir solch eine Unachtsamkeit nicht unterlaufen.
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Durch mein seltsames Verhalten wurde meine Forschung nachhaltig beeinträchtigt. Dabei waren es nicht die Astari, die sich mir gegenüber verschlossen oder zurückhaltend gezeigt hätten. Der Grund lag ausschließlich bei mir. Der Schock, beinahe infiziert worden zu sein, ließ mich übervorsichtig und abweisend werden.
Ich beschränkte den Kontakt auf das absolut notwendige Minimum und verbrachte den Großteil meiner Tage damit, hinter meiner Plane zu hocken und durch deren Ritzen meine Forschungsobjekte zu beobachten. Außerhalb meiner Klause schien weitgehend alles seinen gewohnten Gang zu gehen.
Bei Temu allerdings musste ich eine signifikante Verhaltensänderung feststellen. Die anderen Männer des Stammes machten mir noch immer regelmäßig Avancen. Er aber sah mich, nachdem ich ihn verjagt hatte, nie mehr direkt an, geschweige denn, dass er sich mir genähert hätte.
Und obwohl ich weiterhin beharrlich jedes Angebot ausschlug, kam ich nicht umhin zu bemerken, mit welchen Blicken Temu die Männer verfolgte, die gewagt hatten, mich anzusprechen. Wenn ich menschliche Maßstäbe anlegte, spiegelte sich in seinem Gesicht Zorn und Eifersucht. Emotionen, die er nicht zu verbergen wusste, da sie in seinem Volk bislang unbekannt waren.
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Offenbar war ich nicht die Einzige, die Temus ungewohnt schlechte Stimmung wahrnahm.
Eine reife Frau, ich nannte sie Sini, verbrachte auffallend viel Zeit mit ihm und ihre Gestensprache wurde ihm gegenüber zusehends eindringlicher und nachdrücklicher. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gesprächen zwischen Mann und Frau ging es dabei aber eindeutig nicht um Sex. Nach und nach dämmerte mir, dass Sini Temus Mutter sein musste.
Natürlich, nachdem in dieser Gesellschaft eine Vaterschaft bestenfalls fragwürdig war, kam der Mutter-Kind Beziehung eine besondere Bedeutung zu.
Und so war es an ihr, sich darum zu kümmern, wenn ihr Sohn Sorgen hatte — oder den anderen Sorgen machte.
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In den nächsten Tagen änderte sich der Rhythmus des Lagerlebens. Es wurde auffallend viel gestikuliert, auch in größeren Gruppen. Worum es ging, konnte ich mit meinem unzureichenden Wortschatz nicht entziffern. Doch ich konnte immerhin ausmachen, dass oftmals Sini der Mittelpunkt der Konversation oder doch zumindest ihr Auslöser war.
Und irgendwie konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass ich das Thema all dieser Gespräche war.
Schließlich kam Sini direkt auf mich zu. Mit langsamen, einfachen Zeichen machte sie mir deutlich, dass die Gruppe am nächsten Morgen wieder aufbrechen würde. Und sie wünschten, dass ich mitkomme. Auf meine Frage, weshalb sie mir dies sagte, benutzte sie Gesten, die mir nicht geläufig waren. Offenbar war sie auch dadurch behindert, dass ich ihren Berührungen beständig auswich.
So blieb mir die endgültige Bedeutung ihrer Sätze unklar. Nur so viel konnte ich mir zusammenreimen, dass ich den Astari wichtig sei und dass ich ein Teil der Gruppe bin oder sein werde.
Ich grübelte über Sinis Absichten den ganzen restlichen Tag und Abend, während ich packte, und auch noch nach Einbruch der Dunkelheit, als ich auf meinem Blätterbett lag und dachte, ich könne nicht einschlafen. Als es hell wurde, wachte ich überraschend erfrischt auf.
Kaum bemerkten die Astari, dass ich aufgestanden war, fand sich bereits eine Gruppe kräftiger Männer vor meiner Plane ein und beabsichtigte offensichtlich, mein Gepäck aufzunehmen. Temus Gesicht suchte ich vergeblich unter ihnen.
Rasch bedeutete ich ihnen, dass dies nicht nötig war. Ich hatte nur das Allernotwendigste in einen Rucksack gesteckt, darunter die medizinische Notfallausrüstung, mein Logbuch und natürlich den bedenklich geschrumpften Vorrat an Antiserum. Mit dieser leichten Last könnte ich bestimmt mit dem gemächlichen Schritt der Gruppe mithalten.
Noch einmal machte ich den Männern klar, dass sie auf keinen Fall irgendetwas von meiner Ausrüstung anfassen sollten. Wenn ich später dringend etwas davon brauchen sollte, würde ich es nachholen.
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Der Marsch war deutlich anstrengender, als der Letzte, und ich bezweifelte bereits die Weisheit meiner Entscheidung, den Rucksack die ganze Strecke über selbst zu tragen. Es ging weite Strecken bergauf und zu meiner großen Überraschung rasteten wir nicht, als die Sonne unter ging, sondern trotteten noch weiter, bis wir zwei Stunden später einen Felsblock erreichten.
Es war das erste Geländemerkmal, das ich auf Astarte IV sah, das nicht aus Erde und Vegetation bestand. Der Fels wirkte wie ein vom Boden ausgespiehener Findling, groß wie ein zweistöckiges Haus. Seine graue, im Sternenlicht stellenweise glitzernde Oberfläche war gänzlich unbewachsen. Als wir ihn halb umrundet hatten, entdeckte ich einige klaffende Risse an seinem Fuß. Eine der Spalten war groß wie eine Tür und führte direkt unter den Stein.
Dünne Dampfschwaden trieben aus der Öffnung ins Freie und lösten sich in der Nachtluft auf. Ein seltsamer Geruch schwebte über dem Ort. Ich war keine Geologin, aber ich ging davon aus, dass es sich um eine Folge vulkanischer Aktivität handelte.
Als ich den Tricorder aus dem Rucksack holen wollte, um das Phänomen zu scannen, legte Sini eine Hand auf meinen Arm. Ich zuckte zurück, doch als ich ihr Gesicht sah, hielt ich still und unterbrach die Berührung nicht.
Noch einmal erklärte Sini geduldig, was sie mir tags zuvor hatte sagen wollen. Und nun verstand ich.
Ich sollte in ihren Stamm aufgenommen werden. Mit einem Initiationsritus würde ich ein Mitglied der Astari. Darum waren wir hierhergekommen. Dies hier war ein heiliger Ort. Die Höhle symbolisierte den Mutterschoß, aus dem sie hervorkamen. Ich war verblüfft und geehrt. Niemals hätte ich damit gerechnet. Diese Ehre abzulehnen, war völlig ausgeschlossen.
Wie ich bereits befürchtet hatte, als mir die Tragweite dieser Entscheidung bewusst wurde, wies Sini mich an, mich zu entkleiden.
Scheu sah ich mich aus den Augenwinkeln um und mir fiel auf, dass nur die Frauen auf dieser Seite des Steines versammelt waren. Dieser Umstand machte es mir etwas leichter. Trotzdem war mir nicht ganz wohl in meiner Haut, als ich mich langsam auszog, jedes Kleidungstück umständlich zusammenfaltete und auf den Rucksack legte. Wenn ich ehrlich war, war es nicht das Nacktsein an sich, das mich peinlich berührte. Viel eher schämte ich mich meines im Vergleich zu den Astari unzulänglichen Körpers.
Mein Busen war verhältnismäßig klein und sah gegenüber den prallen Brüsten der umstehenden Frauen geradezu schlaff aus. Mein Bauch wirkte schwammig und als ich schließlich als Letztes meinen Slip auszog, konnten die meisten der Zuschauerinnen ein Kichern nicht unterdrücken. Der Anblick meines dichten schwarzen Schamhaars musste für sie absolut ungewohnt und fremdartig sein. Ich widerstand dem Impuls, meine Blöße mit den Händen zu bedecken. Ein wütendes Zischen von Sini ließ die Kicherer verstummen und flößte mir ein klein wenig Mut ein.
Da ich annahm, dass dieser Ritus nicht ohne direkten Körperkontakt auskäme und sich einige Zeit hinziehen würde, fischte ich zwei Ampullen des Antiserums aus dem Gepäck. Nach einem kurzen Blick auf Sini, die nichts dagegen einzuwenden zu haben schien, injizierte ich sie mir. Ich hoffte, dass die doppelte Dosis ausreichen würde, mich zu schützen.
Kurz wog ich den Kommunikator in der Hand. Solange kein Schiff im Orbit war, war er nahezu nutzlos.
Und selbst wenn, nahm ich an, dass er unter dem Fels ohnehin keine Verbindung würde herstellen können. Entschlossen legte ich ihn auf meine gefaltete Uniform und schloss den Rucksack. Dann richtete ich mich mit geradem Rücken auf und sah Sini direkt an. Sie gab mir das Zeichen zu folgen und trat gebückt in die Höhle.
Ich ging direkt hinter ihr, gefolgt von weiteren Frauen. Der Gang war eng, steil abfallend und stellenweise so niedrig, dass ich gebückt gehen musste.
Bald war das Tageslicht verschwunden. Aber nachdem meine Augen sich daran gewöhnt hatten, stellte ich fest, dass winzige Einschlüsse im Stein ein schwaches, bläuliches Phosphoreszieren abgaben, das mit gestattete, meine Umgebung vage wahrzunehmen und den Weg zu finden.
Der merkwürdige Geruch nahm an Intensität zu, je weiter wir vorankamen. Ich schmeckte etwas Metallisches auf der Zunge und versuchte flacher zu atmen, was mir angesichts der anstrengenden Kletterpartie nicht gelingen wollte.
Ich bemerkte, wie mein Kopf erst schwer und dann merkwürdigerweise immer leichter wurde. Es wurde schwierig, einen klaren Gedanken zu fassen, so konzentrierte ich mich einfach darauf, nicht hinter Sini zurück zu fallen. Ein warmer Luftzug kam uns entgegen und Schweiß brach mir aus.
Am Ende des mühsamen Abstiegs erreichten wir eine kleine, niedrige Höhle, in der das blaue Leuchten sichtlich heller war. Die Schwaden, die ich draußen bemerkt hatte, traten hier aus zahlreichen kleinen Rissen in Boden und Wänden, so dass die Luft mit einem wabernden Nebel erfüllt war.
Es war deutlich heißer als im Freien, aber nicht unangenehm, beinahe wie in einem Dampfbad. Feuchtigkeit schlug sich an der Höhlendecke und den Wänden nieder und rann in glitzernden Tropfen und dünnen Rinnsalen zu Boden.
Nach und nach drängten wir uns in die kleine Kammer, die gerade so allen ausreichend Platz bot. Selbst wenn ich es gewollt hätte, wäre es unmöglich gewesen, in dem beengten Raum Hautkontakt zu vermeiden. Eng kauerten wir uns aneinander.
Ich spürte, wie sich die Körper der anderen an meinen Rücken, meine Arme und Schenkel pressten. Der Schweiß floss uns allen in Strömen und unser Eigengeruch überlagerte die Dünste aus dem Erdinnern.
Ohne zuvor ein Zeichen zu geben, begann Sini, ein tiefes Summen von sich zu geben, das sie nach einem wiederkehrenden Muster in Tonhöhe und Lautstärke variierte. Nach und nach fielen alle Frauen in den Ton ein und die winzige Höhle füllte sich mit einem dichten Klangteppich.
Ich wusste nicht, ob ich ebenfalls teilnehmen sollte und wartete ab.
Die seltsame monotone Musik, die drückende Hitze, die intensiven Gerüche, das Halblicht und die gebückte Haltung in der Enge ließen mich durch ihre kombinierte Wirkung in eine Art Trance fallen, gegen die ich mühsam ankämpfte, um mitzubekommen, was weiter geschah.
Die anderen Frauen griffen an die Wand und die Decke, soweit sie sie erreichen konnten.
Dort hatte sich ein mineralischer Belag abgesetzt, den sie abwischten und begannen, ihn auf meine Haut zu reiben. Wie ich bemerkte, war dieser Stoff der Ursprung des Leuchtens, das mich umfing. Zunächst glaubte ich noch, ein Muster in den Formen zu erkennen, die sie auf meinen Körper malten. Doch letztlich hatten sie jede auch noch so unzugängliche Stelle gleichmäßig mit der natürlichen Farbe bestrichen.
So dichtgedrängt hockten wir in der Höhle, dass jede kleinste Bewegung notgedrungen dazu führte, dass man sich an zwei oder mehr benachbarten Körpern rieb.
Gemeinsam mit unserem Schweiß wirkte die ölige Substanz, mit der sie mich bemalten, wie ein Gleitmittel. Ich spürte Hände, Arme, Schenkel, Rücken, Bäuche und Brüste, die an mir entlang strichen. Es war das intensivste körperliche Erlebnis, das ich bis dahin empfunden hatte. Ich fühlte mich den Frauen enger verbunden, als wenn sie meine Schwestern gewesen wären. So mussten Zwillinge empfinden, wenn sie sich den Mutterschoß teilten.
Die im Dampf gelösten Chemikalien, die bereits durch das Einatmen eine narkotisierende Wirkung gehabt hatten, waren in den Ablagerungen um ein Vielfaches höher konzentriert.
Das direkte Auftragen auf die Haut verstärkte die Wirkung nochmals, so dass ich bereits nach Minuten jeden Sinn für die Realität verlor. Das Ende der Zeremonie und den Rückweg aus der Höhle, auf dem mich zwei Frauen führen, ja beinahe ziehen mussten, erlebte ich nur noch wie in einem fernen Traum, als sei ich meinem Körper entrückt.
Als wir die Oberfläche erreichten, verhalf mir die frische Luft kurzzeitig, meine Umgebung wieder bewusst wahrzunehmen.
Die Männer hatten sich in einem Halbkreis um den Höhlenausgang versammelt und begrüßten uns mit einem wilden Lachen und nach oben gerissenen Armen zur Feier meiner Geburt als Mitglied der Astari.
Ich selbst stand, von Kopf bis Fuß bedeckt von der fluoreszierenden Farbe, leuchtend wie ein auf die Erde gestürzter blauer Stern in ihrer Mitte und wusste nicht, was ich fühlen oder sagen sollte. Tränen des Glücks und der Rührung liefen mir über die Wangen.
Dann trat einer der Astari aus dem Halbkreis auf mich zu. Als ich meine Augen frei geblinzelt hatte, erkannte ich, dass es Temu war. Lächelnd streckte er mir seine Hände entgegen, die ich überglücklich ergriff. Ich brauchte keine der traditionellen Gesten, um seine Einladung zu verstehen und ohne zu zögern anzunehmen. Überraschenderweise führte er mich aber nicht aus der Gruppe hinaus, sondern ging in die Knie und zog mich hinab auf den grasigen Boden.
Benebelt durch die zurückliegende Zeremonie und im Angesicht der Erfüllung meines innigsten Wunsches sträubte ich mich keine Sekunde dagegen. Ich ließ mich auf den Boden sinken, spreizte meine Beine und sah ihn auffordernd an. Die Vereinigung mit meinem Geliebten erschien mir wie das Ende einer lebenslangen Suche. Halb nahm ich noch wahr, dass sich rings um uns weitere Paare fanden und bald der ganze Stamm eng beieinander in inniger Umarmung lag. Dann entschwebte ich mit Temu zu den Sternen, bis schließlich eine Supernova in meinem Bewusstsein explodierte.
Danach ist in meiner Erinnerung alles nur noch verschwommen, doch ich bin beinahe sicher, dass ich in dieser Nacht auch noch mit jedem anderen anwesenden männlichen Astari Verkehr hatte.
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Als ich aus einem tiefen Schlaf der Erschöpfung oder eher einer Bewusstlosigkeit erwachte, war das erste, was ich sah, Sinis freundlich lächelndes Gesicht. Es schien mir wie das Gesicht meiner Mutter und glücklich lächelte ich zurück.
Sie reichte mir eine Schale mit Wasser und ein paar Früchte. Als ich es dankbar aß, merkte ich, wie trocken meine Kehle und ausgemergelt mein Körper war. Mit schlimmer Ahnung fragte ich, wie lange ich geschlafen hätte. Die Antwort, vier Tage und Nächte, traf mich wie ein Schlag. Reflexartig sah ich mich nach meinem Rucksack um. Über 96 Stunden war ich ohne das Antiserum dem Kontakt mit den Astari ausgesetzt gewesen.
Panisch lauschte ich in mich nach Anzeichen für eine Virusinfektion. Ich hatte keine erhöhte Temperatur, keinen erhöhen Puls (außer dem durch die Aufregung verursachten) und insbesondere kein übersteigertes sexuelles Verlangen. Etwas beruhigt fing ich an, meine Situation sachlicher zu analysieren. Möglicherweise hatte mich die doppelte Impfdosis vor den Folgen des — hm — Ritus geschützt und ihre Wirkung auch noch einige Zeit danach erhalten.
Um den Umfang des Kontaktes der letzten Tage abschätzen zu können, fragte ich Sini vorsichtig, was vorgefallen war.
Ich hatte gegen Ende der Zeremonie das Bewusstsein verloren, was zu großer Besorgnis unter den Astari geführt hatte, weil dies normalerweise nicht vorkam. Sie folgerten aber, dass ich als Fremde den Anstrengungen einfach nicht gewachsen gewesen war und sie nur warten mussten, bis ich mich wieder erholte. Also errichteten sie einen Unterstand, brachten mich darin in Sicherheit und Sini übernahm die Aufgabe, sich um mich zu kümmern.
Mir wurde bewusst, dass ich mich für jemanden, der vier Tage im Koma gelegen hatte, sehr frisch und sauber fühlte.
Auch die blaue Farbe war verschwunden. Ehrlich und von ganzem Herzen dankte ich Sini dafür, dass sie mich gepflegt und gewaschen hatte. Erst beim zweiten Nachdenken fiel mir ein wesentlicher Unterschied an meiner noch immer nackten Erscheinung auf. Meine Körperhaare waren verschwunden.
Etwas schamhaft fragte ich, wie das geschehen war. Ohne eine Miene zu verziehen, erklärte mir Sini, dass sie sich eine Rasierklinge ausgeliehen und damit meine Haare entfernt hatte, um mich besser reinigen zu können.
Nun, es war ohne meine Zustimmung geschehen. Aber es wäre mehr als undankbar gewesen, ihr dafür Vorwürfe zu machen. Aus hygienischen Gründen war es sicherlich vorteilhaft. Und tatsächlich konnte ich mich mit dem Anblick meines blanken Schoßes immer mehr anfreunden, je öfter ich ihn betrachtete. So beschloss ich, mir ebenfalls eine Rasierklinge zu besorgen, um den Zustand auf Dauer beibehalten zu können.
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Nachdem ich mich kräftig genug fühlte, stand ich auf und spazierte durch das Lager, das die Astari neben meinem Unterstand errichtet hatten.
Das Leben dort ging seinen wohlbekannten Gang und ich war sehr froh, dass sich an den Reaktionen mir gegenüber nichts geändert hatte. Wenn überhaupt waren die Begrüßungen noch herzlicher als früher. Und ich vermeinte, etwas wie Erleichterung bei den Astari wahrzunehmen, wenn sie mich sahen.
Weniger froh war ich über die Gedanken, die mir selbst beim Anblick der Astari durch den Kopf gingen. Und zwar explizit bei den Männern. Diese Gedanken waren unangemessen und könnten meine wissenschaftliche Unvoreingenommenheit beeinträchtigen, weshalb ich mich mit aller Macht bemühte, sie zu verbannen, was mir aber nur teilweise gelang.
Endgültig hilflos und niedergeschlagen machte mich die Beobachtung, wie ein Pärchen sich fand und gemeinsam im Unterholz verschwand. Tausende Male zuvor hatte ich dieses Verhalten dokumentiert, aber noch nie zuvor hatte es mich derart getroffen, mental und sogar körperlich.
Ich spürte geradezu ein Ziehen im Unterleib und ertappte mich bei dem Gedanken, dass ich selbst gerne mit dem Astari gegangen wäre. Ich riss mich zusammen und marschierte zurück zu meinem Unterstand.
Unterwegs wurde mir bewusst, dass ich die ganze Zeit über nach Zeichen Ausschau hielt, ob nicht einer der Männer mir zu verstehen geben wollte, dass er mich als seine Partnerin wünschte.
Als ich schließlich bei meinem Blätterbett ankam, schäumte ich vor Wut. Kein einziger hatte mir mehr als nur ein freundliches Gesicht geschenkt. Was glaubten diese Wilden eigentlich, mich zu ignorieren? Schließlich war ich nun ein rechtmäßiges Mitglied der Gruppe und genauso gut wie jede andere Frau.
Meine Wut verrauchte mit der zurückkehrenden Erkenntnis meiner Unzulänglichkeit. Ich erinnerte mich daran, wie peinlich und niederschmetternd der Vergleich meines nackten Körpers mit denen der Astari ausgefallen war. Es war kein Wunder, dass die Männer kein Interesse an mir zeigten, wenn sie jederzeit ihre Wahl aus den schönsten Frauen des Universums treffen konnten.
Nach und nach gewann meine analytische Seite die Oberhand. Warum sollte ich denn darauf warten, dass ich von einem Mann ausgewählt wurde? Schließlich herrschte auf diesem Planeten die absolute sexuelle Gleichberechtigung.
Auch ich sollte und konnte mir dieses Rechte nehmen. Entschlossen sprang ich auf und stürmte geradezu ins Freie, wo ich beinahe mit einem Mann zusammenstieß, der mir entgegen kam.
Ich hob den Kopf und erkannte Temu. Er lächelte mich an, ich lächelte ihn an. Und dann mussten wir beide lauthals auflachen, als wir quasi gleichzeitig die Zeichen für eine Einladung zum Sex ausführten. Noch immer lachend fassten wir uns bei den Händen und rannten ausgelassen in den Wald.
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Als die Sonne sich dem Horizont zuneigte, lagen wir noch immer eng aneinander geschmiegt unter dem großen Baum, unter dem wir uns geliebt hatten. Ich drückte mich in seine Armbeuge und legte meinen Kopf auf seine Brust, die sich im Rhythmus seines Atems sanft hob und senkte. Ich glaubte, noch nie in meinem Leben so glücklich gewesen zu sein.
Seine Hand strich über meinen Arm und meinen Rücken.
Erst spät merkte ich, dass er mich nicht nur streichelte, sondern sanfte Worte auf meinen Körper zeichnete. Mir ging auf, dass die Besonderheit der Berührungsgesten darin lag, Nähe und Zuneigung auszudrücken. Ideal für zärtliches Liebesgeflüster, das man auch eng umschlungen und mit geschlossenen Augen verstehen konnte.
Ich begann, die Worte zu entziffern. Er lobte meine niedlichen Brüste, was mir die Röte ins Gesicht trieb. Beim Lesen seiner nächsten Zeichen scheiterte ich.
Kein Wunder, denn es waren keine Worte, sondern diesmal liebkoste er tatsächlich nur meinen Busen, um seinen Worten Taten folgen zu lassen. Dann nahm er die Konversation wieder auf und besang meinen prächtigen Po. Auch diese Aussage unterstrich er mit sanftem Streicheln der gepriesenen Stelle und einem abschließenden liebvollen Klaps.
Nachdem ich seine nächsten Worte verstanden hatte, packte ich rasch seine Hand, die auf dem Weg in meinen Schoß gewesen war, und hielt sie kichernd fest.
Dreimal an einem Nachmittag war wirklich genug.
Trotzdem war ich ihm unendlich dankbar. Hatte er mir doch klar gemacht, dass in einer Welt, in der Schönheit die Norm war, alles davon Abweichende exotisch und attraktiv erschien. Ich hatte meinen Mut und mein Selbstwertgefühl wieder gefunden. So würde ich meine Forschung wieder aufnehmen können.
Ich stand auf und streckte ihm eine Hand entgegen, um ich hochzuziehen. Er nahm sie, riss mich aber überraschend zu Boden und wälzte sich auf mich.
In gespielter Empörung trommelte ich mit den Fäusten auf ihn ein und bockte, wie ein junges Pferd. Eine bekannte und nicht unerwünschte Hitze breitete sich dabei in meinem Leib aus. Temu fing meine Handgelenke und stützte sich schwer auf, mich damit effektiv unter ihm fesselnd. Sein Mund fand meine Kehle und knabberte sie sanft an. Dann wanderte er weiter nach unten und umschloss mit den Lippen eine Brustwarze, die sich ihm bereits keck entgegen streckte.
Oh! Na gut, ein viertes Mal konnte vermutlich nicht schaden…
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Ich muss zugeben, dass ich meine Aufzeichnungen seit dem letzten Eintrag vernachlässigt habe und nicht sagen kann, ob vier oder sechs Wochen vergangen sind. Oder acht? Auch die Dokumentation meiner Forschungsergebnisse ist im Rückstand, aber ich bin sicher, dass ich dies alles nachholen kann, sobald wir das nächste Lager erreicht haben. Schließlich hatte ich mir nach den anstrengenden Erlebnissen während des Initiationsritus und im Anschluss daran, etwas Erholung und Entspannung verdient.
Sini teilte mir heute mit, dass wir aufbrechen würden. Ich überlegte, was ich an Gepäck mitnehmen sollte. Verloren starrte ich den Rucksack an, der unbeachtet im Schatten des Unterstands gelegen hatte, seit ich hier erwacht war. Ich erinnerte mich, dass ich seither das Antiserum nicht mehr genommen hatte. Wozu auch? War ich nicht ein vollwertiges, gleichberechtigtes Mitglied der Astari? Wie konnte das Virus mir schaden, wenn es ihnen nicht schadete?
Dieser Gedanke führte mich zum Entschluss, dass ich wie eine echte Astari auf jegliches Gepäck verzichten sollte.
Entschlossen schnappte ich mir den Rucksack und lief den Hang hinauf zum heiligen Stein. Mit Schwung schleuderte ich den Ballast meines alten Lebens in eine der tiefen Spalten. Nur mein Logbuch behielt ich, damit das Kind, das ich unter dem Herzen trug, einmal erfahren konnte, woher seine Mutter stammte. Ich hoffte inständig, dass Temu der Vater war. Wobei, eigentlich spielte es keine Rolle.
Beschwingt rannte ich zurück in Lager. Meine seit der Ankunft auf Astarte IV lang gewachsenen schwarzen Haare, die ich früher mit Spangen zusammen gehalten hatte, wehten locker hinter mir her.
Erhitzt kam ich an und ließ meinen Blick umher schweifen. Enttäuscht musste ich feststellen, dass Temu nicht da war. Ich wollte ihm unbedingt von meinem Entschluss erzählen, die Vergangenheit endgültig hinter mir zu lassen.
Eine kurze Frage brachte mir die Auskunft, dass er mit Kora gegangen war. Ich lauschte in den Wald und konnte sie hören. Oh ja, der Lautstärke und Begeisterung ihrer Schreie nach war Kora tatsächlich mit Temu zusammen.
Kein anderer kam ihm als Liebhaber gleich.
Ich ließ meinen Blick schweifen und blieb an Mero hängen. Er reagierte erfreut auf mein Zeichen und stand auf. Ein aufgeregtes Kribbeln erfüllte meinen Bauch, als er auf mich zukam. Das Kribbeln verstärkte sich, als ich vor ihm in den Wald ging. Ich konnte seine Schritte hören und beinahe seine Nähe spüren, als er mir dichtauf folgte. Ich war sicher, dass seine Augen auf mein hin und her schwingendes Hinterteil geheftet waren, während wir so liefen.
Nur ihm hatte ich verraten, dass dies bereits eine Art des Vorspiels für mich war, wenn ich mich für ihn entschieden hatte. Es war einmalig, was er mit mir anstellen konnte, wenn ich auf allen Vieren vor ihm auf dem Boden hockte. Er kannte eine Stelle in meinem Nacken, die mich geradezu willenlos machte, wenn er sie mit seinen kräftigen Fingern massierte, ehe er mich von hinten nahm. Oh, alleine die Vorfreude darauf, machte mich schon klatschnass.
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Computerlogbuch USS Caribe, Captain Myers, Sternzeit 49442. 0
Unsere Mission, Leutnant Susanna Mercati nach Abschluss ihrer Feldforschung auf Astarte IV abzuholen, ist fehlgeschlagen. An dem Ort, an dem wir ihren Kommunikator orteten, fanden wir nur ihre Notfallausrüstung. Die Gegenstände lagen in einer tiefen Erdspalte, weshalb wir annehmen müssen, dass sie darin abgestürzt ist. Leider konnten wir keine Spuren von ihr selbst finden.
Auf der Suche nach dem Grund für diesen vermeintlichen Unfall entdeckten wir ihr verlassenes Camp zwanzig Kilometer entfernt von der Absturzstelle.
Der Zustand der Geräte zeigte an, dass sie mehrere Monate unbenutzt waren. Die Ausstattung war teilweise zerstört und verbrannt, was auf eine gewaltsame Auseinandersetzung schließen lässt. Da die Bewohner von Astarte IV als durchweg friedlich beschrieben wurden, suchten wir umgehend nach Anzeichen für die Landung oder einen Angriff durch Fremde, konnten aber keine Hinweise darauf finden.
Da zudem ihr persönliches Logbuch unauffindbar blieb, sind wir auf Mutmaßungen über die Hintergründe angewiesen.
Die autonome Kryoeinheit im mobilen Labor von Leutnant Mercati enthielt drei Proben. Erstens eine Blutprobe von ihr selbst, die keine Virusspuren enthielt. Wir nehmen an, dass sie diese Probe als Beweis hinterlassen hat, dass sie nicht erkrankt, also im Vollbesitz ihrer Handlungs- und Entscheidungsfreiheit gewesen war. Eine Infektion, die sie den bekannten Auswirkungen der Astari-Seuche unterworfen hätte, kann somit ausgeschlossen werden.
Bei den zwei anderen Proben handelte es sich um eine Speichel- und eine Spermaprobe.
Unsere Untersuchungen ergaben, dass beide Proben von dem gleichen Astari Individuum stammten. Zu unserer Überraschung enthielten die Proben jedoch auch menschliche DNA. Höchstwahrscheinlich stammte sie von einem Nachkommen der Bas-Rhin Besatzung, der mit einer weiblichen Astari gezeugt worden war.
Vermutlich wollte uns Leutnant Mercati damit den Hinweis geben, dass sich auf Astarte IV eine neue Mischlingsrasse gebildet hat. Diese Individuen könnten die Aggressivität und das Besitzdenken ihrer männlichen Vorfahren geerbt haben, was zu einem Konflikt mit oder um Leutnant Mercati geführt hat.
Wir müssen leider vom Schlimmsten ausgehen, nämlich dass sie angegriffen und entweder getötet wurde oder auf der Flucht vor ihren Angreifern tödlich verunglückte.
Ich empfehle dem Sternenflottenkommando dringend, das Verbot, Astarte IV zu betreten, in Kraft zu lassen und zusätzlich eine Sicherheitszone um den Planeten einzurichten, um versehentliche Landungen auszuschließen. Des Weiteren sollten alle getroffenen Maßnahmen zur Vermeidung einer Ausbreitung des Astari-Virus in der Föderation aufrechterhalten werden.
Ende des Eintrags.
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