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Der Profi

Eine Art BDSM-Charakterstudie…

© 05/2013 Coyote/Kojote/Mike Stone

Eine Erklärung, wo mir eine angebracht scheint, am Ende.

*****

Es war heiß und sie war nackt, aber das bot ihr nur wenig Kühlung. Ihr Körper glänzte leicht von einer dünnen Schweißschicht. Aber das war gut, denn Leon mochte das.

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Die Hitze hatte mehr als einen Grund. Aber sie ins Schwitzen zu bringen war einer davon.

Und sie genoss das Wissen, das es ihm einen leichten Kitzel in der Hose verschaffte.

Sie kniete an seiner Seite. Auf ihrem Platz, wo sie hingehörte. Ihre Arme lagen auf ihrem Rücken. Die Ellenbogen beinahe aneinander.

Sie brauchte keine Ketten oder Seile mehr, um diese Position einzunehmen.

Es war Essenszeit, aber für ein ausgedehntes Mahl war es zu warm. Und mittlerweile hatte sie sich sehr gut daran gewöhnt, erst abends etwas mehr zu essen.

Zu Essen gab es Obst und zu trinken Saft und Wasser. Aber natürlich war es nicht an ihr, sich davon zu nehmen. Egal, wie viel Durst oder Hunger sie hatte.

Leon war derjenige, der ihr Stücke hinhielt, die sie dankbar annahm.

Aber nicht in Gänze, sondern nur, indem sie davon abbiss. Sodass er das andere Stück essen und es so mit ihr teilen konnte. Wie eine Art symbolischer Kuss.

Sie waren nicht allein, aber das hielt Cassy nicht davon ab, das Gefühl des herabtropfenden Saftes auf ihrer nackten Haut zu genießen. Leon würde es diesmal nicht ablecken.

Und sie war froh darüber, dieser Tortur zu entgehen. Und gleichzeitig bedauerte sie es zutiefst.

Sein Gast auf der anderen Seite des Tisches sah aus, als würde er gerne diese Aufgabe übernehmen. Aber sein Mund würde sie nicht berühren. Nicht, wenn Leon nicht seinen Tod wollte.

Stolz aufgerichtet und mit erhobenem Kopf sah sie dem Mann in die Augen und forderte ihn heraus, etwas zu sagen oder zu tun.

Nicht, weil sie etwas gegen ihn hatte. Einfach, weil sie es konnte.

„Ihr Spielzeug wirkt auf mich nicht gerade unterwürfig“, meinte der Mann irgendwann.

Der geschäftliche Teil war besprochen und die Unterhaltung hatte sich leichteren Themen zugewandt. Scheinbar hielt der Kerl sie für eines davon.

„Sie tut, was ich ihr befehle“, erwiderte Leon leichthin.

„Und wenn nicht?“

„Dann bestrafe ich sie.“

Die Art, wie der Mann sie daraufhin anstarrte, ließ Cassandra erschauern. Sie mochte es nicht.

Aber das trug natürlich eher noch zu ihrer langsam wachsenden Erregung bei, als sie abzumildern.

Seinem Gesicht konnte sie ansehen, dass er sich vorstellte, wie so eine Bestrafung aussah. Und für sich wusste sie, dass er der Wahrheit damit sehr nahe kam, auch wenn er es ohne Zweifel für wilde Fantasien seinerseits hielt und sich nur ein wenig aufgeilte.

„Ist sie denn oft… widerspenstig?“, fragte er schließlich.

„Immer, wenn sie sich nach einer Strafe sehnt“, antwortete Leon und hielt ihr ein Stück Orange hin.

Sie öffnete den Mund und saugte das tropfende Obst hinein. Zusammen mit seinem Finger, in den sie dann fest hineinbiss.

Überrascht zog Leon ihn zurück. Und offenbarte damit ihre Unartigkeit unwillkürlich.

Aus halbgeschlossenen Augen sah Cassy derweil unverwandt provozierend den Besucher an, während sie schnell kaute und schluckte.

Der Mann lachte natürlich sofort ein wenig hämisch. Schließlich glaubte er, gerade einen klaren Fall von Aufmüpfigkeit gesehen zu haben. Er verstummte allerdings auch schnell wieder.

Leon griff in ihren Nacken und schob seinen Finger durch die Öse ihres Halsbandes. Dann drehte er die Hand etwas und sofort bekam sie keine Luft mehr.

So wie es der Zweck dieser Vorrichtung war.

Sie japste ein paar Mal etwas hilflos, regte aber ansonsten keinen Muskel. Jedenfalls keinen Äußeren. In ihrem Inneren setzte schnell das aufgeregte Flattern ihres Körpers ein, der sich in Lebensgefahr wähnte.

Nur Kraft ihres Willens blieb sie bewegungslos und fühlte, wie sich ihr Blickfeld einengte, ihr Herz raste und ihre Muschi anfing, noch feuchter zu werden, als sie es ohnehin schon war.

„Eine interessante Strafmethode“, kommentierte der Besucher.

„Das ist keine Strafe“, erwiderte Leon ruhig und griff nach der bereitliegenden Gerte.

Cassy nahm es kaum noch wahr, konnte sich aber dennoch der Hoffnung nicht erwehren, er würde sie einsetzen. Auch wenn sie so eine Belohnung kaum verdient hatte, ohne wirklich etwas vollbracht zu haben.

„Was ist es dann?“, wollte der Mann ein wenig nervös wissen.

Seine Stimme schien nun aus großer Ferne zu kommen. „Wenn sie die Kleine loswerden wollen, würde ich…“

Leon lachte zur Antwort und Cassy fing an, in den Tunnel der Dunkelheit zu tauchen, der in den Tod führte. Aber selbst durch den Nebel und allein mit der Todesangst fühlte sie die beiden scharfen Hiebe der Gerte auf ihrem Kitzler, die sie beinahe zum Höhepunkt brachten. Nur noch ein Schlag mehr und…

Anstelle eines tödlichen Orgasmus bekam sie allerdings nur wieder Atemluft.

Ohne es verhindern zu können, kippte sie mit dem Oberkörper nach vorne und sank auf den Boden, als Leon sie nicht mehr an ihrem Hals aufrecht hielt.

„Es waren ja auch keine drei Schläge, sondern nur zwei“, hörte sie ihn erklären.

Offenbar hatte er dem Besucher vorgeführt, dass sie in diesem Zustand mit wenigen Schlägen in einen Orgasmus getrieben werden konnte. Scham und das Gefühl der Erniedrigung ließen sie erzittern und steigerten ihre Erregung weiter. Als hätte sie noch mehr gebraucht, um vor Lust zu beben.

„Das verstehe ich nicht ganz, fürchte ich“, murrte der Besucher derweil.

„Das ist auch nicht nötig“, bekam er zur Antwort. „Das war keine Vorführung über Disziplin und Gehorsam für Sie.

Meine kleine Sklavin hat nur um etwas Aufmerksamkeit gebettelt und ich habe sie ihr gegeben.“

Angetrieben von dem Stolz und der inneren Wärme, die diese Worte in ihr auslösten, richtete sie sich wieder auf und drehte sich. Sie schloss den Besucher aus ihrem Blickfeld aus und konzentrierte sich ganz auf ihren Herrn und Meister.

Mit Worten war sie nur unter Tränen fähig, ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Aber Leon verstand auch die Sprache, die sie besser beherrschte. Und er blickte sie lange genug an, damit sie ihm mit ihrem Blick mitteilen konnte, wie sehr sie ihn anbetete.

Das war ihr wichtiger, als den Störenfried zu verabschieden.

Auch wenn sie dazu natürlich an der Seite ihres Besitzers blieb, wie es von ihr erwartet wurde.

*****

Als die Tür sich schloss, hatte Cassy kaum genug Zeit, zu Leon zu blicken. Sein Rückhandschlag traf sie schnell und hart an der Seite ihres Kopfes und schickte sie zu Boden. Sie widerstand dem Drang, die Hände hochzureißen, um sich abzufangen. Umso härter schlug sie auf.

Hatte sie vorher geglüht, stand sie nun in Flammen.

Wie ein Blitzschlag raste die Lust durch ihren Körper und elektrisierte sie.

Sie machte keine Anstalten, ihren schmerzerfüllten Aufschrei zu unterdrücken. Auch wenn der Besucher ihn ohne Zweifel noch hören musste, während er zum Anleger ging.

Leon sagte nichts, als er die Hose öffnete. Und das war auch nicht notwendig. So schnell sie es ohne Hilfe ihrer Hände schaffte, kam sie wieder auf die Knie.

Mit reiner Willenskraft hielt sie ihre Arme an ihrem Platz hinter ihrem Rücken, denn sie wollte kein Risiko eingehen, ihn zu verärgern und nur eine Strafe zu erhalten.

Sie blickte zu ihm auf und wusste, dass ihre Augen glänzten. Er war erregt. Sie sah es an dem angespannten Zug um seinen Mund und den leichten Fältchen in seinen Augenwinkeln. Und natürlich an seinem Schwanz, den er stahlhart aus seiner Hose holte.

Rasch war sie vor ihm und sank auf ihre Fersen.

Den Mund weit geöffnet streckte sie ihm ihr Gesicht entgegen und hoffte, er würde ihrer Bitte entsprechen.

Als er Spucke sammelte und sich etwas vorbeugte, um sie in ihren Mund tropfen zu lassen, erzitterte sie vor Aufregung. Natürlich lag es in seiner Hand, ob er ihr nicht nur Schmerzen zufügen und sie demütigen, sondern sie auch benutzen würde. Aber die zweite Hürde war so gut wie genommen.

Und nun konnte sie das Ihre tun, um den dritten Schritt noch wahrscheinlicher zu machen.

Seufzend schloss sie ihre Lippen um seinen Ständer und schob sich ihm entgegen, bis sie würgen musste. Mittlerweile konnte sie das gut vermeiden, wenn sie wollte.

Was hilfreich war, wenn er anfing, ihren Mund zu benutzen. Aber für den Anfang brauchte sie den Reflex, umso viel Speichel wie möglich zu produzieren.

Sie musste sich nicht mehr konzentrieren, um nicht zu schlucken. Allein das Wissen darum, wie sehr es ihn erregte, wenn ihr die Spucke aus den Mundwinkeln trat, reichte als Motivation aus. Er liebte es, wenn sich dicke Fäden zogen, sobald sie ihn kurz aus ihrem Rachen entließ.

Und er liebte es, wenn es auf ihre Brüste floss. Also sorgte sie dafür, dass genau das geschah.

Zur Belohnung für ihre Anstrengungen riss er an ihren Haaren und rammte ihr seinen Schwanz in den Hals. Sie musste bereits dabei stöhnen. Sie war zu erregt, um es zu unterdrücken.

Insgeheim hoffte sie allerdings, dass er mehr als nur ihren Hals benutzen würde.

Auch wenn sie das ohne Zweifel zu einem Höhepunkt bringen würde, weil er genau wusste, wie er sie soweit bekam, selbst wenn er nur ihren Kopf anfasste, sehnte sie sich gerade nach mehr.

Als er ihr Haar losließ, wimmerte sie auf. Würde er es dabei belassen? Der Gedanke erschreckte sie.

Aber er gab ihr einen Stoß, dass sie nach hinten kippte. Nicht mehr. Nur einen Stoß, ohne sie in eine bestimmte Position zu führen.

Was ihr Herz sofort zum Rasen brachte.

Hektisch warf sie sich herum und legte ihren Oberkörper auf den Boden. Mit den Händen teilte sie ihre Arschbacken und bot sich ihm so dar. Denn er hatte ihr soeben gestattet, sich ihm so anzubieten, wie sie es sich wünschte.

Ihr Schrei, als er ohne Weiteres hinter ihr niederkniete, ansetzte und ihren Schließmuskel mit seiner Eichel teilte, war sicherlich noch bis aufs Meer hinaus zu hören. Und niemand hätte dahinter einen ersten Orgasmus vermutet.

Nur Leon wusste es besser…

*****

Eine Zeitlang später stand er an einem großen Tisch mit beleuchteter Tischplatte in seinen gut geschützten Geheimräumen.

Er studierte Kartenmaterial und machte sich Notizen. Immer wieder runzelte er dabei die Stirn.

Cassandra saß mit nacktem Hintern auf dem Rand des Tisches und blickte eher beiläufig auf die Arbeitsfläche. Ihr Hauptaugenmerk galt seinem Gesicht.

„Du glaubst ihm nicht?“, fragte sie in die Stille.

„Sagen wir, ich misstraue seiner Ehrlichkeit hinsichtlich der Bewachung“, räumte er ein und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

„Also denkst du, er will nur den Preis drücken?“, fragte sie skeptisch.

Irgendetwas in ihrer Stimme ließ ihn aufmerken und er wandte sich ihr zu. Forschend sah er ihr in die Augen.

„Du bist anderer Meinung, Cass?“, hakte er nach.

„Ja, Chris“, sagte sie geradeheraus.

„Ich denke, er spekuliert auf deinen Tod, um nicht mehr als die Anzahlung investieren zu müssen.“

Sein Grinsen machte sie stolz. Es wärmte sie auf eine Weise von innen, die durch Berührungen unmöglich war. Es ließ ihr Herz schneller schlagen, weil es ihr zeigte, wie zufrieden er mit ihr war. Und wie wertvoll ihre Meinung ihm war.

„Und was tun wir diesbezüglich?“, wollte er wissen.

„Wir überleben“, sagte sie, ohne zu zögern.

„Er hat keine Ahnung, dass du nicht allein vorgehst. Und noch weniger ahnt er, wie bereit die zweite Einsatzkraft ist, alles zu tun, um deinen Tod zu verhindern.“

„Sonst nichts?“, fragte er verblüfft.

„Schick ihm eine Nachricht, die ihm erst zugestellt wird, wenn die Mission erledigt ist. Lass ihn wissen, dass du ihn durchschaut hast. Und wie wenig erfreut du bist.

Und sag ihm, dass etwas Ehrlichkeit seinerseits verhindert hätte, dass er von nun an den doppelten Tarif zahlen wird, wenn er deine Dienste noch einmal benötigt. Was ihn hart treffen wird, denn wie ich seine Pläne verstehe, wird er nicht darum herumkommen.“

„Ich möchte dich nicht zum Feind haben“, murmelte er leise, während sein noch breiteres Grinsen ihr zeigte, wie sehr ihm die Idee gefiel.

„Das musst du niemals befürchten, denn ich gehöre mit Leib und Seele dir“, sagte sie ernst. „Und jetzt würde ich sehr gerne wieder meinen Platz einnehmen…“

Es war gewagt, eine so offensichtliche Forderung auszusprechen. Vielleicht würde die dafür eine Strafe erhalten.

Als er nickte, war sein Stirnrunzeln diesbezüglich recht vielversprechend.

Erleichtert seufzend glitt Cassandra vom Tisch und in einer fließenden Bewegung in die Knie. Dort drehte sie sich rasch, um sich an sein Bein lehnen zu können und den Kopf leicht an seinen Oberschenkel zu pressen. Und noch einmal, als seine Hand fest in ihr Haar griff.

Nun war er wieder Leon und sie konnte den Mantel der Normalität abstreifen – sofern man denn eine Besprechung zweier Auftragsmörder und Söldner als etwas Normales betrachten mochte – und wieder seine Sklavin sein. Nicht mehr und nicht weniger als sein kostbarster Besitz.

Ein Gefühl der Erfüllung breitete sich in ihrer Magengegend aus.

Auf den Knien an der Seite ihres Meisters mit seiner harten Hand, die ihr gerade genug Schmerz gab, um ihren Körper ganz leicht zum Klingen zu bringen.

Sie war Zuhause.

*****

Ja, der männliche Hauptcharakter heißt einmal Leon und einmal Chris. Kein Fehler. Und wer die Anspielung, die sich aus dem einen Namen und dem Titel zusammensetzt, erkannt hat, gewinnt einen leckeren Cookie, den er oder sie sich sogar selbst backen darf.

Ansonsten ist das, was ich hier aufgreife, für mich gewissermaßen Neuland. Ich habe es geschrieben, liegengelassen und nun wieder angefasst.

Nur, um festzustellen, dass ich nach dem Schlussabsatz eigentlich nicht weiterschreiben mag.

Sicherlich gäbe es eine Geschichte zu erzählen, aber es ist einfach ein schönes, offenes Ende in meinen Augen.

Aber trotz der spärlichen Handlung finde ich es interessant. Und ich frage mich, ob die Beziehungsskizze wohl gelungen ist? In richtigen – also wirklich kurzen – Kurzgeschichten bin ich nicht sooo gut. Und die Details des behandelten Themas sind mir auch nicht völlig vertraut.

Also frage ich mich, was wohl jene darüber denken, die eine Meinung dazu haben? Was wohl überhaupt Leser darüber denken? Ob das eine Kurzgeschichte ist und was sie wohl so auslösen mag, im Leser…?

Feedback erwünscht!

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