Vetternwirtschaft
Veröffentlicht am 16.05.2016 in der Kategorie Erotikgeschichten Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!—————————–
Zur Übersicht für die geneigte Leserin und den geneigten Leser — es gibt ja deren einige, denen meine Geschichten gefallen — hier eine chronologische Übersicht meiner bisherigen Geschichten:
[Der Unterschied]
[Die Grundbegriffe]
Das Obligatorische
[Über einen starken Typ]
[Ferienspaß I]
PennälerInnenfeten
Lernen fürs Abitur
[Ferienspaß II]
Erstes Eheleben
Auf Schlingerkurs in den Hafen (mit Ferienspaß III)
Der weltberühmte Pianist hat heute nicht seinen besten Tag
Auf der Durchreise
Der Wanderclub
Die Ernennung
[Hinter unverschlossenen Türen]
Vetternwirtschaft
Die mit [] markierten Texte sind nicht in ### zu finden, denn sie handeln von Jugenderlebnissen, bei denen einige der handelnden Personen noch keine achtzehn Jahre alt sind, oder sie sind kürzer als 750 Wörter.
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Kurz nach dieser heißen Sommeraffäre [nicht bei ###, weil Text zu kurz] ereignete sich eine weitere mit meinem Vetter Fredi. Fredi ist, wie ich bereits erzählt habe, zwei Jahre jünger als ich und wurde mir von meiner Mutter als Freund vorgeschlagen, als es seinerzeit mit Rolf aus war. Ich hatte dies damals wütend abgelehnt, da mir der — wie gesagt: zwei Jahre jüngere — Fredi damals viel zu jung und außerdem, in Düsseldorf lebend, praktisch unerreichbar war.
Fredi hat dann, wie man sich leicht ausrechnen kann, zwei Jahre nach mir Abitur gemacht und danach gleich mit dem Medizinstudium begonnen. Er hatte einen genügend guten Notendurchschnitt und brauchte wegen Kurzsichtigkeit und/oder Plattfüßen nicht zum Bund. Die ersten beiden Jahre studierte er in Bonn, danach in Münster. Außerdem war sein Vater, ein sympathischer, jovialer Mann, der jüngere Bruder meiner Mutter, selbst Arzt.
Wie auch schon vorher kam Fredi mit seinen Eltern ein- bis zweimal im Jahr zu Familienfeierlichkeiten nach Hamburg, nach dem Studienbeginn fast immer mit einer Freundin, immer liebe junge Mädchen, aber immer eine andere, sehr zum Mißfallen meiner Mutter, aber ihr Bruder, Fredis Vater, sah die schnell wechselnden Beziehungen seines Filius gelassen.
Ich selbst, die ja nur wenig älter als Fredi, aber inzwischen verheiratet war, flaxte mit den jungen Leuten und zog Fredi wegen seiner Tanzkünste als Pennäler auf. Ich hatte mit Fredi über die Jahre eine lockere, freundliche, aber in keinster Weise intime Beziehung aufgebaut.
Mit Dieter verstand sich Fredi prächtig, ja, er war eigentlich diejenige Person in meiner Verwandtschaft, mit der Dieter am besten konnte. So hatte Dieter auch nichts dagegen, daß mir Fredi regelmäßig seine Examens- und sonstigen Arbeiten zum Korrigieren schickte.
Sympathischer wurde Fredi meiner Mutter, als er im dritten oder vierten Studienjahr verkündete, er wolle später nicht eine lukrative Facharztpraxis, sondern eine mühsamere Praxis für Allgemeinmedizin eröffnen oder in eine solche einsteigen „oder einheiraten“, wie er scherzhaft sagte.
Dennoch stieg er in die Anfangsgründe verschiedener Facharztausbildungen ein, zum Beispiel Ophthalmologie und Gynäkologie, um später in seiner Praxis auch auf diesen Gebieten seinen Patienten in einfachen Fällen helfen zu können.
Zu diesem Behufe wurde Fredi immer wieder von seinem Münsteraner Doktorvater an verschiedene Kliniken in Hamburg-Eppendorf geschickt, wo dieser Professor studiert hatte und wo er mehrere Klinikchefs kannte. Außerdem hatte Fredi ja, wo in Hamburg zu schlafen, nämlich auf Dieters und meine Einladung hin in unserem Gästezimmer.
So wohnte Fredi immer mal wieder drei bis vier Wochen bei uns, nahm an unserem Familienleben teil oder auch nicht, wie er wollte, aß mit uns oder bruzzelte sich Bratskartoffeln selbst, ging tagsüber nach Eppendorf und abends meist aus, ob in eine Diskothek oder in ein Etablissement, weiß ich nicht, und kam zu „vernünftiger“ Zeit wieder nach Hause; nur ganz selten blieb er mal eine Nacht ganz aus.
Zusammenhängende Freizeit verbrachte er meist im Universitäts-Tennisclub. Wie bei ihm nicht anders zu erwarten, brachte er manchmal auch eine junge Dame mit nach Haus, die er immer nach angemessener Zeit wieder verabschiedete oder nach Haus brachte. Ob er mit ihr im Gästezimmer „nur“ fürs Studium gelernt und Kaffee getrunken oder auch Weiteres gemacht hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Wir respektierten unsere Intimsphäre und spionierten einander nicht nach.
Bei solchen Studienaufenthalten von Fredi kam es natürlich auch vor, daß Dieter auf eine Dienstreise fahren mußte und ich mit Fredi allein in unserer Wohnung war.
Aber auch bei solchen Gelegenheiten machte Fredi keine Anstalten, sich mir unsittlich zu nähern. Wir flaxten uns wie gewohnt an, „Vetterherz“ und „Basenherz“, aßen zusammen oder sahen zusammen fern, wenn es sich ergab, und wenn es sich nicht ergab, ging jeder von uns seiner Wege.
Vielleicht wurde unser Umgang ganz allmählich und fast unmerklich immer enger — ohne noch wirklich eng zu sein. Die Begrüßungsküsse, wenn Fredi wieder einmal nach Hamburg kam, wurden immer länger und letztens nicht nur auf die Backe, sondern auf den Mund appliziert; um ehrlich zu sein: Es waren nicht nur angedeutete Zungenküsse.
Fredi ließ mich in immer kürzeren Zeitabständen wissen, daß ich ihm die liebste seiner insgesamt vier Cousinen sei, er erzählte ungefragt von seinen Freundinnen in Münster, vor allem, wie er wieder mit einer „strohdummen Gans“ Schluß gemacht hatte, er aß öfter mit uns und ging seltener aus, um sich mit mir, wenn Dieter möglichst beim Fernsehen eingeschlummert war, flüsternd zu unterhalten oder mit mir in mein Arbeitszimmer zu gehen, um über den Text seiner letzten Arbeit, aber auch über andere Themen zu sprechen.
Es blieb aber alles weit innerhalb des schicklichen Rahmens.
So kam der Sommer des Jahres, in dem ich das zuletzt erzählte Quickie erlebte, und nach Beginn der Sommerferien kam Fredi wieder einmal nach Hamburg, um in der Eppendorfer Kinderklinik zu hospitieren, zugleich aber dort auch eine Urlaubsvertretung wahrzunehmen und sich dadurch ganz schön was dazuzuverdienen.
Als Fredi bei uns eintraf, vollführten wir wieder — unter Dieters Augen! — einen Zungenkuß.
Dies schien Dieter aber nicht zu stören, sondern er sagte in freundlichstem, ehrlich klingendem Ton:
„Das ist ja schön, daß du wieder einmal zu uns kommst. Dann kannst du auch Melanie Gesellschaft leisten, denn ich hab gerade heute erfahren: Ich muß für drei bis vier Tage geschäftlich nach Amerika. „
„Wir werden uns bestimmt anständig benehmen, Dieter“, lachte Fredi. „Melanie, komm doch mal mit in den Tennisclub, da sind lauter nette Leute!“
„Ich hab dir schon oft gesagt, lieber Fredi“, sagte ich darauf, „Tennisspielen verdirbt die Klavierhand!“
„Na, kommt erst mal rein, und wir trinken Kaffee“, sagte Dieter.
Nachdem Fredi seine Sachen ins Gästezimmer gebracht und nach der Autofahrt geduscht hatte, versammelten wir uns an dem warmen Nachmittag im Badedress auf der Terrasse, ich wie gewöhnlich oben ohne. Das hatte sich bei solchen Gelegenheiten auch mit Fredi schon seit längerem eingespielt, und zwar auf Dieters Anregung. Wenn Fredi zu Besuch war, hatte ich früher den Bikini-BH angelassen oder einen Einteiler gewählt, aber irgendwann hatte Dieter gesagt:
„Laß doch wie sonst das Oberteil weg.
Du brauchst dich doch vor deinem Cousin nicht zu schämen, und ich glaub, der angehende Arzt kennt diesen Anblick. „
Am Kaffeetisch fragte ich Dieter:
„Sag mal, hast du wirklich erst heute erfahren, daß du wieder mal nach Amerika mußt?“
„Ja, ich kriegte heute einen Anruf von da, wir müssen was wegen der Transportfirma besprechen, die arbeitet seit Neuestem sehr unzuverlässig. Unser Partner in Amerika hat mich dahin eingeladen, und ich hab ihn nach Hamburg eingeladen, und dann sind wir so verblieben, daß ich jetzt nach Amerika fliege und er im Oktober für einige Tage zu uns kommt.
„
„Und wie lange mußt du wegbleiben?“
„Drei bis vier Tage. Ich muß morgen abend abfliegen — Rosemarie hat schon das Ticket besorgt –, und ich ruf dich dann an, wann ich genau zurückkomme — du brauchst mich aber nicht vom Flughafen abzuholen, ich nehm mir ein Taxi. „
Des weiteren unterhielten wir uns in lockerem Ton über dieses und jenes. Dieter fragte Fredi auch:
„Sag mal: hast du noch deine nette Freundin vom letzten Mal?“
„Nein, Dieter, das war wieder nichts außer fürs Grobe, wenn ihr wißt, was ich meine.
Aber jetzt hab ich eine Kommilitonin kennengelernt, die will Apothekerin werden, und ich hoffe wirklich sehr, sie ist endlich was für die Dauer. „
„Das hoffen wir auch“, sagte Dieter, „wann bringst du sie mal mit und stellst sie uns vor?“
„Wenn ihr wollt, ruf ich sie an, ob sie nicht am Wochenende kommen kann, wenn du wieder aus Amerika zurück bist. „
„Tu, das, Fredi!“, sagte Dieter.
Während ich in der Küche das Abendessen vorbereitete, immer noch nur mit dem Bikinihöschen bekleidet, trat Fredi zu mir, nahm ein Messer, um mir beim Putzen der Mohrrüben zu helfen, die ich als Häschenfutter auf den Tisch bringen wollte, und sagte ziemlich unvermutet:
„Weißt du eigentlich, Melanie, daß du eine Superfigur hast?“
„Das ist für mich nichts Neues zu erfahren. — Wo steht das?“
„Ich will doch nicht Deutschlehrer werden!“
„Wie kommst du denn jetzt urplötzlich auf meine Figur? Die kennst du doch schon seit Jahrenden, schon seit ich noch auf die Schule ging, wir waren doch auch zusammen im Stadtparkbad!“
„Ja — schon — aber ich wollte dir das doch auch einmal im Klartext sagen.
„
„Hast du das aus einem Psychologiekurs, daß man das den Frauen immer mal sagt?“
„Nein — ich meine nur –„
„Aber laß dir sagen: Du hast dein Bäuchlein auch, seit ich denken kann. „
„Ja, Melanie, ich weiß! Ich kann ins Fitness Center gehen, soviel ich will, ich bleib so, da ist, glaub ich, nichts zu machen. „
„Und mal etwas weniger Schokolade essen?“
„Hab ich auch versucht: Das ganze letzte Jahr hab ich essensmäßig platonisch gelebt und praktisch nur Gemüse gegessen — und das Ergebnis — siehst du ja!“
„Na ja, dann friß mal jetzt von den Mohrrüben!“
„Die sollen ja auch sonst sehr kraftspendend sein.
„
„Wie meinst du das?“
„Das kann man einer Dame nicht so sagen. „
„Frechdachs!“
Solche Reden waren zwischen uns in der letzten Zeit immer häufiger geworden. Wir brauchten uns aber vor Dieter damit nicht zu verstecken; er hielt kräftig mit auf diesem Gebiet, wenn er an so einem flachenden Gespräch teilnahm.
Am Nachmittag nach Dieters Abflug saß ich wieder mit Fredi auf dem Balkon beim Kaffee, wieder in leichter Garderobe, und plötzlich fragte Fredi:
„Weißt du, Melanie, wenn ich dich und Dieter so beobachte in der letzten Zeit, mir fällt auf, es wird immer kühler zwischen euch.
„
„Na ja, wir sind jetzt schon neun Jahre verheiratet. Es ist nicht mehr die ganz heiße Liebe wie am Anfang. „
„Ist es überhaupt noch Liebe?“
„Doch — schon –„
„Wie du das so sagst — da stimmt doch was nicht?! Willst du nicht darüber reden?“
„Na ja — eigentlich — eigentlich geht das ja nur mich und Dieter was an –„
„Und deine ewigen Wanderungen am Sonntag — auch bei Regenwetter — da denkt doch jeder, du triffst dich mit jemand –„
„Ich hab noch nie mit jemand von der Familie darüber geredet — aber ich versteh gar nicht, wieso du dich auf einmal so für mich und meine Geheimnisse interessierst.
„
„Weil ich dich so gern hab und ich doch schon eine ganze Zeit merk, daß mit dir was ist. Aber du mußt mir nichts sagen, wenn du nicht willst; du sollst nur wissen: Ich bin immer für dich da. „
„Das ist ganz lieb von dir. Ich hab wirklich bisher immer gedacht, ich könne mit niemandem über meine Probleme reden — außer mit Trudi; die hast du ja, glaub ich, mal kennengelernt.
„
„Ist die immer noch deine beste Freundin?“
„Das ist sie, uns sie ist die einzige, die sozusagen alles über mich weiß. „
„Glaub bitte nicht, daß ich das gefragt hab, um Trudi hinten herum über dich auszufragen. Aber ich find es gut, daß Trudi noch existiert. „
„Und, mein Lieber, wenn du so genau gemerkt hast, daß mit mir was ist, hast du Menschenkenner dann nicht auch gemerkt, daß sich bei Dieter was geändert hat?“
„Nein! Was soll mir denn an Dieter aufgefallen sein?“
„Nichts gemerkt, gar nichts?“
„Nein! Sag schon: Was soll mit Dieter los sein?“
„Ihr Männer mit eurer Männersolidarität: daß er mich seit mindestens sechs Jahren betrügt! Daß er in Puffs geht und seit drei Jahren auch Freundinnen hat!“
„Nein, das hat sich Dieter nicht anmerken lassen.
„
„Wahrscheinlich merkt ihr Männer das an euren Kumpanen wirklich nicht, und wahrscheinlich hat Trudi recht: Das ist sozusagen ganz normal. Aber mich dumme, unerfahrene Klosterschülerin hat das umgehauen, als ich das rausgekriegt hab. „
„Das tut mir wirklich leid um dich –„
„– dabei kann ich Dieter eigentlich gar keinen wirklichen Vorwurf machen, denn er läßt mich nicht zu kurz kommen — in keinster Beziehung.
„
„Aber ,schön` ist doch was anderes — da kann ich dich verstehen. „
„Na ja, man gewöhnt sich. „
„Und du, wie hast du darauf reagiert? Du hast dich allmählich zurückgezogen –?“
„Nicht nur. „
„Was meinst du damit?“
„Ich bin auch aktiv geworden. „
„Du hast mit Dieter darüber geredet?“
„Das auch, aber wenig.
Das hat nicht wirklich zu was geführt. Nein, ich bin selbst zur Tat geschritten und hab mir meinen ersten außerehelichen Freund selbst ausgesucht und auch selbst verführt. „
„Sag bloß –„
„Du hörst es ja. Ich kannte ihn — Theo — vom Ansehen bei Konzerten. Beim letzten Konzert vor der Sommerpause hab ich mich an ihn rangemacht, wir haben in der Pause zusammen ein Glas Sekt getrunken, wir haben zusammen in einem Restaurant gegessen, ich hab ihn nach Hause gefahren — Theo war mit der S-Bahn in die Stadt gefahren –, dann hab ich mich quasi selbst zu einem Abschiedstrunk bis zur nächsten Saison eingeladen — und in seiner Wohnung ist es dann passiert, das heißt: Ich hab ihn verführt.
Er war fast ein Jahr mein Geliebter, dann hat er geheiratet, wir sind aber immer noch gute Freunde, auch mit seiner Frau. „
„Was du da so erzählst — und Dieter hat nichts gemerkt?“
„Das weiß ich nicht. Wenn er es weiß beziehungsweise wußte, hat er es sich nicht anmerken lassen. „
„Wo habt ihr euch denn getroffen?“
„Na, wo wohl? Hier jedenfalls nicht! In seiner Wohnung, die ist hier ganz in der Nähe, nachmittags nach dem Dienst.
„
„Wann war denn das?“
„Vor — laß mich nachrechnen — als das zu Ende war — im Jahr darauf — fing das mit Otto an — und im letzten Jahr war das mit Karl — also vor drei Jahren vor den Sommerferien. „
„Und Otto und Karl?“
„Mit Otto — das fing vor zwei Jahren an und läuft noch immer — mit ihm mach ich meine sonntäglichen Ausschweifungen — und Karl — das war ein ganz lieber Kerl und ist eine süße Geschichte.
Willst du sie wissen?“
„Ja, natürlich!“
„Als ich im vorigen Jahr zum Schulsenator bestellt wurde, um meine Ernennung zur Studienrätin entgegenzunehmen, saß da im Wartezimmer ein jüngerer Kollege, der furchtbare Angst hatte, vom Senator rausgeschmissen zu werden. Er hatte seinen Betreuer einen ,stockkonservativen alten Esel` genannt –„
„– das geht aber auch wirklich nicht!“
„Unterbrich mich doch nicht, wenn ich in Fahrt bin! — Mit dem ,Esel` hatte er recht, was auch der Senator wußte.
Und so flog Karl nicht aus dem Schuldienst, sondern wurde sogar noch wegen eines Antidrogenprojektes gelobt, das er in die Wege geleitet hatte. Und als er aus dem Zimmer des Senators kam, war er so erleichtert, daß er mir um den Hals fiel — und dann haben wir beide zusammen gefeiert — und dann lud er mich in seine Studentenbude ein, und wir haben weitergefeiert –„
„– und –?“
„– und — na ja — muß ich deutlicher werden?“
„Nein, mußt du nicht! Ich versteh schon.
„
„Warum willst du das eigentlich alles wissen?“
„Weil ich mir wirklich Sorgen um dich gemacht hab. Irgendwie bist du in letzter Zeit so anders — kann sein, daß mir das seit so zwei–drei Jahren aufgefallen ist. Vielleicht ist dir das gar nicht bewußt, aber irgendwie hab ich was gespürt. Ich mach dir natürlich gar keine irgendwie gearteten Vorwürfe. Ich kann zwar gut mit Dieter, aber du stehst mir doch näher, meine liebste Cousine!“
„Dann weißt du jetzt ja so in etwa Bescheid — ist das eigentlich auch eine Frucht deiner Psychologievorlesungen, von denen du mal erzählt hast — Familienpsychologie hast du mal gesagt.
„
„Ja, um ehrlich zu sein, ich hab an dich und Dieter gedacht während dieser Vorlesung. Aber das Leben und auch deine Erzählungen sind doch ganz was anderes als die Theorie in der Vorlesung. „
„Welch umwerfend neue Erkenntnis! — Ich mach mal jetzt das Abendessen — oder — eigentlich bin ich zu faul — solche Gespräche nehmen einen doch ziemlich mit — ziehen wir uns nicht was an und gehen zum Italiener?“
„Ich würd heute lieber zur Taverna Xanthos gehen — ich lad dich ein.
„
„Danke! Das ist aber ein ganzes Stück weiter; nehmen wir das Auto?“
„Nein, gehen wir per pedes, sonst kann einer von uns keinen Wein trinken. „
„Okay, machen wir uns auf den Marsch!“
Ich zog wir bei dem warmen Sommer-Abend-Wetter nur ein T-Shirt ohne BH an und ein knappstes Jeans-Röckchen über den Bikini-Slip; Fredi wählte ebenfalls ein T-Shirt und halblange Shorts.
So stapften wir los zum eineinhalb Kilometer entfernten Griechen und erzählten uns lustige, unverfängliche Geschichten aus dem Schul- und Klinikalltag.
Im „Xanthos“ bestellte Fredi ein Lammfleischgericht und ich ein Souflaki. Danach genehmigten wir uns noch ein Tiramisù, was eigentlich nicht hierher gehörte, und zusammen tranken wir einen Liter offenen roten Retsina. Wir unterhielten uns angeregt über Ferien und Reisen — und Wandern, wobei ich jetzt auch etwas eingehender von Otto erzählte.
„Sechzig, sagst du, ist der — und wie ist es mit ihm –?“
„Du neugieriger Kerl willst natürlich wissen, ob er noch was kann. Laß dir gesagt sein: Er kann!“
„Ich bin jetzt siebenundzwanzig und fühl mich schon manchmal ausgelaugt. An sechzig mag ich gar nicht denken. „
„Ja, ja, Berufsausbildung — das sind harte Jahre. Aber du müßtest als angehender Arzt ja eigentlich besser wissen, daß es bei euch Männern mit sechzig noch lange nicht aus ist.
„
„Das weiß ich schon, aber nur theoretisch. Aber schon jetzt fühl ich mich manchmal so schlapp –„
„Nun hör doch mit dem Gejammer auf! Dein Verbrauch an Freundinnen — entschuldige, so sollte man nicht sagen; also: Deine oft wechselnden Freundinnen sind doch schon Gesprächsstoff in der ganzen Familie — du mußt doch eine Riesenerfahrung haben –“ „Und –„, fügte ich verschmitzt lächelnd noch hinzu, „natürlich — du bist schon auf dem absteigenden Ast.
„
„Wie meinst du das jetzt?“, fragte Fredi mit besorgter Miene.
„Ich hab irgendwo gelesen, der Gipfel der sexuellen Kraft ist — jedenfalls bei euch Männern — bei Anfang zwanzig. Und du mit deinen siebenundzwanzig — na ja — natürlich — das geht schon abwärts!“
„Hast du — als Frau — auch diese Erfahrung?“
„Ich? Meinst du mich? Nein, überhaupt nicht! Im Gegenteil!“
„Du meinst, bei dir geht es noch aufwärts?“
„Ja, so hab ich das im Gefühl, aber vielleicht ist das ja bei Frauen anders.
Das müßtest du doch beim Studium gelernt haben. Mal ernsthaft: Solches zu wissen, müßte doch gerade für eine Allgemeinmedizinpraxis wichtig sein, da kommen doch sicher immer mal wieder Patienten mit solchen Fragen wie Penislänge oder Schwanz nicht hochkriegen oder so was. „
„Natürlich haben wir das theoretisch gehabt, auch in der Psychologie und vor allem in der Andrologie, aber praktisch sieht das wohl bei jedem Menschen anders aus. „
„Genau so wird es sein! Wollen wir noch ein halbes Literle bestellen, oder sollen wir schon nach Hause wanken?
„Bestellen wir noch einen halben, dann wanken wir richtig!“
Diesen tranken wir fast wortlos, nur einmal sagte Fredi: „Danke für deine Offenheit!“ und streichelte meine Hand.
Als wir das „Xanthos“ nach diesem Gelage verließen, war es nicht nur dunkel, sondern auch kühl geworden. Als ich schauderte, legte Fredi seinen Arm um mich und drückte mich an sich. So gingen wir kältehalber eng umschlungen den Weg nach Hause, wobei Fredi durch die Gehbewegungen immer wieder mit seiner Hand an meine Brust geriet und darauf immer wieder wegzuckte. Ich sagte zu ihm: „Sei nicht so besorgt wegen meiner Äpfelchen — du bist doch mein Cousin!“
Zu Hause sahen wir noch den Rest der Tagesthemen und verabschiedeten uns darauf mit einem hingehauchten Küßchen in unsere Schlafzimmer.
Ich wusch mich andeutungsweise, legte mich alsobald mit einem leichten Nachthemd ins Bett und war nach dem Wein praktisch sofort eingeschlafen.
Irgendwann in der Nacht wachte ich auf und hörte, wie sich jemand in mein Zimmer schlich. Ich erkannte gleich, daß es Fredi war; er flüsterte noch in der Tür:
„Erschrick nicht, Melanie, ich bin's. „
Er ging zum Bett, legte sich neben mich und begann, sanft meinen Arm zu streicheln.
Ich war schon ziemlich verwundert, aber bevor ich einen Ton rausbringen konnte, sagte Fredi mit sanfter Stimme:
„Sag, Melanie, wenn ich lieber wieder gehen soll: Ich verschwinde sofort!“
Eigentlich eine bodenlose Frechheit, aber mir tat Fredis Wärme neben mir so gut, daß ich den Gedanken: „Schmeiß den Fredi hochkantig aus dem Ehebett!“ sofort beiseite schob, bevor ich ihn noch zu Ende gedacht hatte, und antwortete Fredi nur mit einem Kuß auf den zuerst erreichten Körperteil; es war seine Nase.
Darauf begann Fredi, mich überall zu streicheln, er fuhr mit der Streichelhand unter mein Nachthemd, ich genoß, und erst nach züchtig angemessener langer Wartezeit begann ich, seine Pyjamajacke aufzuknöpfen, aber bald überschlugen sich die Ereignisse, wir entledigten uns mit einem Hupfer des Nachthemds beziehungsweise der Pyjamahose, schmissen die Sachen irgendwo hin — alles in völliger Dunkelheit — herzten und küßten uns, umschlangen einander mit Armen und Beinen, faßten einander wohl auch in den Schritt; wo ich bei Fredi was vermutete, fand ich nichts, aber näher am Körper dann doch etwas Hartes mit deutlich abgesetzter, tropfender Spitze, irgendwann flüsterte mir Fredi die wohl nur rhetorisch gemeinte Frage ins Ohr:
„Du nimmst doch die Pille, nehm ich doch an?“
Er wartete einige Sekunden auf eine Antwort, und als ich ihm wieder nur einen Kuß gab, setzte er sein zartes Tun fort, irgendwann drang er bei einer unserer Umschlingungen ein — was war das? So was Dickes hatte ich noch nie erlebt; es war an der Grenze des Schmerzhaften.
Aber es war auch kurz — oder war Fredi noch nicht ganz eingedrungen? Doch, das war er, „es smigete sich pelz ze pelze“, wie es bei Oskar von Wolkenstein heißt, und als Fredi kurz nach mir kam, spürte ich, wie mein Muttermund aus gehöriger Entfernung kräftig angespritzt wurde.
So zart, aber bestimmt war ich noch nie „genommen“ worden, aber ich war Fredi ob seiner Frechheit überhaupt nicht böse, da ich seine Beiwohnung, um ehrlich zu sein, auch sehr genossen habe.
Kurz vor dem Wiedereinschlafen dachte ich noch: „Und das auch noch im Ehebe –!“, aber auch diesen Gedanken dachte ich nicht mehr zu Ende.
Am Morgen wachten wir fast gleichzeitig auf, oder wachte die eine/der eine von den ersten Aufwach-Bewegungen des/der anderen auf? Wir sahen uns verliebt an, wir merkten, wie dem anderen allmählich die Geschehnisse der Nacht bewußt worden — aber keiner von uns sagte ein Wort.
Ich hopste aus dem Bett, um Fredi das Frühstück zu machen, denn er mußte ja zum Dienst in die Klinik. Der Morgen war warm, und ich blieb nackt. Fredi verschwand alsbald ins Gäste-Badezimmer.
Als der Frühstückstisch gedeckt war, kam Fredi schon fertig geduscht und angezogen in die Küche, sein Gesicht hellte sich noch mehr auf, als er mich in voller Schönheit sah; er gab mir einen herzhaften Kuß auf den Mund und flüsterte ein „Danke, Melanie!“ Dies war das einzige, was wir während des Frühstücks redeten.
Als Fredi zum Dienst gegangen war, ging ich ins Schlafzimmer, um mir die Bescherung anzusehen. Aber da war keine Bescherung. Unsere drei weggeschmissenen Kleidungsstücke lagen zwar irgendwo auf dem Boden, aber Dieters Hälfte des Ehebettes lag unberührt da, die Überdecke lag faltenfrei, wie ich sie vor dem Zubettgehen zurückgeschlagen hatte. Nur meine Hälfte sah nach einem ziemlich unruhigen Schlaf aus.
Und — da waren die bekannten gelblichen Flecken! Ich mußte also doch die Bettwäsche wechseln, damit Dieter nichts merkte.
Nach Dieters ja ebenfalls kondomfreien Betätigungen spülte ich immer gleich meine Scheide aus, und es blieben fast nie sichtbare Spuren, aber letzte Nacht war ich gleich eingeschlafen. — Oder sollte ich mit dem Wechseln noch einen Tag warten? In der nächsten, sicher noch sturmfreien Nacht würde sich wahrscheinlich Ähnliches ereignen — ich kannte meine Pappenheimer von Männern! Ich entschloß mich zu letzterem und machte nur mein Bett über die gelben Flecken.
Dann konnte ich den ganzen Tag über das Geschehene nachdenken, ich hatte ja Ferien.
Und das allfällige Einkaufen fürs Abendessen schob ich auch Stunde um Stunde hinaus. Ich setzte mich mit einem Buch auf die Terrasse — und sah immer nur durch das Buch hindurch. War ich wahnsinnig geworden, meine Geliebten jetzt auch schon im Ehebett zu empfangen? Zu so etwas hatte sich Dieter — auch später — nie herabgelassen.
Aber wieso eigentlich „herab“? Mir ist zwar manches heilig, auch die Zehn Gebote, auch das, das ich gerade gebrochen habe — aber ein Möbelstück wie das Ehebett ist doch nichts Heiliges!
Allmählich rang ich mich zu der Auffassung durch, daß ich jetzt lediglich einen weiteren Geliebten in meiner Sammlung hatte, und daß es gerade Fredi war, das war doch genau das Richtige, denn — um ehrlich zu sein — Fredi war auch mir immer der liebste meiner Cousins.
Gut, na ja, als Schulmädchen war er mir zu jung für einen Freund gewesen, aber jetzt waren wir ja beide erwachsen, waren unserer gegenseitigen Sympathie sicher und wußten, was wir taten.
„Also, Melanie“, sagte ich zu mir, „freu dich über den neuen Freund und mach dir keine Grillen!“
Es war mir ja auch allmählich bewußt geworden, daß ich Fredi in unseren Gesprächen vom Vorabend wohl ziemlich scharf gemacht hatte.
Ich erwischte mich auch dabei — und wurde dabei über beide Ohren rot, aber es sah mich ja keiner –, daß ich gerne wissen täte, ob Fredis gutes Stück wirklich so extrem kurz und dick war, wie ich es im Dunkeln gefühlt hatte.
Innerlich wiederaufgerichtet ging ich einkaufen, an dem heißen Tag wieder in dem kurzen Jeansröckchen, genoß die begehrlichen Blicke der Männer auf meine Beine und meine Nippel und dachte mir: „Ihr Ferkel, von mir kriegt ihr nichts, zu Hause hab ich einen besseren!“
Zu Hause bereitete ich das Abendessen vor — ich wollte ausgebratene Wurstscheiben mit Spiegeleiern, Bratskartoffeln und Erbsen aus der Konserve auf den Tisch bringen, für was anderes war ich zu faul — setzte mich wieder nur mit Bikinihöschen bekleidet auf die Terrasse, nahm mein Buch, las jetzt auch wirklich und harrte auf Fredis Kommen.
Er kam zur erwarteten Stunde, entblößte sich auch bis auf eine Badehose und deckte auf dem Terrassentisch eine Kaffeetafel mit Kuchen, den er uns mitgebracht hatte. Er erzählte von dem Tag in der Klinik — es war große Aufregung gewesen, sie hatten einen Notfall, aber es ging dann alles gut — und wir lächelten uns verliebt an.
Als diese Jause schon zu Ende ging, mußte ich doch sagen:
„Fredi, meinst du nicht auch, wir sollten über die letzte Nacht reden?“
Ich hatte erwartet, daß Fredi zurückzuckte, aber er sagte lachend:
„Gern, Melanie! Und um gleich damit anzufangen: Bitte entschuldige nochmal meine Dreistigkeit!“
„Das war wirklich eine Frechheit, dich zu mir zu schleichen und mich zu –„
„Wolltest du sagen: ,zu vergewaltigen`? Das wollte ich ganz bestimmt nicht, Ich hab dich ja gefragt, und du hättest immer und zu jedem Zeitpunkt ,nein` sagen können, aber du hast mir nur einen Kuß gegeben.
„
„Ich wollte nicht ,vergewaltigen` sagen — ich weiß nicht, was ich sagen wollte, aber jedenfalls: Was ist dir eigentlich eingefallen bei dem Ganzen?“
„Ich hab darüber heute den ganzen Tag nachgedacht und meine Gefühle analysiert –„
„Und was ist dabei rausgekommen?“
„Mindestens dreierlei. Einmal, ich muß es ehrlich sagen, hab ich dich immer begehrt — seit ich mit fünfzehn das erste Mal mit dir getanzt hab.
Ich fand das ganz lieb von dir — du warst ja schon siebzehn und gut entwickelt –, daß du dich mit mir abgegeben und mir sogar die Tangoschritte beigebracht hast –„
„Da warst du schon sechzehn, das war also ein Jahr später –„
„Wie auch immer, jedenfalls hätte ich dich schon damals gerne näher kennengelernt, aber für mich als fünfzehn- oder sechzehnjährigen warst du damals natürlich unerreichbar, und dann hast du ja schon geheiratet, als ich noch im letzten Schuljahr war.
Aber ich hab immer gedacht, wenn wir uns danach gesehen haben, wie es wohl wäre, dich am Busen oder an den Beinen zu streicheln und vielleicht auch mehr — das hast du als erfahrene Frau wahrscheinlich gemerkt. „
„Irgendwie schon — aber du hattest ja eigentlich auch immer eine deiner Freundinnen dabei. „
„Natürlich — und es war ja auch ein unmöglicher Gedanke. — Und dann hast du mich gestern mit deinen Reden ja ganz schön aufgeheizt.
„
„Eine ganz blöde Ausrede! Und dein dritter Grund?“
„Gestern — nach unseren Gesprächen — da mußte ich wieder denken — ich konnte nicht einschlafen — ich wollte gar nicht unbedingt was Intimes — ich wollte dich nur streicheln und dich wissen lassen, wie gern ich dich hab und wie leid es mir tut, daß deine Ehe nicht so funktioniert —
„– aber neben mir im Bett siegte dann doch das Triebhafte und du hast die Gelegenheit ergriffen.
„
„Ja, so könnte man sagen, ich wollte dich auch trösten, aber das war ganz blöd gedacht, denn du hast mir ja erzählt, wie du dich selbst getröstet hast. „
„Also gut, es ist nun mal geschehen. Und dir ist doch wohl klar, daß es bei diesem einen Mal bleiben muß — außer — außer — außer vielleicht einer Reprise in dieser Nacht. „
„Du meinst, wir sollen es noch mal versuchen?“
„Du mußt mir versprechen, daß es dabei bleibt, mit vetterlichem und basischem Ehrenwort.
„
„Mit saurem und basischem –„
„Gib nicht so mit deinen Chemiekenntnissen an!“
„Also mit großem Ehrenwort!“
„Mit großem Ehrenwort! — Nun muß ich dich aber einiges fragen. „
„Schieß los!“
„Ist dir gestern nacht an mir irgendetwas aufgefallen?“
„Was soll mir denn aufgefallen sein?“
„Du hast mich doch an allen Ecken und Kanten erforscht! Ist dir nichts aufgefallen?“
„Nein! Worauf willst du hinaus? Sag schon!“
„Genitale — Scheide — Kitzler –„
„Der war ziemlich klein –„
„Aha! Das scheint in der Familie zu liegen.
„
„Ach so: Du spielst auf meinen kleinen Schwanz an –„
„– und dick; fast hat es wehgetan. „
„Oh, dann hättest du was sagen sollen. Ich wollte dir natürlich nicht wehtun. „
„Ganz so schlimm war es nicht, aber ich habe doch richtig gefühlt: Er ist recht klein?“
„Ja, das ist er, und ich hatte als Junge damit meine Probleme, als mir das klar wurde.
Aber ich hatte ja immer ein offenes Verhältnis zu meinen Eltern, auch zu meinem Vater, der ja Arzt ist. Ich faßte also allen Mut zusammen und fragte ihn, wie das sei.
,Ja, mein Jung‘, dann zeig dich mal!`
Ich streifte Hose und Unterhose runter, und es war natürlich alles klein; dann sieht mein gutes Stück ganz normal aus.
,Dann mach ihn mal groß, mein Jung!`, forderte mich Papa freundlich auf, und ich fing an zu wichsen — du kennst doch das Wort?“
„Kenn ich, Fredi! Erzähl nur weiter!“
„Es dauerte und dauerte, und ich sagte:
,Sonst geht es schneller.
`
,Versteh ich doch, mein Jung‘, wenn ich dabei bin — ich seh auch nicht hin. `
Als mein Schwanz schließlich stand, zeigte ich ihn Papa, und er meinte:
,Der ist ja wirklich gut unter dem Durchschnitt, aber sehr dick. Du hattest aber doch schon was mit deiner Freundin –`
Ich wurde über beide Ohren rot.
,– und das hat funktioniert?`
,Ja, Papa!`, sagte ich fast unhörbar.
,Na, siehst du, dann ist alles in Ordnung; du brauchst dir keine schlechten Gedanken zu machen, da ist nix zu machen. — Aber sag mal, wollen wir nicht gleich mal dein Sperma untersuchen — ob du Kinder zeugen kannst — und ich Opa werden kann — bei Gudrun und Gustav weiß ich nicht, ob das jemals was wird. `
,Wenn du meinst, Papa. `
,Dann mach mal weiter und laß es dann in dieses Röhrchen tropfen!`
Papa setzte sich an seinen Schreibtisch und machte sich mit irgendwelchen Papieren zu schaffen, ich wichste in einer Ecke des Raumes zu Ende und gab dann Papa das Röhrchen.
,Na, sehen wir mal!`, sagte er und untersuchte selbst die Probe unter seinem Mikroskop.
Ich war froh, daß er sie nicht seiner Helferin gab, die hätte mich sicher blöd angegrinst. Nach kurzer Zeit fand Papa alles in Ordnung und sagte nur noch:
,Mit diesem dicken Penis mußt du, wenn du zu einer Frau gehst, sie anständigerweise vorwarnen und eventuell auch auf ganz Intimes verzichten, wenn sie eng gebaut ist.
Ansonsten kannst du ganz beruhigt sein — das heißt nein: Du mußt Vorsorge treffen, wenn du noch nicht urplötzlich Vater werden willst! So, und nun ab — und danke für dein Vertrauen deinem alten Papa gegenüber!`
Wir hatten wirklich ein sehr gutes Verhältnis. „
„Ich hätte gewünscht, ich hätte mit Mama oder Papa so über solche Probleme reden können –„, sagte ich.
„Dein Papa war doch auch ein ganz lieber –„
„Aber ihn oder Mama fragen: ,Ich glaub, ich krieg so dicke Beine, kann man da was gegen tun?`, oder gar: ,Die Jungs wollen immer was von mir, was soll ich da nur machen?`, nein das konnte ich nicht.
„
„Du hattest doch immer Trudi für solche Fragen. „
„Die Liebe, Gute wußte ja vieles, und vieles glaubte sie, besser zu wissen, aber das ersetzt doch nicht das vertrauensvolle Gespräch mit den Eltern. „
„Da hab ich wohl mit meinen Alten ein Riesenglück gehabt. — Du, da muß ich dir noch was erzählen, wie sie Gudrun und mich aufgeklärt haben. „
„Das haben sie sicher gut gemacht.
„
„Ja, aber ich meine jetzt nicht Penis und Vagina und so, das haben sie uns rechtzeitig liebevoll erklärt, dann auch über Verhütung und Krankheiten und daß die psychische Reife später erreicht wird als die körperliche — das wußten wir alles, bevor wir es in der Schule hatten. — Nein, eines Tages, Gudrun und ich, wir hatten schon unsere ersten Erfahrungen, da saßen wir eines Sonntags mit den Eltern am Kaffeetisch, die beiden waren besonders aufgekratzt und lustig, da fing Papa an:
,Ihr beiden seid ja jetzt in dem Alter — da sollten wir euch aufklären –`
,Wo die Babies herkommen? Aber, Papa, das hast du uns doch schon vor Jahren erklärt!`, sagte Gudrun.
,Das weiß ich; ich meine: über das Skatspielen. `
Dazu muß man sagen, daß, seit ich denken kann, Papa sonntags am späten Nachmittag zum ,Skatspielen mit drei Kollegen` ging. Sie spielten angeblich um einen Pfennig pro Punkt, zahlten sich aber Gewinn und Verlust nicht aus, sondern taten das Geld in eine Kasse, von der sie keinen Vatertagsausflug machten, sondern im Frühjahr an einem Sonntag mit allen Frauen und Kindern einen Tag in einem Gartenrestaurant verbrachten.
Nach einem guten Essen gab es Kuchen und Eis, die Erwachsenen unterhielten sich, die Kinder, je nach Alter, spielten in der Sandkiste oder rutschten auf der Rutsche oder fuhren Karussell oder, wenn sie etwas älter waren, fingen an, miteinander zu knutschen.
,Ich muß beichten –`, begann Papa, ,ich war gar nicht Skatspielen –`
,Sondern du bist ins Trocadero gegangen –`, sagte Mama.
,Früher in die Schwarze Katze — ihr wißt wohl: Das ist ein Nachtclub –`, fuhr Papa fort.
,– ein Sexclub –`, korrigierte Mama.
,– um ganz ehrlich zu sein: ein Edelpuff!` lachte Papa. ,Und danach war ich um mindestens zehn Jahre verjüngt und hab dir am Sonntag morgen alles erzählt und –`
,Pst, Fridolin!`, unterbrach ihn Mama lachend, ,vor den Kindern!`
Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Daß mir das nicht schon längst aufgefallen ist: Solche Skatrunden gibt es natürlich, aber für gewöhnlich treffen sie sich reihum bei jedem der Teilnehmer, und Papa ging immer nur woanders hin.
Und ich verstand auch, was Mama meinte, wenn sie manchmal Papa nachrief: ,Hast du auch genug Geld mit, wenn du wieder verlierst?`
Oder warum wir, als wir noch klein waren und samstags und sonntags morgens manchmal zu den Eltern ins Bett krochen, dies am Sonntag erst nach elf Uhr morgens erlaubt war, ,denn Papa hat ja so viel zu tun und muß ausschlafen`.
Ich glaube, deswegen hält die Ehe meiner Eltern so gut bis heute.
Papa geht übrigens immer noch manchmal ,Skatspielen`. „
„Wirklich eine schöne Geschichte –„
„– die du natürlich niemandem weitererzählen darfst!“
„Das ist doch klar. „
„Ich glaube, so was gibt es in manchen Familien — bei euch nicht auch?“
„Ich weiß nicht“, antwortete ich, „Papa ging manchmal zu so einem philosophischen Gesprächskreis — wenn ich so nachdenke, war das eine etwas undurchsichtige Geschichte –, aber ich bin dem nicht nachgegangen und kann Mama jetzt auch nicht danach fragen.
„
„Du hast recht: Man muß nicht alles wissen!“
Dann brachte ich das Gespräch auf ein anderes Thema:
„Übrigens — du solltest dich weniger um mich als um deine Schwester kümmern. Ich hatte in der letzten Zeit den Eindruck, sie versteht sich überhaupt nicht mehr mit Gustav. „
„Das ist mir auch aufgefallen, aber mir sagt sie, es sei alles in Ordnung, und ich hab den Eindruck, seit die beiden das Haus gekauft und eingerichtet haben, geht es wieder besser.
„
„Ich weiß nicht, ob sie in der letzten Zeit mit dir gesprochen hat, aber mich hat sie letzte Woche angerufen, und das klang gar nicht gut. Sie war in Sorge, wenn sie sich scheiden läßt, wie sie dann die Raten für das Haus abbezahlen soll von ihrem Sekretärinnengehalt, denn das Haus will sie auf jeden Fall behalten, da steckt ja ihre ganze Liebe drin — und Gustavs Geld. „
„Wenn das so ist — aber wenn wir in der Familie zusammenlegen — ich verdiene jetzt auch schon etwas — und die Eltern — das werden wir schon hinkriegen, daß Gudrun in dem Haus bleiben kann.
Das Problem ist nicht das Geld, sondern Gudrun. „
„Wieso?“
„Du kennst doch Gudrun auch: Es wird harte Überzeugungsarbeit kosten, daß sie von irgend jemand was annimmt. „
„Na, mal sehen — erst mal fahren sie zusammen nach Dänemark, so sagte Gudrun jedenfalls. Vielleicht raufen sie sich wieder zusammen. Aber Gustav ist schon ein komischer Typ, nicht sehr sympathisch. „
„Das kannst du laut sagen.
Hat er sich bei den Familienfesten nicht an dich rangemacht?“
„Nein — eigentlich nicht — na ja, beim Tanzen hatte er seine Pfoten mehr auf meinem Po als auf dem Rücken –„
„Da siehst du's!“
„Aber du hattest bei solchen Gelegenheiten deine Hand auch immer erheblich tiefer als schicklich. „
„Das hab ich ja schon zugegeben!“
„So, ich mach mal jetzt das Abendessen!“, gedachte ich das Gespräch fürs erste abzuschließen.
Aber Fredi fragte:
„Du, sag mal, wir unterhalten uns hier über solche Sachen, hätten uns nicht die Nachbarn hören können?“
„Vielleicht, wenn sie ganz nahe an die Hecke kommen. Aber sie sind momentan weggefahren, und außerdem kennen sie dich längst als häufigen Dauergast und haben sich wohl längst ihre bisher falschen Gedanken gemacht, und außerdem hast du ja mal der Frau bei einer Herzattacke geholfen. „
Nach diesem langen Gespräch nahmen wir das Abendessen wieder fast wortlos ein, bis schließlich Fredi, der es wohl immer noch nicht glauben wollte, fragte:
„Darf ich nachher wieder zu dir kommen?“
„Du darfst, aber bitte im Hellen! Ich bin es gewohnt, meine Geliebten zu sehen.
Oder kannst du nur — oder besser — im Dunklen?“
„Nein, gerne bei Licht, gar kein Problem!“
„Dann hilf mir erst mal beim Abwasch — aber vorher mach ich einen kleinen Striptease!“
Damit baute ich mich vor Fredi auf und zog unter neckischen Bewegungen langsam mein Bikinihöschen aus — mein einziges Kleidungsstück — ließ es dann wie ein Stripteasemädchen einige Male um meinen Finger kreisen und schleudert es schließlich Fredi in den Schoß mit den Worten: „Das gehört in den Wäschekorb nach dem heißen Tag!“
Fredi war sympathischerweise kein Damenwäschefetischist; er roch nicht an dem Höschen, sondern trug es brav zum Wäschekorb in der Besenkammer.
Währenddessen setzte ich mich aufs Sofa, und als Fredi wieder ins Zimmer kam, sagte ich nur mit einer eindeutigen, leicht obszönen Bewegung:
„Nachmachen!“
Fredi ließ sich nicht lumpen, sondern zog auf ähnliche Weise seine Badehose aus, und als seine edlen Teile zu Tage kamen, sagte ich:
„Du siehst ja wirklich völlig normal aus — nur an deiner Vorhaut, da hat die Natur auch etwas gespart.
„
„Macht das was?“
„Nö, im entscheidenden Moment hat das Häutchen ja doch keine Funktion. Und so wird einem erst mal richtig klar, warum das Ding ,Eichel` heißt. — So, und jetzt ans Werk in der Küche. „
„Nackt?“
„Genau das! Das ist wirklich was Neues für mich, das törnt mich unheimlich an: abendliche Küchenarbeit nackt mit dem Geliebten — als Teil des Vorspiels sozusagen.
— Los, nimm das Handtuch!“
„Und wenn ich nicht mehr an mich halten kann?“
„Dann machst du mit mir als erstes die aus Pornofilmen bekannte Nummer auf dem Küchentisch — dir wird schon was einfallen!“
Damit stellte ich mich an die Becken und begann, das Geschirr und die Töpfe abzuspülen. Dabei streckte ich meinen herrlichen Po etwas hinaus und mußte dennoch Fredi zusätzlich auffordern:
„Willst du mich nicht schon mal etwas streicheln?“
Fredi legte das Handtuch beiseite, trat hinter mich, umfaßte mich und streichelte mir Busen und Scham.
Ich griff hinter mich und tastete und fand nichts, dann drehte ich schlangenartig halb um, küßte Fredi, dann blickte ich an ihm hinab und sah, was ich schon erwartet hatte, einen sehr kurzen, aber auch sehr dicken Kolben, ungewöhnlich dunkel pigmentiert, auch die jetzt ganz freie Eichel sah in der Längsrichtung etwas zusammengedückt aus. Ich kniete nieder, küßte auch Fredis gutes Stück und sagte in einem Ton wie zu Kindern:
„Du warst es also, der es letzte Nacht so gut gemacht hat.
“ Und fuhr fort: „Hältst du es noch aus, Fredi, bis der Abwasch fertig ist — dann haben wir nachher Ruhe. „
„Ja, natürlich!“, antwortete Fredi.
Ich begab mich also wieder ans Spülbecken, um den Rest abzuwaschen, aber Fredi hielt es nicht aus, sondern versuchte, von hinten einzudringen. Ich bot ihm mein Löchlein dar, und es gelang! Fredi hatte sich bald abreagiert, aber da er ja nicht sehr tief eingedrungen war, lief mir seine Freude alsbald die Beine hinunter.
„Wischst du mir das bitte ab!“, bat ich ihn, und als er nach dem Abtrockentuch griff, mußte ich ihm sagen: „Doch nicht mit dèm Tuch! Hol bitte schnell das gelbe aus dem Badezimmer!“
Beim Rest des Abwasches: keine besonderen Vorkommnisse. Danach tranken wir, so, wie wir waren, noch ein Glas Wein in der Küche, und dabei sagte ich in scherzhaftem Ton:
„Gehen wir dann ins Bett, Fredi! Du hast ja gehabt, was du gewünscht hast.
„
„Ich hatte gedacht, wir schlafen wieder zusammen!?“, sagte Fredi mit leidvoller Miene.
„Da hast du ausnahmsweise mal richtig gedacht! Komm!“
„Und die klassische Frage: Gehen wir zu dir oder zu mir?“
„Zu mir! Sauen wir nicht auch noch das Bett im Gästezimmer ein. Da hat, glaub ich, noch nie jemand gebumst. „
„Doch!“
„Wer denn?“
„Ich!“
„Du?“
„Ja, weißt du das nicht mehr? Ich war doch schon mal mit einer meiner Freundinnen hier.
„
„Du bist ein Schlawiner! Aber trotzdem: Gehen wir zu mir!“
Im Schlafzimmer schmissen wir uns förmlich aufs Bett, herzten und küßten uns, wieder vollführte Fredi seine schlangengleichen Bewegungen mit allen Gliedern außer einem, und bald waren wir beim zweiten Durchgang. In der Missionarsstellung fiel die Kürze von Fredis Glied kaum auf, der dicke Kolben, und ich hatte einen Orgasmus und stöhnte wie selten.
Nachdem wir wieder zu Atem gekommen waren, fragte Fredi:
„Bist du immer so laut? Dann kannst du doch in keinem Hotelzimmer –„
„So laut bin ich fast nie, nur bei solch dicken Stößeln! Bild dir bitte keine Schwachheiten ein, wenn ich dir sage: So schön wie mit dir war es selten! Sag mal ehrlich: Wo hast du das gelernt?“
„Na ja, ich hatte ja viele Freundinnen und mit ihnen Erfahrungen gesammelt.
Ich kann halt gut mit Menschen — das brauch ich ja auch als Arzt –, und ich kann auch gut mit Frauen — das kann ich als Arzt auch brauchen, aber natürlich nicht in dem Sinne. „
„Und noch was, und bild dir bitte auch darauf nicht zu viel ein, aber du solltest es wissen: Du bist der erste Geliebte in unserem Ehebett!“
„Und Dieter?“
„Hat nie eine Tussi hergebracht.
Das muß man ihm lassen. „
„Mensch, du bist ja eine!“
„Hattest du sonst noch nie was mit einer verheirateten Frau? Das kann ich kaum glauben!“
„Doch! Aber das wußte ich nicht. Erst als wir uns das zweite oder dritte Mal getroffen hatten — in meiner Bude, wohlgemerkt! — da sagt sie, was ihr Mann wohl jetzt macht oder was Ähnliches. „
„Das giltet ja nicht richtig.
„
„Wie man's nimmt. Es war dann aber auch bald zu Ende. „
„Wie hast du überhaupt immer Schluß gemacht mit so vielen Freundinnen? Da müssen ja Ströme von Tränen geflossen sein!“
„Nein, so war es nicht! Ich hatte gar nicht so viele Freundinnen, und seit mir klargeworden war, daß ich — noch — nicht an einer Dauerbeziehung interessiert bin, hab ich jede neue Freundin vorgewarnt — auch wegen meines — und nur weitergemacht, wenn das Mädchen auch mit einer kürzeren Beziehung einverstanden war.
Erst mit Heidemarie –„
„– deiner jetzigen –„
„Genau — wir planen, nächstes Frühjahr zu heiraten, wenn es mir gelingt, in eine Gemeinschaftspraxis einzusteigen — ich hab da was in petto — und Heidemarie mit ihrem Pharmaziestudium ferig ist. „
„Das paßt ja gut zusammen. — Und was sagt Heidemarie zu deinen hiesigen Ausschweifungen?“
„Darüber wäre sie sicher not amused. So weit sind wir noch nicht miteinander, daß wir über eventuelle Bedingungen eines eventuellen Fremdgehens gesprochen hätten — dazu muß man wohl die Reife wie meine Eltern haben.
„
„Wissen die von euren Heiratsplänen?“
„Ja, wir haben es ihnen gesagt, bevor ich jetzt hierher kam — und sie sind very amused. „
„Das kann ich mir denken. — Dann war das jetzt eine heftige Kurzbeziehung zwischen uns, und wir brechen sie ab. „
„Nein, Melanie: Wir brechen sie nicht ab, wir bleiben Freunde, aber wir machen keinen Sex mehr. „
„Okay, wenn dir das so ausgedrückt lieber ist –„
„Aber diese Nacht hat ja erst angefangen –„
„Es ist doch schon nach eins!“
„Bitte, Melanie: Diese Nacht ist noch unsere — wir haben doch sonst nichts mehr vor bis morgen früh –„
„Wüstling!“
Aber wie Fredi wieder damit begann, mich zart und lieb zu streicheln, gab ich — aber nur fürs erste! — meinen Widerstand auf und mich Fredis sehr weit und dann aufs Ganze gehenden Zärtlichkeiten hin — er war schon ein begnadeter Liebhaber!
Nach diesem unserem heftigsten Liebesakt waren wir so ermattet, daß wir „nur“ händchenhaltend nebeneinander lagen und uns beim Einschlafen Liebesworte zuflüsterten, aber auch folgende Abmachung:
„Fredi: Das war jetzt endgültig das letzte Mal!“
„Einverstanden — und wir sagen niemandem etwas!“
„Niemandem! Und du bist weiter lieb und nett zum gehörnten Dieter!“
„Na klar! In seinem Ehebett — irgendwie tut er mir leid.
„
„Mir eigentlich auch ein bißchen. — Schlaf schön — und laß deine Pfote von meinem Busen!“, als Fredis Hand wieder dahin glitt.
Wir schliefen sanft und selig, ich wachte — wie Frauen immer! — als erste auf, stand auf und bereitete das Frühstück.
Fredi war diesmal beim Frühstück nicht ganz so wortkarg, sondern bedankte sich in bewegten Worten für die zwei Nächte und die Gespräche.
„Das ist lieb, wie du das sagst — aber ich muß jetzt die Betten neu beziehen, damit mein holder Ehemann deine gelblichen Hinterlassenschaften nicht sieht!“
„Ich kann dir gern dabei helfen! Ich hab noch etwas Zeit vor dem Dienst und mach mir bei mir ja auch die Betten selbst. „
Und das tat er dann auch: Mein erster Liebhaber, der mir solche Hilfe leistete — „aber, Melanie“, sagte ich zu mir, „er war ja auch dein erster Liebhaber im Ehebette! Deine anderen Freunde — Theo und so weiter — hast du ja nach deinem Abgang mit ihren zerwühlten Betten allein gelassen!“
„Soll ich heute Nachmittag Dieter vom Flughafen abholen“, fragte Fredi, „das paßt gerade mit meinem Dienstplan.
Ich kann von Eppendorf schnell nach Fuhlsbüttel fahren. „
„Ja, das wäre ganz lieb von dir, dann kann ich den ganzen Nachmittag auf der Terrasse genießen. „
„Okay, dann bis heute nachmittag!“
Damit verabschiedete sich Fredi mit einem herzhaften Zungenkuß — und tastete wieder nach meinen Kurven.
„Schluß jetzt damit!“, sagte ich lachend.
„Wie verabredet!“, erwiderte Fredi.
Am späten Nachmittag kamen die beiden in bester Stimmung nach Hause. Ich erwartete sie wie in den vergangenen Tagen barbusig auf dem Balkon, und wir tranken erst einmal Kaffee.
Dieter erzählte angeregt von Amerika, Fredi gab Klinikklatsch zum besten, Dieter packte seine Mitbringsel aus: Er hatte daran gedacht und Zeit gefunden, mir nur in den USA zu findende Notenausgaben frühbarocker Komponisten und Fredi zwei medizinische Lehrbücher zu kaufen, Dinge, die aus Europa schwer zu bestellen waren.
Die begehrlichen Blicke, die Fredi mir zuwarf, bemerkte Dieter nicht oder tat jedenfalls so. Dieter war von der Reise müde, und wir gingen zeitig zu Bett.
„Du hast mir so gefehlt in Amerika“, sagte Dieter im Schlafzimmer, „und ich hätte so Lust auf etwas Liebe. „
„Zu Diensten, mein Herr, du bist mein Eheherr. — Hast du drüben keine Gelegenheit gehabt, da gibt es doch sicher auch Schwarze Katzen oder Trocaderos?“
„Ach, Melanie, ich weiß ja, ich bin ein schlechter Ehemann in dieser Beziehung, aber erstens hatte ich keine Zeit und zweitens weiß ich gar nicht, wie man sich da in Black cats benimmt.
„
„Na ja, Dieter, dieses Sommerwetter heizt einen ja ganz schön auf, und ich hätte eigentlich auch Lust auf etwas — etwas ganz heißes –„
Damit riß ich Dieter die Kleidung vom Leib, zog ihn mit sanfter Gewalt ins Bett und begann ihn zu bearbeiten, wie schon lange nicht mehr. Es war fast so wie in alten Zeiten, und Dieter fragte verwundert:
„Was ist mit dir? So kenne ich dich gar nicht mehr in der letzten Zeit –„
„Ich war auch ganz ausgehungert –„
„– aber wir haben doch noch letzten Sonntag bis fast Mittag –„
„Da hast du doch nur an deine Amerika-Reise gedacht — und ich wollte dir auch zeigen, wer deine Schwarze Katze ist!“
„Das weiß ich doch, Melanie, was auch sonst zwischen uns ist.
„
„Hoffentlich! — So, Dieter, und jetzt will ich schlafen!“
„Gute Na –„
Den Rest hörte ich nicht, denn ich war schon eingeschlafen.
Dieser Aufenthalt Fredis bei uns war noch einmal eine glückliche Zeit in der Spätphase meiner Ehe. Ich sagte zwar meine sonntäglichen „Wanderungen“ mit Otto nicht ab, aber wir drei verstanden uns prächtig, auch mit Dieter hatte ich noch einmal eine Periode mit viel zärtlichem Sex, und was meine Abmachung mit Fredi betrifft — er verführte mich nur noch einmal an einem Vormittag, als er erst am Nachmittag zum Spätdienst mußte!
Ansonsten blieben wir mit Fredi vetterliche Freunde.
Er heiratete, wie geplant, im Frühjahr, stieg dann aber erst einmal nicht in die Praxis ein, sondern hatte durch seinen Doktorvater die Gelegenheit, fünf Jahre an einem amerikanischen medizinischen Forschungsinstitut zu arbeiten.
Dort kamen auch die ersten zwei seiner später insgesamt fünf Kinder zur Welt. Seine Eltern, mein Onkel und meine Tante, auf die geschilderte Art jung geblieben, konnten das alles noch erleben.
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