Kurz & Bündig 02

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

Wer auf der Suche nach einem erregenden Text ist, möge bitte sein Interesse auf andere Geschichten lenken. Der Fokus bei dieser Story liegt woanders.

swriter

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Was war das für ein Spiel gewesen? Von der ersten bis zur letzten Minute drückend überlegen. Sein Team hatte den Gegner in Grund und Boden gespielt, ihm nicht den Hauch einer Chance gelassen. Erst die super Kombination über vier Stationen, dann der klasse Weitschuss und zum Schluss der Fallrückzieher des Stürmerstars, der in die engere Auswahl für das Tor des Monats kommen musste.

90 Minuten Power-Fußball vom Feinsten. Und das nicht gegen irgendeinen Gegner. Gegen einen Mitfavoriten auf die Meisterschaft. Und er hatte alles miterleben dürfen. Inmitten gleich gesinnter Fans, die ebenso frenetisch gefeiert hatten wie er. Klaas war dankbar für seine Dauerkarte. Für die Gelegenheit an dem Spektakel teilhaben zu dürfen. Er war aufgedreht, euphorisch, gut gelaunt … und stand im Stau.

Mal wieder. Warum eigentlich? Er hatte sich nach dem Verlassen des Stadions gesputet und war zum großen Parkplatz geeilt.

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Er wollte einer der Ersten sein, die vom Hof fuhren. Das war ihm gelungen. Doch dann musste sich Klaas auf dem Weg zur Autobahn in die Reihen der stauerprobten Auto fahrenden Fans einordnen, die im Schneckentempo vorwärtskamen. Eine Ampel nach der anderen schleppend vorankommend. Welches Arschloch war eigentlich für die Ampelschaltung verantwortlich? Letzte Saison war er um diese Zeit längst zu Hause gewesen und hatte bereits gemütlich vor dem Fernseher gesessen. Eine Pulle Bier in der Hand und die Sky-Zusammenfassung verfolgend.

Es ging weitere drei Meter voran. Dann wieder Stillstand. So eine Scheiße. Den Triumph seiner Lieblingsmannschaft im Privatfernsehen zu genießen konnte er sich abschminken. Wenigstens würde ihm die Sportschau im Ersten die Chance bieten sich an den bewegten Bildern zu erfreuen.

Erneut zwei Meter und das war es wieder. Klaas starrte aus dem Fenster. Vor und hinter ihm nährte sich die Autoschlange. Nächstes Mal würde er eine Flasche Bier mitnehmen.

Oder eine von einem der fahrenden Händler rund ums Stadion erwerben. Die waren dann wenigstens einigermaßen gekühlt. Gab es keine Alternativen, um zeitnah nach Hause zu kommen? Klar – er könnte mit den Öffentlichen fahren. Eingepfercht mit grölenden und übel riechenden Asifans in einem alten Bus. Klasse Idee. Nein danke. Dann doch lieber auf den eigenen vier Reifen vor den Ampeln stehen. Sein Blick blieb an einer Gestalt am Straßenrand hängen. Mittelgroß, spärlich gekleidet, hohe Lederstiefel über nackte Beine.

Darüber ein schwarzer Minirock, der das Nötigste verhüllte. Die weiße Bluse war gut zur Hälfte aufgeknöpft, praktischerweise der obere Teil. Über ihre linke Schulter hing eine winzige Handtasche. Ein guter Kumpel hatte mal folgende These aufgestellt: ,Je kleiner der Rucksack – umso größer die Schlampe‘. Hauptsache ein Kondom und eine Damenbinde passte in das Behältnis. Er hatte diese Behauptung noch nicht verifizieren können.

Klaas war klar, was die freizügig gekleidete Dame im Sinn hatte.

Ihm waren die Damen am Straßenrand bereits früher aufgefallen. Es waren eindeutig Prostituierte, die im Stau auf Kundschaft spekulierten. Die waren doch wohl nicht für die beschissene Ampelschaltung verantwortlich, oder etwa doch? Nein, natürlich nicht. Es war nachvollziehbar, dass sie ihre Dienste dort anpriesen, wo man im Schneckentempo an ihnen vorbeifahren musste. Würde man mit Hundert Sachen an ihnen vorbei rasen wäre das schlecht fürs Geschäft. Welche Typen nahmen so ein Angebot an? Klaas war glücklich verheiratet und hatte seine Frau noch nie betrogen.

Höchstens mal in Gedanken, aber nie in echt. Der Besuch einer Nutte passte nicht in seine heile Welt. Warum eigentlich nicht? War er der bessere Mann? Und alle anderen Typen, die käufliche Liebe in Anspruch nahmen, Schweine?

Er musterte die schlanke Person, die ihren Körper die Straße entlang bewegte und auf Zuspruch durch die wartenden Autofahrer hoffte. Jetzt war sie wieder in seine Richtung unterwegs, keine vier oder fünf Autolängen von ihm entfernt.

Wie alt sie wohl war? Schwer zu sagen. Irgendwas zwischen 18 und 28 vielleicht. Sie sah gut aus. Schöne Haare und ein nettes Gesicht. Vielleicht zu dick geschminkt, aber nicht schlecht. Vielleicht Osteuropäerin? Ihre dunkle Lockenpracht umrahmte ihr Gesicht. Sie war zwei Meter näher herangekommen. Sie sah tatsächlich gut aus. Sehr gut sogar. Hätte er diese Dame in der Kneipe angetroffen, hätte er den ein oder anderen Blick riskiert. Warum hatte so eine wie die es nötig anschaffen zu gehen? Aber wer wusste schon, welches Schicksal oder welche Hintergründe dafür verantwortlich waren.

Oben rum sah es auch ansehnlich aus. Offenbar stramme Brüste. Nicht zu klein und nicht zu groß. Groß wäre kein Problem gewesen, solange es nicht sinnlos herabhing und jegliche Form einbüßte. Er musterte sie ein weiteres Mal. Gar nicht mal schlecht. Er sah kein Grund, sie von einer imaginären Bettkante zu stoßen. Warum machte er sich überhaupt Gedanken darüber? Gerieten seine moralischen Grundregeln ins Wanken? Es ging vorwärts. Erster Gang rein, Gas geben, auf die Bremse treten.

Achtzig Zentimeter geschafft. Das gibt es doch nicht. Wieder war sie näher gekommen. Der Kopf seines Vordermanns drehte sich in die Richtung des käuflichen Wesens. Nicht nur er selber zeigte offensichtlich Interesse an ihr. War sie alleine unterwegs oder tummelte sich noch weitere rumänische oder bulgarische Nutten entlang der Straße?

Warum hatte sich sein Schwanz zur vollen Größe aufgerichtet? An den achtzig Zentimetern Raumgewinn konnte es nicht liegen. Er begehrte die leicht bekleidete Frau.

Warum wusste er nicht. Sämtliche moralischen, ethischen und wer weiß was noch für welche Vorstellungen verhinderten, dass er auf den Gedanken kam, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen. Es war undenkbar, dass er sich auf dieses Abenteuer einlassen würde. Der kleine Mann in seinem Ohr und nicht zuletzt der harte Kamerad unter dem Lenkrad waren anderer Meinung und bedrängten Klaas seine gewohnt seriöse und vernünftige Haltung abzulegen. Aber wie und wo sollte es überhaupt laufen? Im Auto? Auf einem Parkplatz oder in ihrem schmuddeligen Wohnwagen? Er könnte seiner Frau erzählen, dass er im Stau gestanden hatte.

Wäre nicht gelogen. Nur übertrieben. Wie viel Zeit würde der Spaß in Anspruch nehmen?

Man, was sollte das denn? Er suchte keine Nutten auf! Das hatte er niemals gemacht und würde es auch zukünftig nicht tun. Andererseits stand er im Stau, er war erregt, seine Lieblingsmannschaft hatte gewonnen, er war guter Laune und irgendwie musste das Herumscharwenzeln der Prostituierten am Straßenrand einen Sinn ergeben. Er hatte keine Ahnung, was und warum er es tat aber im nächsten Moment ließ Klaas das Fenster auf der Beifahrerseite herunter.

Die Frau seiner Begierde bemerkte die Veränderung an dem Fahrzeug und steuerte zielsicher auf ihn zu. Als sie sich mit den Armen auf der Autotür abstützte und sich ins Innere beugte, fielen Klaas Blicke auf die weit geöffnete Bluse, welche die prallen Brüste der Fremden nur unzureichend verhüllte. Viel fehlte nicht, dann wären die Dinger hervorgekullert.

„Na, bist du zufrieden mit dem 3 zu 0?“, erkundigte sie sich.

Hatte sie sogar Ahnung vom Fußball? Und woher wusste sie, dass seine Mannschaft gewonnen hatte? Ach so, der Schal auf dem Beifahrersitz.

Klar. Aber warum hörte sie sich nicht wie eine rumänische Prostituierte an? Bei der Einwanderung den Deutschkurs bestanden oder kam sie gar nicht aus Osteuropa? Klaas realisierte, dass sie auf eine Antwort wartete. Mit selbstbewusster Stimme erklärte er „Ja, war ein geiles Spiel. Die richtige Mannschaft hat ja gewonnen. „

Sie quittierte seine Aussage mit einem Grinsen. Es war nach dem Motto ,Schon wieder so ein Fußballverrückter, der nichts außer Ball und Bumsen im Kopf hat.

„Hast du noch Lust etwas Spaß zu haben?“

Mein Schwanz sagt ‚ja‘, mein Gewissen 'nein‘, dachte er. „Kommt drauf an. „

Wieder ein schelmisches Grinsen. „Der Abend könnte richtig geil für dich werden. Erst der Sieg deiner Mannschaft und wenn ich mit dir fertig bin, war der Tag perfekt. „

War das unlautere Werbung? Oder würde er das Abenteuer tatsächlich nicht bereuen? So nahe wie gerade war er noch nie dran gewesen, seine Frau zu betrügen.

Zu wie viel Prozent hatte sie ihn überzeugt? Viel fehlte nicht mehr, dass er ‚ja‘ sagte und sich in die Obhut der Nutte begeben würde. „Was würde es denn kosten?“

„Willst du mit oder ohne Gummi?“, fragte sie freiheraus.

„Ach, geht das denn?“, fragte Klaas nach und erkannte im nächsten Moment wie dämlich die Nachfrage war.

Die Nutte hatte es nicht so aufgefasst oder es war ihr egal.

„Ohne Gummi kostet extra. „

Klar. Was auch sonst? Wollte er wirklich ungeschützt dorthin gelangen, wo der halbe Fanblock vor ihm gewesen war? Sicher nicht. „Geht denn Blasen ohne und vögeln hinterher mit Kondom?“

Sie schenkte ihm ein schelmisches Lächeln und ließ ihre nicht perfekten Zähne aufblitzen. „Ganz wie du willst. Wir werden uns schon einig werden. „

Die Wagenkolonne vor ihm setzte sich in Bewegung.

Er blieb stehen. Hinter ihm hupte jemand. Durch ein geöffnetes Fenster vernahm er ,Fahr rechts ran, du notgeiler Penner und halt hier nicht den Verkehr auf!‘

An Verkehr dachte er auch gerade. Nur nicht an Straßenverkehr. „Was kostet dann blasen und

Geschlechtsverkehr?“

Warum hatte er gerade ‚Geschlechtsverkehr‘ gesagt? Wie ein total verklemmter Jüngling. Ficken, Bumsen, Vögeln … so viele schöne Worte, die den Kern der Sache trafen.

Und er hatte ‚Geschlechtsverkehr‘ gesagt. Wie peinlich. Ihr Grinsen verriet, dass sie derselben Meinung war.

„Blasen ohne Gummi und ficken im Auto gibt es für 150. „

Was war die Alternative zum Auto? Klaas traute sich nicht zu fragen. Im Auto hatte er es noch nie gemacht. Nicht mal onaniert. Wollte er die Unschuld des Autos durch käuflichen Sex mit einer Unbekannten rauben? Würde er später seine Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, auf dessen Rücksitzbank er die Nutte gevögelt hatte? Es gab zwar noch keine Kinder, aber ein anderes Auto war auch nicht geplant.

Ein Blick voraus verriet ihm, dass die Ampel umgeschaltet hatte und zwischen ihm und seinem aktuellen Vordermann mehrere Wagenlängen Straßenbelag lagen. Die Fans hinter ihm hatten das ebenfalls bemerkt und forderten ihn durch ein Hupkonzert zur Weiterreise auf. Klaas traf eine spontane Entscheidung und erklärte: „Ich fahr mal rechts ran. „

Die junge Frau verstand und trat einen Schritt zurück. Klaas lenkte das Fahrzeug auf den Standstreifen.

Nachfolgende Vehikel tuckerten an ihm vorbei. Er spürte die stechenden Blicke auf sich gerichtet und vernahm den ein oder anderen missmutigen Gefühlsausbruch. Das Beifahrerfenster war noch geöffnet und im nächsten Moment steckte die Prostituierte den Kopf durch die Öffnung. Täuschte er sich oder hatte sie einen weiteren Knopf der Bluse geöffnet? Wenn ja, verstand sie eindeutig etwas von Werbung.

Plötzlich wurde ihm heiß und kalt zugleich. Hatte er überhaupt genug Bargeld bei sich? Wenn er die Situation richtig einschätzte, dürfte er kaum mit VISA zahlen können.

So modern waren die Nutten am Straßenstrich doch wohl nicht, oder? Hatte er noch einen Hunderter im hinteren Fach seiner Geldbörse versteckt? Scheiße, wie peinlich.

„Ja … ich denke schon, dass wir ins Geschäft kommen“, erklärte er ohne übertriebenes Selbstvertrauen. „Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich genug Geld dabei habe. „

„Dann sieh nach“, folgte als logischer Vorschlag.

Es war ihm unangenehm, dass er sein Geld vor ihren Augen zählen sollte.

Es half aber nichts. Er zog seine Geldbörse aus der Gesäßtasche und vollzog die Inventur seiner Barschaft. Er zählte ein zweites Mal und erinnerte sich schlagartig an die Halbzeitpause, in der er seine Dauerkarte mit 50 Euro für Getränke und Speisen aufgeladen hatte. Momentan trug er einen Fünfziger und zwei Zwanziger bei sich. Klimpergeld nicht mitgerechnet. Mit diesem wollte er die Prostituierte ohnehin nicht bezahlen. „Ich glaube, ich habe ein Problem. „

„Spucks aus.

Die junge Dame blieb locker. Vielleicht nahm sie an, dass er den Preis drücken wollte. Sollte er ihr beweisen, dass er nicht mehr Geld bei sich hatte? Ihm fiel ein, dass sich links neben dem Lenkrad ein Fach für Kleingeld befand. Jedes Mal nach dem Einkaufen entrümpelte er sein Portemonnaie und steckte alles, was weniger Wert war als 50 Cent, dort hinein. Ob sich da im Laufe der Zeit 60 Euro angesammelt hatten? Er stellte sich bildlich vor, wie sie gemeinsam die Münzen zählten und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Klaas richtete seinen Blick auf die prallen Brüste, anschließend aufs Gesicht der jungen Dame. „Auch wenn es unglaubwürdig klingt … Ich habe nur noch neunzig Euro dabei. „

Ihre Gesichtszüge entglitten ihr für einen Augenblick. Dann lächelte sie. Sie hatte eine Zahnlücke rechts oben. Sie wirkte selbstbewusst. „Kein Problem. Für neunzig darfst du mich in der Missionarsstellung ficken. Mit Kondom. Ohne Vorspiel. „

Knallharte Geschäftsfrau. Gutes Verhandlungsgeschick. Welche Gegenargumente konnte er in die Waagschale werfen? „Wir könnten vielleicht zum Bankautomaten fahren.

„Wenn du richtig was abhebst, können wir noch ein paar geilere Sachen machen“, meinte sie. „Oder ich hole noch eine Freundin dazu. Doppelter Preis – doppelter Spaß. „

Machte es einen Unterschied ob er seine Frau mit einer oder mit zwei Nutten betrog? Der kleine Mann in seinem Ohr meldete sich unerwartet zu Wort. Er fragte vorsichtig an ob es vielleicht doch nicht so eine gute Idee wäre sich in die Fänge der Prostituierten zu begeben.

Immerhin stand seine Ehre als treuer Ehemann auf dem Spiel. Und die Sportschau kam ja auch gleich noch. Der harte Kamerad zwischen den Beinen protestierte sogleich, wurde aber vom Gewissen niedergerungen. „Hör mal … Vielleicht ist das doch nicht so eine gute Idee. Ich glaube, ich verzichte. „

Ihr Gesichtsausdruck verriet Unglaube. Sie war irritiert. Sie war sauer. Eindeutig. Sie wähnte ihre Beute bereits an der Angel. Im letzten Moment war der Fisch vom Haken gesprungen.

„Willst du mich verarschen? Warum laberst du mich hier voll, wenn du sowieso nicht ficken willst?“

„Tut mir leid. Ich dachte vorhin, dass es eine gute Idee wäre“, stammelte Klaas unbeholfen. War diese Situation an Peinlichkeit noch zu überbieten?

„Ach, verpiss dich doch. „

Der ausgestreckte Mittelfinger der rechten Hand unterstrich ihre schlechte Laune. Dann verschwanden Kopf und Oberweite der Dame des horizontalen Gewerbes aus dem Innenraum des Fahrzeugs.

Sie stampfte davon und ließ es sich nicht nehmen ihre Meinung durch einen Doppelstinkefinger in seine Richtung zu bekunden.

Neben sich vernahm Klaas höhnische Sprüche anderer Autofahrer, die den Stau genutzt hatten, um seine Abfuhr zu verfolgen und sich an der Einlage der gereizten Nutte zu erfreuen. Warum hatte er sich überhaupt auf ein Gespräch mit der Dame eingelassen? Es war doch von vornherein klar, dass er den Schwanz einziehen würde.

Die Welt gehört den Mutigen und einer von denen war er nun wirklich nicht. Insgeheim war er zufrieden mit sich, da er der drohenden Versuchung widerstanden hatte. Er hatte gewankt, war aber nicht umgefallen. Konnte er darauf stolz sein? Wahrscheinlich nicht. Also auf nach Hause. Zu Frau, Bier und Sportschau.

Er schloss das Beifahrerfenster, startete den Wagen, drehte die Musik auf, um den dummen Sprüchen der anderen zu entgehen, und setzte den Blinker.

Das zwölfte Auto ließ ihn einfädeln. Nach acht Minuten und insgesamt vier weiteren obszönen Gesten der Nutte, an der er vorbei geschlichen war, hatte er endlich die Autobahn erreicht. Er gab Gas, überschritt die zulässige Höchstgeschwindigkeit und rechnete sich aus, pünktlich zum Beginn der Sportschau zu Hause zu sein. Er konnte das kühle Bier beinahe auf der Zunge schmecken. Er würde sich an den Toren seiner Mannschaft erfreuen, und wenn er Glück hatte, hätten die verhassten Teams sogar noch verloren.

Natürlich hatte er kein Glück. Er war kaum zwei Minuten auf der Autobahn gefahren, als ihm ein blinkendes Schild eine Baustelle ankündigte. ‚Kein Problem‘ dachte Klaas. Selbst bei 80 Sachen bin ich rechtzeitig zu Hause. Es folgten weitere Schilder. Aus drei Fahrspuren wurden zwei. Aus zwei eine. Dann ging nichts mehr. Autos vor, hinter und neben ihm. Kein Vorankommen in Sicht. Er stand. Alle halbe Minute ging es schrittweise vorwärts.

Irgendein Arschloch hatte verfügt, dass die Baustelle wegen Lärmschutzmaßnahmen an der Autobahn ausgerechnet an diesem Abend zurückgebaut werden sollte. Natürlich. Konnte ja auch keiner wissen, dass Fußball war und etliche Fans über die Autobahn den Heimweg antreten würden. Die Planung konnte doch nur von einer Frau gemacht worden sein, oder?

War das die Strafe für sein beinahe Vergehen? Strafte man ihn, weil er mit dem Gedanken gespielt hatte, sich von einer Unbekannten für Geld verwöhnen zu lassen? Hatte das Schicksal ihm einen Streich gespielt und ihn für seine sündigen Gedanken zur Rechenschaft gezogen? Er wusste es nicht.

Was würde an diesem Abend noch kommen? Stromausfall und damit der Ausfall des Fernsehers? Kein kaltes Bier mehr im Kühlschrank? Eine schlecht gelaunte Frau, die keine Lust hatte nach der Sportschau die Beine breitzumachen, damit er seine angestaute Geilheit abbauen konnte? Der Fußballgott war an diesem Tag auf seiner Seite gewesen. Der, der für alles andere zuständig zu sein schien, hatte in Klaas offenbar ein ideales Opfer gefunden. Dann war es eben so. Die drei Punkte und der Triumph über den Gegner konnte ihm keiner mehr nehmen.

In diesem Moment konnte Klaas noch nicht wissen, dass das Spiel von der rumänischen Wettmafia verschoben wurde. Der Schieds- und beide Linienrichter wurden Wochen später der Bestechung überführt. Ebenso der Torwart der gegnerischen Mannschaft. Klaas sollte sich noch lange nach dem Tag des Spiels fragen, wie die Ereignisse ihren Lauf genommen hätten, wenn er nicht auf dem Standstreifen angehalten und sich mit der jungen Dame im knappen Minirock unterhalten hätte.

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