Anja und Faith – Sommernacht

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Anja und Faith – Sommernacht

Vorwort von Mondstern:

„Basteln wir uns eine Geschichte?“ So fragte mich Faith eines Tages und ich sagte spontan: „Ja, wieso nicht!“ Einen Plan hatten wir keinen, außer eben dem Hintergedanken, es am Ende zu veröffentlichen. Das Besondere ist, dass alle (!) Dialoge per Chat entstanden. Sie sind also unverfälscht. Lediglich Vertipper wurden korrigiert und die Gestiken in den Text integriert. Ist cool, macht Spaß, ist schwieriger als gedacht und mal sehen, wo wir landen werden.

*** Kapitel 01 — Faith

Es ist so ein Freitagabend, an dem mich die Couch sehnsüchtig anschaut und ich mich frage, warum muss ich jetzt raus in diese böse Welt?

Eigentlich könne ich es mir vor dem Fernseher gemütlich machen, würde irgendwann mit Nackenschmerzen aufwachen, die Glotze ausschalten und ins Bett gehen.

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Aber spätestens am Samstagmorgen kommen dann die Schuldgefühle, diese Stimmen, die flüstern: „Du hast was verpasst, alle hatten Spaß, nur du bist einsam und alleine eingeschlafen und hast nichts erlebt.

Gedankenverloren beginne ich mich zu rasieren.

Geduscht habe ich ja schon. Der beschlagene Badspiegel zieht die herumfliegenden Bartstoppeln geradezu magisch an — egal, mache ich morgen sauber.

Langsam lichtet sich der kleine Wald in meinem Gesicht und hinter dem beschlagenen Spiegel erkenne ich einen jungen Mann, Ende zwanzig.

Ich lächele ihm aufmunternd zu und er grinst zurück, bereit für einen Freitagabend in der großen, bösen Welt.

Ich steige in die Jeans, von der eine Freundin sagt, ich hätte darin einen „geilen Arsch“. Ist mein Arsch nur geil, wenn er in dieser Hose steckt? Muss ein Mann einen „geilen Arsch“ haben?

Egal! Das modische Hemd verdeckt meinen Hintern eh zur Hälfte — bevor ich mir ein Hemd in die Hose stecke, habe ich lieber nur einen halb-geilen Arsch.

Die Autofahrt in die nächste, größere Stadt läuft automatisch ab, eigentlich fährt das Auto schon alleine.

Eine ankommende SMS reißt mich aus meiner Unaufmerksamkeit:

WIR KOMMEN ERST UM 9; FAHREN DANN GLEICH AUF DIE PARTY. MECKI KOMMT AUCH MIT.

Aha, wer ist Mecki?

Egal, ich bin zu früh am Treffpunkt. Ein kleines Café in der Nähe des Bahnhofs, eine Perle zwischen den grauen Betonruinen des letzten Jahrhunderts.

Hier treffen sich alle, von jung bis alt, vom Punker bis zum Banker.

Als Deutschland bei der WM ins Viertelfinale kam, hat hier ein Skinhead vor Freude eine Afrikanerin umarmt und geküsst. Er streitet das natürlich ab, aber manchmal sieht man die beiden noch verlegen an einem Tisch in der Ecke sitzen — zumindest hier dürfen sie das.

Routiniert greife ich mir den STERN von letzter Woche, er ist etwas zerfleddert, aber ich will ja auch nur die Artikel lesen.

Erst jetzt wird mir klar, dass alle Tische besetzt sind.

An meinem Lieblingstisch sitzt eine junge Frau mit blond gelockten Haaren. Ohne zu zögern, stelle ich mich neben sie und frage:

„Ist hier noch frei?“

*** Kapitel 02 — Mondstern

Eigentlich sollte ich aufstehen und nach Hause fahren. Jedes Mal der gleiche Mist! Weil Lena vor Jahren Sindy den Freund ausspannte, führten meine beiden Freundinnen seitdem einen unerbittlichen Zickenkrieg, der wirklich jeden aus der Clique nervte.

Aber ich habe selbst Schuld. Eine Schnapsidee, ausgerechnet mit den beiden in die City zu fahren.

Das kleine Cafe ist gut gefüllt und das Publikum lässt sich keiner Szene zuordnen. Als gebürtige Badnerin und Nachkomme der „Alemannen“ liebe ich die Vielfalt der Menschen und ethnischen Gruppen.

Ich schaue in die halb vollen Gläser zu meinen beiden Seiten und auf die leeren Stühle, wo vor wenigen Minuten noch meine Freundinnen saßen.

Einem zuckersüßen Wort folgte das nächste, und dass sie sich nicht gegenseitig an die Gurgel gingen, grenzte an ein Wunder.

Ich krame meinen klappbaren Minispiegel aus der Tasche und überprüfe mein Make-up. Eine Laune der Natur, mich blond und mit blauen Augen zu erschaffen. In Gedanken sehe ich meine Schwester Claudia, die mit ihren schwarzen Augen und Haaren meine Lieblingsfarben repräsentiert. Wenn ich mir schwarze Farbe ins Gesicht schmiere, habe ich dagegen nur Ähnlichkeit mit einer Vogelscheuche.

Andererseits, ich bin ich! Mein Spiegelbild grinst mich an. Man muss schon genau hinsehen, um zu erkennen, dass ich Lippenstift trage. Auch der violette Teint des Rouges ist dezent über den Wangen verteilt und durch die blauen Farbtöne meiner Augenpartie wirkt meine Iris so, wie ich es will. Distanziert und kühl.

Ob ich noch eine Weile warten soll? Kommen sie noch zurück? Eigentlich wollten wir tanzen gehen — ein Kollege empfahl eine Diskothek, wo sie Freitagabend Lieder der 80er spielten.

Bisschen tanzen, was trinken, mit Jungs flirten und Spaß haben.

Flirten? Ja, wieso denn nicht? Zu testen, ob man noch Chancen hat. Wenn ich an unseren letzten Auftritt im „Powers“ denke … die knallenge Lederhose, die ich schon als Teeny trug … ein bauchfreies Top und mein „Frau Unnahbar“-Spiel …

Schmunzelnd packe ich den Spiegel wieder in mein Täschchen. Meine Jeans ist zwar nicht so eng wie die Lederjeans, sitzt aber trotzdem gut.

Der Used-Look entspricht eher dem Schönheitsideal von jüngeren Mädchen, aber alt komme ich mir mit meinen 30 Lenzen auch nicht gerade vor. Der Bootcut verdeckt den Schaft der schwarzen Stiefel mit den Fünfzentimeterabsätzen. Dadurch komme ich immerhin auf ein Meter siebzig.

Gelangweilt stochere ich mit der Zigarette im Aschenbecher herum, als ich ihn wahrnahm.

„Was?“

Er lächelt.

„Ich fragte — ob hier noch frei ist!“

Für einen Moment blickte ich auf die drei halb vollen Gläser auf dem Tisch.

Hm, vielleicht hält er mich ja auch nur für eine Alkoholikerin?

„Wenn dich meine imaginären Begleiterinnen nicht stören. „

Seinem Blick nach zu urteilen war er wohl in Gedanken, als er gefragt hatte. Nach Worten suchend, wechselt er seine Zeitschrift von der einen Hand in die andere. Sein Blick schweift über die anwesenden Gäste. Soweit ich wahrnehme, sind alle Sitzmöglichkeiten erschöpft. Meine Mundwinkel gehen ein wenig nach oben und ich ziehe das Glas, das zu meiner Linken steht, zur Seite.

*** Kapitel 03 – Faith

„… imaginäre Begleiterinnen, nicht stören …“, geistert es durch meinen Kopf, als ich mich auf einen Stuhl sinken lasse. Schöne Augen denke ich mir noch und suche nach meinen Kippen.

Die Flamme leckt am Ende der Zigarette und bringt den Tabak zum Glimmen. Vielleicht ein bisschen kühl, aber immer noch besser, als zu aufdringliches Make-up.

Mein Milchkaffee wird gebracht, die Kellnerin hat meine Bestellung bereits aufgenommen, als ich zur Tür hereinkam.

Ich widme mich meiner Zeitschrift, versuche die Zeit, bis meine Kumpels kommen, sinnvoll zu nutzen.

Innenpolitik interessiert mich zurzeit wenig, gelangweilt überfliege ich die Zusammenfassungen, als neben mir hohe Absätze über den Parkettboden klackern.

Instinktiv suche ich nach der Geräuschquelle und sehe schlanke Beine, deren nackte Füße in außergewöhnlich hohen Riemchensandalen stecken.

Langsam wandert mein Blick nach oben bis zum Anfang des Minirocks.

Mit meinen Augen streife ich über den wohlgeformten Po, dann kommt eine Strickjacke — langweilig.

Ich lasse meinen Blick wieder nach unten wandern und erhasche noch ein anregendes Bild von schönen Beinen in interessanten Schuhen, die in der Menschenmenge verschwinden.

Mein Verstand erhält gnädigerweise die Kontrolle über das Gehirn zurück. Verlegen muss ich feststellen, dass mein Kopf mehr als deutlich zur Seite gedreht ist.

Ich nutze die Kopfbewegung zurück zum Magazin, um meine Tischnachbarin noch einmal zu mustern.

Sie schaut mich an, hat meinen Ausflug zu den unbekannten Frauenbeinen beobachtet. Ein wissendes, vielleicht sogar mitleidiges Lächeln umspielt ihre Mundwinkel.

Mit dem Gefühl ertappt worden zu sein, vertiefe ich mich wieder in den STERN. Innenpolitik ist momentan echt zum Kotzen! Hastig blättere ich weiter und schlage eine höchst brisante Seite auf.

In großen Lettern steht da:

-Die geheimen Sehnsüchte der Deutschen-

Das große schwarz-weiße Titelbild zeigt ein eng umschlungenes Paar auf einem riesigen Bett.

Wie man es von einem seriösen Magazin erwartet, lässt das Aktbild keine Fragen offen, ohne viel zu zeigen.

Eigentlich würde mich der Artikel sehr interessieren, aber mich beschleicht das Gefühl, beobachtet zu werden.

Egal! Ich stütze meine Ellenbogen demonstrativ auf den Tisch und beginne zu lesen.

Als ich umblättern will, schaue ich auf und sehe, dass meine Tischnachbarin konzentriert auf den Text starrt.

Aus ihrer Perspektive steht der Text auf dem Kopf, es ist verständlich, dass sie länger braucht.

Jetzt blickt auch sie auf, macht nun ihrerseits einen ertappten Eindruck.

Höflich frage ich:

„Soll ich warten, bis Sie fertig gelesen haben?“

*** Kapitel 04 – Mondstern

„Sehe ich eigentlich so alt aus?“, frage ich den Fremden provozierend.

Sein Blick hält meinem stand.

„Hab ich behauptet, dass du alt aussiehst?“

„Indirekt schon!“

„O. k. , ich werde dich ab sofort duzen, meine Erziehung hängt mir noch etwas nach, daher sieze ich Fremde zu Beginn. „

Ich muss schmunzeln:

„Gefällt mir! Ich mag es, wenn ein Mann mitdenkt. „

„Einer muss ja denken, aber wir sollten nicht so viel von mir reden.

Du bist zum ersten Mal hier, stimmt's?“

„Ja stimmt! Und wohl auch zum letzten Mal!“, antworte ich betrübt und blicke auf die beiden Gläser meiner verschwundenen Begleiterinnen.

„Es kommt nicht selten vor, dass so nette Mädchen zu Stammkunden werden, geb‘ dem Laden eine zweite Chance!“

„Vielleicht sollte ich das wirklich tun?“, sage ich eher zu mir selbst und sehe den Fremden wieder an:

„Ich bin übrigens Anja!“

„Ich heiße Faith und bin bekennender Atheist — an was glaubst du?“

„Ich bin keine Atheistin“, antworte ich grinsend: „Faith? Ist das ein Spitzname? Habe ich noch nie gehört?“

„Meine Eltern haben mich wirklich so genannt, sind streng religiöse Iren, die ihren ältesten Sohn mit einem besonderen Namen beehren wollten“, meint er mit ernstem Tonfall.

„Das bedeutet … was?“

„Faith, steht für Glaube, Religion, Vertrauen, Loyalität und so, aber die meisten finden den Namen einfach nur cool. Mir soll's recht sein, ich bin deswegen ja als Kind oft genug verhauen worden“, erzählt er mir und der Ton wird wieder ironischer.

„Oh! Das finde ich fies! Aber so wie du aussiehst, hast du deine Kindheit gut weggesteckt“

Ich muss wirklich grinsen.

Der Bursche hat was, keine Frage! Humorvoll, höflich und sieht obendrein gar nicht schlecht aus.

„Na ja, als Frühgeburt hatte ich sechs Wochen mehr Vorbereitungszeit“, setzt er nach und ich muss lachen.

„Und was macht ein Faith freitagabends so alleine in einem Lokal. Außer jetzt hübschen Füßen nachzuschauen?“, frage ich und schmiege mich frech an die Lehne meines Stuhls.

„Lesen!“, antwortet er spontan.

„Ich versuche politisch und wirtschaftlich auf dem Laufenden zu bleiben, bis meine Kumpels kommen und mich auf irgendwelche Partys schleppen, auf die ich meine Kinder nie gehen ließe, wenn ich welche hätte. „

Er lächelt, nippt an seinem Milchkaffee und fügt hinzu:

„Und natürlich halte ich Ausschau nach der einzig Wahren. „

Die letzte Äußerung überhöre ich erst mal. Dass er aber Single ist, habe ich registriert.

„Ich wollte mit meinen Freundinnen in die Disco XXL, kennst du die? Soll heute dort gute Musik laufen. „

„Äh, XXL? Hab ich noch nichts von gehört, was spielen die denn für Musik?“

„Alles Mögliche, aber heute so 80er-Jahre-Hits. Du magst Musik?“

„Ich liebe Musik, aber die 80er Jahre sind ein weites Feld. Depeche Mode, Metalica oder Neue-Deutsche-Welle?“

„NDW – das dachte ich zumindest! Aber jetzt, wo du es sagst? Im Grunde mag ich aber alles, was etwas rockig ist.

„NDW?“, lächelt er mitleidig und seine Augen beginnen zu glänzen:

„Ich würde meinen rechten Arm für einen Liveauftritt der Originalbesetzung von Guns´n Roses geben, aber NDW – sorry, nicht unter zwei Promille zu ertragen. „

Wieder muss ich lachen.

„Ich finde NDW geil. Tanze gern zu der Musik. Aber Axel ist auch cool!“

Faith lässt den Blick kurz in die Ferne schweifen und beginnt ebenso zu lächeln:

„Zu NDW tanzen und einem Fremden die Zeitung weglesen ist aber ein riesengroßer Unterschied, oder?“

Er lehnt sich etwas vor und schaut frech in meine Augen.

Für einen Moment bin ich sprachlos. Sonst ist das gar nicht meine Art und beim Small Talk bin ich normalerweise recht schlagfertig. Also werden wir das „Blickkontaktspiel“ aufnehmen.

Schaut er weg, hat er verloren. Dann bin ich der Chef und das reizt mich wenig. Fängt er an, mir Komplimente über mein Aussehen zu machen, hat er verloren. Ich weiß, dass ich gut aussehe! Das muss mir kein Mann bestätigen. Erzählt er mir jetzt, was für ein toller Kerl er ist, steh ich auf und fahre nach Hause.

„Erzähl mir doch mal was über diese böse Party, Faith!“, bitte ich lächelnd und schaue in seine blauen Augen.

*** Kapitel 05 – Faith

Oh, sie will das „Wir schauen uns in die Augen“–Spiel spielen. Also wie immer: Unteren Lidrand fixieren, Optik auf Autopilot stellen und warten, bis sie aufgibt. Wenn sie die eiserne Jungfrau spielt, hat sie verloren. Wenn sie glaubt, ich bettele, hat sie verloren.

Wenn sie glaubt, ich übernehme ihre Rechnung, bin ich weg.

Aber vorerst beantworte ich ihre Frage, als wäre sie eine selbstbewusste Frau, die weiß was sie will:

„Wir kennen da so einen Typ, der ist von Beruf Sohn — du weißt schon. Der gibt manchmal ne Party. Man weiß aber nie wer kommt. Es kann also supergeil werden oder die Polizei macht den Laden dicht …“

Anja nickt lachend:

„Solche Partys kenne ich auch.

Kann manchmal aber auch sehr lustig sein. „

„Sag ich doch!“

Gerade will ich sie für die Party einplanen, als Anja ihre Stirn in Falten legt:

„Ich werde wahrscheinlich wieder nach Hause fahren und mich durchs langweilige Fernsehprogramm zappen. „

Ich stütze mich auf dem Tisch ab und präsentiere meine Schultern in voller Breite:

„Oder du kommst mit und schaust mal, ob´s lustig wird.

Wenn nicht, kannst du immer noch heimfahren …“

Bettele ich jetzt schon? Nein, das geht noch als souveräner Vorschlag zur Abendgestaltung durch, ich hab ja nix versprochen.

Andererseits kann man in Anbetracht einer solchen Frau ruhig mal seine Prinzipien lockern.

Anja beugt sich ebenfalls vor und bietet mir grinsend die Stirn — jedoch wieder faltenfrei:

„Meine Mami sagt, ich darf nicht mit fremden Männern mitgehen.

Mein Grinsen wird noch breiter:

„Das trifft sich prima — dann nimmst du mich eben mit. Ein Auto reicht ja auch. „

„Was sind das für Typen die da hinkommen? Wenn es nur Jungs sind, gehe ich nicht mit!“

Och nö! Das sieht so ein bisschen nach „eiserner Jungfrau“ aus. Mit dem festen Vorsatz nicht zu betteln, lache ich laut und frage:

„Du stehst wohl auf Konkurrenz — keine Angst, da kommen auch Mädels.

„Und ist das weit von hier? Und da kann ich einfach mitkommen?“

Ich lege meinen Kopf verträumt zur Seite und denke kurz nach. Wenn ich jetzt nicht alles auf eine Karte setze, diskutieren wir bis zum Morgengrauen alle Eventualitäten durch:

„Du hast die Wahl. Entweder Sofa und Fernsehen oder die Chance auf eine Party mit Fremden. Bitte entscheiden Sie sich jetzt. „

Die Antwort kommt überraschend schnell:

„Wann gehen wir?“

Uff, ein kleiner Schubs und schon schießt sie wie ein Pfeil vorneweg.

Erleichtert antworte ich:

„Wenn meine Freunde hier sind, sie bringen noch einen Mecki mit, den ich nicht kenne. „

„Einen Igel?“, fragt sie mich lachend und ich schaue verwirrt. Mir wird erst jetzt bewusst, dass Mecki ein Synonym für Igel ist:

„Vielleicht wollen sie dem Partygott ein Tieropfer darbieten?“

„Ich denke, das wird ein lustiger Abend werden, Faihty“

Das Faithy lasse ich nicht auf mir sitzen und kontere:

„Glaube ich auch, Anja-y.

Meine interessante Tischnachbarin will gerade zu einem verbalen Gegenschlag ausholen, als sie erschrocken aufblickt.

Gleichzeitig schlägt eine flache Hand auf meinen Rücken und ich höre die quäkende Stimme von Mike:

„Hey Faith, lass es, die ist ne Nummer zu groß für dich. „

Mike — einer meiner Freunde — stellt sich zwischen Anja und mich an den Tisch. Er ist gut und gerne zwei Meter groß, aber seine Schultern sind kaum breiter als der Kopf.

Er reicht Anja kurz die Hand zum Gruß, fuchtelt aber schon wieder wild damit in der Luft herum, bevor sie den Gruß erwidern kann. Ohne Luft zu holen, spricht er weiter:

„Hey, ist nicht so gemeint Faith, du weißt doch, wie ich es meine. „

Dann dreht er sich zu Anja:

„Noch mal hallo, ich bin Mike und wir, also Faith und ich, wir kennen uns schon so lange und was ich eigentlich sagen will …“

Ich ducke mich, als wäre der Redeschwall knapp über der Tischplatte nicht ganz so dicht und erkläre Anja:

„Mike wollte mal Rapper werden, aber er kann keine Reime bilden.

Er ist im Moment total aufgeregt. Wenn er dich etwas besser kennt, ist er ein richtig netter Kerl. „

Mike bemerkt unser „heimliches“ Gespräch und mischt sich ein:

„Hey, hört ihr mir eigentlich zu?“

Ich blaffe ihn an:

„Nein Mike, keine Sau hört dir zu, erzähle es der Parkuhr oder halte die Klappe!“

„Ist ja schon gut, ich wollte dich nur schnell abholen.

Tom und Mecki warten im Auto, können wir los?“

„Ja, aber ich fahre mit Anja, sie kommt auch mit auf die Party. „

Mike springt wieder vom Stuhl auf und winkt kurz in die Runde:

„Cool, dann bis gleich. „

*** Kapitel 06 — Mondstern

Und schon ist dieses übernervöse Schlacksel namens Mike wieder auf dem Weg nach draußen.

Er dreht sich noch einmal um, winkt uns und schafft es, dabei das Kunststück fertig zu bringen, zwei anderen Gästen auf die Füße zu treten. Schulterzuckend macht er sich schnell aus dem Staub. Dieser Mike redet nicht nur wie ein Wasserfall, er ist auch ein kleiner Tollpatsch. Gut zu wissen, falls er auf die Idee kommt, mich später zum Tanzen aufzufordern.

Faith gibt ein Handzeichen in Richtung der Theke und als er mein Lächeln bemerkt, zuckt er nur leicht mit der Schulter — dieses „Meine Freunde sind halt so“-Zucken.

„Zusammen oder getrennt?“, fragt die Bedienung.

„Getrennt!“, platzt es gleichzeitig aus uns heraus. Wieder lächeln wir uns an.

Seine Freunde sind schon weg, als wir vor dem Cafè stehen und kurz darauf sind wir auch schon bei meinem Wagen.

„Verdammter Mist! Diese Karre zieht wohl Politessen magisch an!“, schimpfe ich und ziehe den Strafzettel unter dem Scheibenwischer hervor.

Faith macht eine kurze Kopfbewegung und als ich nicht reagiere, zeigt er mit dem Finger nach vorne. Das runde Schild mit blauem Hintergrund, roter Umrandung und den gekreuzten Strichen hüpft mir förmlich ins Gesicht.

„Mist! Habe ich total übersehen!“

„Papi wird's bezahlen!“, höre ich noch und schon sitzen wir im schwarzen Mercedes SLK 230. Ich konzentriere mich darauf auszuparken und folge einfach Faiths Anweisungen. An der Ampel links und dann gleich wieder rechts, Spurwechsel und auf die Hauptstraße.

Immer geradeaus, raus aus der City, meint er.

„Papi?“, fällt mir seine Bemerkung wieder ein. Wieso Papi? Plötzlich muss ich lachen.

„Lass mich raten, du hast dir gerade einen Witz erzählt, den du noch nicht kanntest?“

„Nein, es ist wegen deiner Bemerkung von vorhin, wegen des Strafzettels. Du meinst, das Auto gehört meinem Vater?“

„Ach was! Ich dachte du suchst dir einfach im Umkreis von 50 Metern einen aus, der dir gefällt.

„Machen das nicht alle hier? Der Benz gefällt mir wirklich, aber leider gehört er einer Freundin. Sie ist in der Dom Rep und leiht ihn mir so lange! Cool, oder?“

„Du passt wunderbar zu dem Wagen. „

Insgeheim freue ich mich über sein Kompliment. Ich schaue kurz rüber und antworte lächelnd:

„Leider nicht meine Preisklasse, ich muss für mein Geld arbeiten.

„Aber trotzdem kommst du in den Genuss dieses Autos, ist doch prima. „

„Ja, ist geil“, meine ich schmunzelnd und achte darauf, dass die Tachonadel bei 50 stehen bleibt.

Faith lässt seine Fingerkuppen sanft über das schwarze Leder der Sitzbezüge gleiten.

„Fühlt sich geil an. „

„Oh ja. Leder hat was. Wie muss ich jetzt fahren?“, frage ich, als es an der nächsten Ampel nur rechts und links weitergeht.

„Da vorne links halten, dann der Straße bis zum Stadtrand folgen“, erklärt er mir und sein Zeigefinger berührt kurz meine Haare, als er in die Richtung zeigt. Ich muss mich für einen Moment konzentrieren.

„Leider sind Ledersitze auf längeren Fahrten total unpraktisch, man hat trotz Klimaanlage irgendwann einen komplett nassen Hosenboden“, nimmt er das Gespräch wieder auf, nachdem er kurz abgewartet hat, bis ich mich richtig eingeordnet habe.

„O. k. Du wirst lachen, ich habe normalerweise ein Handtuch drunter liegen. Außer ich habe ebenfalls was aus Leder an. „

„Fahre ich etwa mit Catwoman auf eine Party?“, fragt er plötzlich und zieht eine Augenbraue hoch.

Cat-wer? Ich überlege, in welchem Zusammenhang ich diese Bezeichnung kenne, und antworte:

Nein, ich ziehe die Lederjeans eigentlich nur an, wenn wir tanzen gehen.

Aus den Augenwinkeln beobachte ich Faith, der auf dem Sitz herumrutscht, etwas sagen will, grinst — leicht den Kopf schüttelt und dann aus dem Seitenfenster schaut.

„Was ist los? Musst du mal?“, frage ich lachend.

„Nö, ich hatte nur schon sehr … sagen wir interessante Erlebnisse mit Mädels in Lederjeans. Aber ich will noch eine Weile den Gentleman raushängen lassen, wenn du weißt, was ich meine.

Sein breites Grinsen nehme ich zum Anlass, auf sein Wortspiel näher einzugehen.

„Vielleicht will ich ja gar nicht mit einem Gentleman ausgehen? Was war denn das für ein Erlebnis?“ frage ich, ohne nachzudenken und bereue es im gleichen Moment. „Entschuldige bitte, ich bin etwas vorlaut!“

„Jede Frau will mit einem Gentleman ausgehen, aber sie will nicht immer mit einem Gentleman zurückkommen …“, antwortet er süffisant, blickt mich an und legt seinen Kopf zur Seite.

„Das hat mir mal eine Frau gesagt, ich glaube da ist was dran, oder?“

Ich muss wieder schmunzeln. Mit ihm mitzugehen war die richtige Entscheidung, das zumindest ist mir schon klar.

„Ich denke, wir sind beide erwachsen, beide Singles und der Abend hat erst begonnen. Und – bisher gefällt er mir sehr gut. „

Da Faith nicht antwortet, sehe ich schnell zu ihm hinüber.

Sein Blick ist auf die vorbeiziehenden Häuser fixiert. Fast schon ein Hauch von Vorstadtromantik. Aus den hässlichen Stahl-, Glas- und Betonbauten der Innenstadt sind schöne Einfamilienhäuser geworden, deren gepflegte Vorgärten auf mich beruhigend wirken. Als bekennendes „Landei“ fühle ich mich in dieser Umgebung wohl. Gerade im Begriff, ihn nach seiner Unterkunft zu fragen, kommt er mir zuvor.

„Hattest du schon mal einen Orgasmus in einer knallengen, geschlossenen Lederhose?“

Ich schaue ihn überrascht an, bin etwas sprachlos, weil ich nie und nimmer mit so einer Frage gerechnet habe.

Um die Situation erst einmal zu verarbeiten, grinse ich vorsichtshalber.

Cool zuckt Faith mit der Schulter und dreht sich wieder zu mir.

„Du wolltest doch wissen, was ich unter interessanten Erlebnissen verstehe“, erklärt er mir grinsend.

In dem Moment habe ich den Faden wieder und nicke leicht mit dem Kopf.

„Stimmt auch wieder. In einer – geschlossenen Hose? Einen richtigen Orgasmus? Das geht?“, frage ich ihn und versuche mir das vorzustellen.

Faith blickt etwas verlegen auf das Armaturenbrett.

„Wenn die Stimmung passt und man sich ein bisschen Mühe gibt …“

„Und wenn die Stimmung passen würde, ich meine so ganz hypothetisch – wie würdest du das dann machen?“, frage ich nach und spüre, wie es leicht zu knistern beginnt.

Faith lehnt sich in den luxuriösen Sitz zurück, streckt die Beine aus und schließt die Augen:

„Sie liegt sehnsüchtig schmachtend in meinen Armen, reckt mir ihre nackten Brüste entgegen.

Sie ist von den heißen Küssen schon richtig in Fahrt. Ihre Handgelenke sind nur locker hinter ihrem Rücken gefesselt. Während ich meine Zunge zärtlich um eine ihrer Knospen kreisen lasse, reibt meine Hand zwischen ihren Beinen und sie lässt ihr Becken gierig kreisen. Als ich meine Hand wieder entferne, atmet sie lustvoll ein, und doch ist es Protest gegen die entzogenen Berührungen. Süchtig nach Gefühlen reibt sie ihre Beine aneinander, aber es ist nicht das Gleiche.

Das Leder rutscht über die Nässe in ihrem Schoß, aber es ist nicht so intensiv wie meine Hand. Sehnsüchtig öffnet sie ihre Beine wieder und begrüßt meinen festen Griff mit einem leidenschaftlichen Stöhnen. „

Er öffnet wieder die Augen:

„So in etwa könnte es gehen, was meinst du?“

Hochkonzentriert folge ich seiner Darstellung und sogar Bilder erscheinen vor meinem Auge. Und nicht nur einzelne Bilder, nein — ich kann mich sogar richtig in die Glückliche hineinversetzten.

Intuitiv greife ich nach den Zigaretten und zünde eine an. Weil mir im selben Moment einfällt, dass es Tina gar nicht gern hat, wenn in ihrem Auto geraucht wird, drücke ich den Schalter und die Seitenscheibe gleitet geräuschlos nach unten.

„Willst du auch eine?“, frage ich Faith, der mich interessiert beobachtet hatte. Er grinst und meint:

„Quasi die Kippe danach? OK, ich nehme eine.

Er deutet mein Fingerzeichen und drückt ebenfalls den elektrischen Fensterheber. Langsam rollt der Sportwagen über den Asphalt. Gefangen von erotischen Gedanken, ziehe ich hastig an der Zigarette und lächle verlegen.

„Das stelle ich mir auch wunderschön vor. Aber ich habe ja keine Lederjeans an. “

Als ob seine Hose eine Nummer kleiner geworden sei, sucht Faith eine bequemere Sitzposition und lächelt:

„Naja, wenn du wieder mal eine Lederhose anhast, kannst du ja mal jemand fragen, ob er dir den Gefallen tut.

Ich schmunzle.

„Verdammt, der blöde Wind hat mir die Haare zersaust. “

In buchstäblich letzter Sekunde reiße ich das Lenkrad herum und fahre in die Ausbuchtung der durch niedrige Bäume leicht zu übersehenden Einfahrt. Ich bremse heftig und atme erst einmal durch.

Faith beugt sich in seinem Sitz nach vorne und sagt mit gespielter Empörung:

„Hey, Sie! Ich habe für die gesamte Strecke bezahlt!“

Mein kleines Ablenkungsmanöver ist alles andere als plausibel.

Ich hoffe, mich nicht allzu sehr geoutet zu haben und suche nervös in meiner Handtasche nach der Bürste. Ich spüre, dass Faith mich ansieht, richte meinen Kopf auf und blicke in seine Augen.

Fasziniert erwidert er meinen Blick. Langsam komme ich ihm mit meinem Kopf näher. Er weicht nicht zurück, schließt seine Augen und saugt offensichtlich den Duft meines Parfüms ein. Das männlich- markante Aroma seiner frisch gewaschenen Haare strömt in meine Nase und vermischt sich mit seinem Deodorant.

Er hat zweifelsohne Geschmack. Langsam öffne ich meine Lippen und schließe die Augen. Kurz vor ihm verharre ich — das ist jetzt sein Weg. Sekunden verrinnen, die mir wie eine Ewigkeit erscheinen, bis ich seine Lippen für einen kurzen Augenblick spüre. Dann intensiver. Er küsst mich und seine Zunge ertastet zaghaft die meine. Ich lasse meinen Körper einfach auf ihn gleiten und Faith nimmt mich in den Arm und gibt mir Halt. Sanft, fast schüchtern spielen unsere Zungenspitzen miteinander.

Ich beginne leicht zu zittern — überlege, es ihm einfach zu sagen, kann mich aber nicht dazu durchringen.

Meine kurze Unsicherheit wird sogleich durch Faiths Initiative beendet. Er zieht mich fester an sich und der Kuss wird leidenschaftlicher — ich noch erregter und auch mutiger. Ich riskiere es einfach. Beherzt unterbreche ich das Spiel und schaue ihn an.

„Faith?

Er öffnet ebenfalls die Augen und schaut mich mit verklärtem Blick an:

„Anja?“

„Ich will, dass du auch mir diesen Gefallen tust“, hasple ich hervor und blicke verlegen zur Seite.

Mist! Das klang eher wie der Versuch einer alten Jungfer, noch einmal den letzten Frühling zu erhaschen und nicht nach einer selbstbewussten jungen Frau.

Als ob seine Hose nun zwei Nummern zu klein ist, rutscht Faith auf dem Sitz herum.

„Ich glaube, ich bin nicht der Typ, dem so was passiert“, meint er ungläubig, setzt aber gleich hinzu: „Ich kann es kaum erwarten. „

„Dann mach doch!“, hauche ich ihm entgegen und kuschle mich dicht an ihn.

Ich spüre, dass er unentschlossen ist. Denk doch nicht zuviel nach! Ich verstehe meine Aktion selbst nicht und will mir jetzt auch darüber keine Gedanken machen. Ich will es nur einfach spüren.

„Aber du hast doch gar keine Lederhose an. „

Ich öffne wieder die Augen und sehe mich unsicher um. Hier sind wir alleine, die einsetzende Dämmerung gibt uns Schutz und die wenigen vorbeifahrenden Autos, die stadtauswärts fahren, stören nicht.

Ich sollte hier abbrechen, wenn er nicht mit der gleichen Begeisterung bei der Sache ist, dann hat er bestimmt seine Gründe. Dennoch ist meine nächste Aussage nicht wirklich rational:

„Ich sollte das jetzt nicht sagen. Es ist nicht ladylike – aber … ich würde mich nicht unbedingt wehren, wenn du an meinen Gürtel langst. „

Den Finger seiner Hand spüre ich, jedoch nicht da, wo ich es gehofft habe.

Stattdessen fasst Faith mir ans Kinn und hebt sanft meinen Kopf an. Mit verschwörerischem Unterton flüstert er in mein Ohr:

„Wir werden noch eine Menge Spaß haben, aber nicht jetzt und nicht hier. Wir müssen nicht auf diese Party, aber wir werden diese Spannung ganz sicher nicht auf den Sitzen dieses, zugegeben, tollen Autos verpuffen lassen. „

Nebenbei fährt sein Finger ganz sanft über meinen Hals, mehr ein Hauch, als eine Berührung.

Er schaut mich mit seinen blauen Augen eindringlich an.

Schlagartig zucke ich zusammen, setze mich kerzengerade in meinen Sitz und atme schwer durch. Autsch!

„Entschuldige bitte, ich weiß nicht, was gerade in mich gefahren ist. “

Ich starte den Motor und fahre zügig an.

Faith ist von meiner Reaktion wohl ebenfalls überrascht. Bevor der Mercedes

ein nennenswertes Tempo erreicht, beugt er sich zu mir herüber.

Ich gehe vom Gas und der Wagen rollt aus. Sanft nimmt er mich in die Arme und gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss. Ich erwidere ihn nur halbherzig und bemühe mich zu lächeln. Aber irgendwie bin ich nicht mehr in der richtigen Stimmung. Ich versuche abzulenken.

„Kennst du Mike schon lange?“

Faith sieht mich ernst an. Streichelt sanft über meine Wange.

„Das interessiert dich doch gar nicht.

Er lächelt verhalten und seine Finger berühren kurz meine Nase. Wie bei einem Kind, das man goldig findet. Dann flüstert er fast:

„Auch ich begehre dich, aber lass uns noch warten, bis die Flammen höher schlagen. Bitte, lösch das Feuer nicht voreilig. „

Worte sind Schall und Rauch, eine böse Zunge verletzt mehr, als jedes scharfe Schwert. Doch seine Worte bringen mich wieder zur Vernunft.

Es ist mir peinlich, dass ich mich einem — quasi wildfremden Mann einfach so aufgedrängt habe. Etwas entspannter lächle ich zurück:

„Ich glaube du hast Recht. Wir sollten erst mal Brüderschaft trinken. „

Faiths Lächeln wird zum breiten Grinsen.

„Aber es macht dir doch nichts aus, wenn ich nach dem Bruderkuss etwas an dir rumspiele?“

Dass er es mir nicht krumm nimmt, und sogar wieder seine Witzchen macht, hilft mir sehr.

„Vielleicht treffe ich auf der Party einen anderen netten Mann. Vielleicht will der mit mir – spielen“, antworte ich und berühre den Handrücken seiner Hand, die immer noch sanft über meinen Hals gleitet.

„Naja, ich könnte Mike einen kleinen Tipp geben. Der würde den Rest des Abends wie ein Schwarm Mücken um dich kreisen, da hätte kein anderer eine Chance. „

Faith blinzelt mir zu und ich muss lachen.

„Ich denke, ich werde dein Angebot annehmen, Faithy. Wie weit ist es denn noch?“

„Wir sind gleich da, wenn du dich auf den Verkehr konzentrieren würdest. „

„Ich bin Expertin für Verkehrsfragen“, antworte ich und Faith kontert:

„Davon bin ich überzeugt. „

Ich bringe den Schalthebel in Position und der SLK schnurrt los. Wenige Augenblicke später erscheint ein villenartiges Gebäude mit einer riesigen Grünfläche.

Ein zwei Meter großer Mann hüpft nervös auf dem Gehweg herum und Faith winkt seinem Kumpel Mike zu. Ich finde einen Parkplatz und schwitze „Blut und Wasser“, das für mich ungewohnte Auto da hineinzuquetschen.

*** Kapitel 07 — Faith

Als wir aus dem Wagen steigen, hievt Tom zwei schwere Alukisten aus dem Kofferraum seines Autos.

Provozierend rufe ich:

„Hey Tom! Hast du dich wieder breit schlagen lassen, den DJ zu spielen?“

„Bevor du die Gäste mit deiner Schunkelmusik vergraulst, hat sich der Gastgeber vertrauensvoll an mich gewendet“, kommt es schlagfertig zurück.

Ich weihe Anja in das Thema ein:

„Tom bezeichnet alles, was mit Hardrock und Heavy Metal zu tun hat, als Schunkelmusik — ist eine Anspielung aufs Headbangen. „

Hinter der Kofferraumklappe höre ich eine fröhliche Mädchenstimme:

„Ich helfe dir, gib mir eine Kiste. „

Gleich darauf scheppert es gewaltig und eine junge Frau hüpft auf einem Bein in mein Blickfeld:

„Menno, das ist ja voll schwer!“

Zeternd reibt sie sich einen Fuß durch das weiche Leder ihrer flachen Ballerinas.

Unbewusst „scannt“ mein Kleinhirn die Frau.

Sie hat schlanke, durchtrainierte Beine, die in einer schwarzen, drei viertel langen Glanzleggin stecken. Darüber trägt sie einen knappen Jeansminirock. Ihr zitronengelbes, bauchfreies Top wird lediglich mit einem Neckholder und einem dünnen Stoffstreifen oberhalb der Lenden am Körper gehalten.

Das auffälligste Merkmal sind jedoch ihre feuerlöscherroten Haare, die wie kleine Stacheln von ihrem Kopf abstehen. Amüsiert über dieses kleine, freche Energiebündel, wird mir klar — Mecki ist ein Mädchen.

Während Tom sich noch künstlich über die umgefallene Kiste aufregt, kommt Mecki zu uns gelaufen:

„Hallo, du bist Faith, ich bin Mecki. „

Bei der freundlichen Umarmung muss ich mich etwas zu ihr runterbeugen, sie ist kaum 1,60 Meter groß.

Anschließend stellt sie sich mit ihrer unbefangenen, fröhlichen Art vor Anja:

„Hey ich bin Mecki und du musst Anja sein.

Warst du schon mal auf dieser Party? Tom hat mich mitgeschleppt und ich bin schrecklich aufgeregt, weil ich fast keinen kenne. „

Anja erwidert die freundliche Begrüßung:

„Hi, hi. Dann sind wir schon mal zwei. Ich kenne Faith sogar erst mal eine starke Stunde“

Erleichtert nehme ich zur Kenntnis, dass sich die beiden Frauen verstehen. So manche Männerfreundschaft wurde nach einer deftigen Schlägerei besiegelt, aber wenn sich Frauen beim ersten Kontakt nicht riechen können, bleibt das lebenslang so.

Anja und Mecki beginnen sofort angeregt miteinander zu plaudern und mir werden die frappierenden Unterschiede bewusst.

Anja ist eine attraktive, junge Frau mit einem klaren Stil und fester Ausstrahlung. Mecki ist zweifellos erwachsen, lebt aber noch nach dem Motto: „Ich kann mir alles erlauben und ihr dürft nicht mit mir schimpfen“

Ich helfe Tom beim Tragen der Kisten und erwische ausgerechnet die mit dem schweren Verstärker.

Mike läuft dicht hinter den beiden Mädels her und versucht, sich in das Gespräch einzubringen, aber die Kommunikationsgeschwindigkeit und die Themenwechsel sind zu schnell für einen Mann. Er beschränkt sich darauf, ihnen den Weg zu weisen.

Anstatt durch die feudal wirkende Eingangstür zu gehen, leitet er sie um das Haus herum in den großen Garten.

Ächzend stelle ich die Kiste auf die Terrasse und lasse meinen Blick über den Garten schweifen.

Die Terrasse aus weißem Marmor hat Ausmaße eines Tennisplatzes, und geht in den ebenfalls aus Marmor gestalteten Pool über, der nur die lächerliche Größe eines halben Tennisplatzes hat.

Am anderen Ende der Terrasse steht eine Gruppe aus jungen Männern in Maßanzügen und hübschen Damen in Cocktailkleidern.

„Arbeitskollegen von Michael, dem Gastgeber“, erkläre ich Anja, die gerade fragend zu mir blickt.

Da kommt auch schon Michael zu uns gelaufen, sein Anzug sitzt perfekt, er ist frisch rasiert und seine Frisur gleicht einem Monument aus Stahlbeton.

Er ignoriert Mike und mich, lächelt Tom aber freundlich an:

„Hallo Thomas, schön, dass du deine Musikanlage mitbringst und etwas Stimmung machst. „

Tom nickt nur kurz und entwirrt ein Knäuel Kabel, während sich die Aufmerksamkeit des Gastgebers auf Anja und Mecki richtet:

„Guten Abend die Damen, fühlt euch wie zu Hause, aber fasst bitte nix an. „

Er lacht herzhaft, im festen Glauben witzig zu sein, erntet von den beiden Frauen aber bestenfalls ein mitleidiges Lächeln.

Anja und Mecki schweigen den Gastgeber höflich aber direkt an und er zieht recht schnell weiter:

„Wir sehen uns bestimmt später noch mal, ich muss mich wieder um die anderen Gäste kümmern. „

Michael hinterlässt zwei verstummte Frauen, die sich ratlos anblicken. Ich mache mir Vorwürfe, immerhin habe ich zumindest Anja hierher geschleppt. Ermutigend lege ich meine Arme um die beiden:

„Michael ist ein Snob, ignoriert ihn und genießt den Rest.

Ich zeige euch erst mal den kompletten Garten. „

Mit je einer Frau im Arm laufe ich am Pool entlang und folge einem Kiesweg, der sich über die Liegewiese schlängelt.

Ich erkläre meinen reizenden Begleiterinnen:

„Das ganze Grundstück ist mit hohen Hecken umschlossen, aber man erkennt auf den ersten Blick nicht, dass dieses Gelände viel größer ist als es scheint. „

Erst kurz vor dem Ende des Weges erkennt man einen Durchgang in der Hecke.

Dahinter liegt ein weiterer Abschnitt des Gartens, in dem ein großes Blockhaus mit überdachtem Außenbereich steht.

Ich führe die Mädels weiter, wieder durchschreiten wir einen Durchgang der Hecke und stehen auf einem Privatspielplatz. Auf der Schaukel sitzt ein offensichtlich frisch verliebtes Pärchen.

Um nicht zu stören, bleibe ich auf dem Weg und führe meine Begleiterinnen zum hintersten Bereich des Gartens.

Nach einem weiteren Durchgang in der Hecke kommen wir zu einem romantisch angelegten Rosengarten.

Der Weg teilt sich in kleine, verschlungene Pfade, es sind mehrere Pavillons in dem Blütenmeer versteckt, und immer wieder findet man hinter einem dünnen Vorhang aus Vegetation ein lauschiges Plätzchen, gerade groß genug, um einem Paar den angemessenen Rahmen für ungestörte Zweisamkeit zu bieten.

Mecki bleibt vor der Nachbildung einer antiken Marmorstatue stehen und studiert die Arbeit mit scheinbar fachlichem Blick. Ich ziehe Anja an der Hand hinter mir her, hebe ein paar Äste und schiebe sie auf einen der verborgenen Plätze.

Die Äste senken sich hinter mir und wir sind praktisch in den Sträuchern verschwunden.

„Geil oder?“, platzt es aus mir heraus.

Anja blickt sich fasziniert um und ich versuche, sie mit einer weiteren Raffinesse des Gartens zu überraschen. In einem scheinbar zufällig dort platzierten Felsbrocken ist eine kleine Klappe, ich betätige einen Schalter dahinter und in den umliegenden Büschen gehen dezente Lichter an.

„Wenn es mal später wird als geplant“, erkläre ich süffisant und schalte die indirekte Beleuchtung wieder aus, füge aber noch hinzu:

„Wenn es dunkel ist, kommt das alles noch viel romantischer rüber. „

Scheinbar wirkt die Idylle des Ortes auf Anja, sie steht entspannt neben mir und lässt ihren Blick verträumt über den Bereich streifen.

Ich stelle mich hinter sie und streichele sanft über ihren Hals:

„Die haben hier leider keine Ledersitze, aber …“

Anja schaut ruckartig auf den Boden und presst ihre Worte schüchtern hervor:

„Du Faith, wegen vorhin … das kann ich mir auch nicht erklären … ich spring sonst nicht gleich jedem an den Hals …“

Sanft küsse ich ihre Schulter:

„Bei deinem Hals, hast du das auch gar nicht nötig.

Sie legt den Kopf zurück, lässt ihn an meiner Brust ruhen und fragt:

„Wollten wir nicht erst Brüderschaft trinken? Ich erinnere mich vage“

Eine Spur aus Küssen bahnt sich ihren Weg von der Schulter bis zu ihrem Hals, der Duft ihrer Haut wirkt betörend, aber ich beherrsche mich und murmele:

„Hm, dann sollten wir etwas zu Trinken besorgen. „

Anja grinst:

„Ich würde gern etwas mit dir trinken, was Süßes, aber hier.

Der Garten ist einfach wunderschön! Ich würde sogar 5 Minuten auf dich warten?“

Klar, wenn es um die Verpflegung geht, muss der Mann die Höhle verlassen:

„Ich glaube, da war irgendwo eine Cocktailbar, hast du einen besonderen Wunsch?“

Immer noch an mich geschmiegt haucht Anja:

„Sekt Orange? Oder wenn nicht, dann würde ich auch ein Jacky Cola trinken, aber nur einen Schluck.

Ich muss ja noch fahren. „

Ich stehe immer noch hinter Anja, lege nun meine Arme auf ihren Bauch, schmiege mich sanft an sie und brumme charmant:

„Sich von dir zu lösen ist, wie wenn man an einem kalten Wintermorgen aus dem Bett muss. „

Zur Bestätigung legt sie ihren Kopf erneut gegen meine Schulter und atmet sehr tief durch. Ohne lange zu überlegen, küsse ich sie sanft auf den Mund, verharre dort und hoffe, den Bogen nicht überspannt zu haben.

Anja zögert einen Moment, dann erwidert sie den Kuss und streichelt über meine Hände, die immer noch auf ihrem Bauch ruhen.

Ich genieße das Spiel unserer Lippen und Zungen einen Moment, dann beende ich den Kuss und frage frech grinsend:

„Sekt Orange, oder Jacky Cola? Geht klar – bis gleich. „

Anja schaut etwas irritiert, dann grinst sie:

„Bis gleich, Faith“

*** Kapitel 08 — Mondstern

Ich schaue ihm hinterher und ein seltsames Kribbeln befällt mich.

Nicht die berühmten Schmetterlinge im Bauch, oder doch? Hastig greife ich nach meiner Tasche und betrachte mich im Make-up-Spiegel.

Kussecht garantiert der Hersteller und ich muss zugeben, es stimmt. Meine Haare sind etwas durcheinander, aber in diesem Moment finde ich, dass sie etwas leicht Anrüchiges haben. Ich lasse sie wie sie sind und klappe den Spiegel wieder zu. Einige Leute laufen vorbei und ich höre Wortfetzen.

Aufgedreht und mit einer kleinen Kühltasche, erscheint Faith kurze Zeit später wieder in unserem kleinen Versteck.

Er öffnet die Tasche und präsentiert je eine Flasche mit Sekt, O-Saft, Cola und Jack Daniels. Dann stellt er zwei Plastikbecher auf den großen Felsen und lächelt charmant:

„Die wollten mir keine Sektgläser mitgeben, ich hoffe du verzeihst den Stilbruch. „

„Du bist ja echt goldig, Faith. Unter diesen Umständen verzeihe ich dir fast alles. „

Mein Lächeln quittiert er mit einer charmanten Verbeugung und macht eine einladende Geste mit dem Arm:

„Was darf ich der Dame servieren?“

„Sekt, aber mit mehr Orangensaft bitte.

Faith hockt auf dem Boden, hat die Sektflaschen zwischen die Beine geklemmt, beginnt die Alufolie abzuziehen und flüstert mir grinsend zu:

„Beim letzten Mal hab ich den Lampenschirm meiner Tante abgeschossen, geh‘ lieber einen Schritt zurück. „

Ich sitze ihm gegenüber, ziehe spielerisch den Kopf ein und bin so nervös, wie beim ersten „Flaschendrehen“ während der Schulzeit.

„Wenn du mich k.

o. schießt, musst du mich Mund-zu-Mund beatmen. „

„Ich nehme doch nix in den Mund, was schon auf dem Boden rumgelegen hat. „

Durch sein lautes Lachen bekräftigt er den Humor seiner Aussage und im selben Moment fliegt der Korken mit einem lauten Knall aus der Flasche.

Instinktiv ducke ich mich zur Seite, verliere das Gleichgewicht und kippe um. Der Schwall des Schaumweins ergießt sich über Faiths Jeans und hinterlässt einen dunklen Fleck auf dem Oberschenkel.

Sein Gesichtsausdruck spricht Bände und ich muss laut lachen.

„Bei uns trinkt man aus Gläsern und schleckt es nicht von der Hose ab!“

Faith lacht sich ebenfalls halb tot und hält die immer noch „spuckende“ Sektflasche zur Seite, um zu retten, was eigentlich nicht mehr zu retten ist. Etwas schockiert schaut er auf seinen nassen Schoß.

„So heftig bin ich schon lange nicht mehr gekommen.

Schmunzelnd halte ich die beiden Plastikbecher vor ihn, die er je zur Hälfte füllt.

„Der Flasche ist wohl der Fußmarsch vom Kühlschrank hierher nicht bekommen. „

„Du hast sie nicht zufällig mit dem Orangensaft verwechselt und kräftig geschüttelt?“, stichle ich.

Er blickt mir direkt in die Augen und fragt:

„Würdest du das mit dem Schütteln übernehmen?“

Ohne den Blick von mir zu lassen, reicht er mir die Saftflasche, und während ich sie dezent schüttele, frage ich:

„Willst du auch?“

„Jo, ich probiere es mal, aber nachher trinkst du mit mir einen Jacky, o.

k. ?“

„Gern!“

Ich schenke ein und wir stoßen vorsichtig an.

„Na dann. Ich bin Faith. „

„Hi Faith!“

Ich nippe am Becher, ohne ihn aus den Augen zu lassen und komme langsam mit meinem Oberkörper näher.

Er zieht mich mit seiner freien Hand einfach zu sich und küsst mich erneut. Ich stelle den Sektbecher auf den Boden und erwidere den Kuss.

Beim Versuch seinen Becher abzustellen, kippt dieser um und der Inhalt versickert in dem kurz geschnittenen Gras.

Küssend unterdrückt er ein Lachen. Seine Schusseligkeit ist süß und ich streichle ihm sanft über die Wange und den Mund:

„Ich mag dich Faith, deine ganze Art gefällt mir!“

Er schnappt nach meinem Finger und hält ihn ganz sanft zwischen seinen Zähnen gefangen.

Ich spüre seine Zunge und seine beiden Arme, die mich umschließen und fest an seine Brust drücken. Ich leiste keine Gegenwehr und wir sinken einfach zu Boden. Seine Hand streichelt über meine Flanke und bleibt schließlich auf meinem Po liegen.

„Du solltest mir nicht so nahe kommen, ich bin ganz feucht zwischen meinen Beinen“, flüstert er mir zu, um sofort provokant an meinem Ohrläppchen zu knabbern.

Ebenso herausfordernd fahre ich mit den Fingerkuppen über seinen Oberschenkel. Der Stoff ist fühlbar feucht:

„Wenn ich es nicht gesehen hätte, würde ich was anderes vermuten. „

Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und blickt mich von der Seite an:

„Unglaublich, ich liege hier total vollgekleckert mit einer wunderschönen Frau im Gras, obwohl ich heute Abend eigentlich zu Hause bleiben wollte …“

Ich lege meinen Finger auf seinen Mund.

„Ich will jetzt nicht reden!“, flüstere ich in sein Ohr und meine Zunge fährt sanft darüber.

Faith versteht und seine Hand wandert von meinem Po unter mein T-Shirt, ganz langsam über das Steißbein die Wirbelsäule hoch. Seine Finger auf meiner nackten Haut lassen mich leicht aufstöhnen und unser Zungenspiel wird leidenschaftlicher. Eng an mich gekuschelt, rafft er den Stoff meines T-Shirts nach oben.

Ich drehe mich ein wenig auf den Rücken und genieße das Kribbeln seiner Finger auf meinem Bauch.

Ich streichle über seinen nackten Oberarm und lasse meine Hände weiter zu seiner Brust wandern.

Wieder treffen sich unsere Blicke, wir schauen uns tief in die Augen und wissen, dass es nun kein Zurück mehr gibt. Sein Kopf kommt näher und unsere Lippen verschmelzen. Gleichzeitig gleitet seine Hand von meinem Bauchnabel weiter nach oben. Als seine Hände den BH erreichen, seufzt er leise: „Menno“

Dennoch begnügt er sich vorerst damit, meine Brüste durch den zarten Stoff des BH´s zu erfühlen.

Neugierig streichelt er über die Brustspitzen und reizt diese, bis sie sich hart gegen den Stoff pressen. Es kribbelt und ich schließe die Augen.

Meine Hand streichelt über seine Haare und greift sanft hinein. Ich stöhne deutlich auf, als seine Hand fordernder wird. Er massiert leicht über die Körbchen und flüstert gespielt schüchtern:

„Meinst du die beiden dürfen zum Spielen rauskommen?“

„Willst du mich ausziehen?“

„Wenn du mir ein bisschen dabei hilfst.

Schnell richte ich meinen Oberkörper auf und hebe lasziv die Arme. Er berührt meine Achseln mit den Zeigefingern und lässt sie ganz langsam nach oben wandern, über die Innenseite der Ellenbogen bis zu den Handgelenken. Dann sinken seine Arme wieder und streifen das T-Shirt über meinen Kopf. Er neigt mich vor, legt sein Kinn auf meine Schulter und konzentriert sich darauf, den BH zu öffnen. Ich helfe ihm mit einem geübten Handgriff und lächle, als er den schwarzen BH abstreift.

Sofort legt er seine Hände unter die Wölbungen und lässt seinen Daumen über die Knospen streicheln. Er beobachtet meine Reaktion, die ich mit einem leichten Aufstöhnen verdeutliche.

Faith greift nach einer meiner lockigen Strähnen und wickelt sie ein paar Mal um den Zeigefinger. Dann zieht er meinen Kopf ganz langsam an dieser Leine zu sich und fragt mit vibrierender Stimme:

„Mit oder ohne Hose?“

„Mit ohne“, antworte ich spontan, schaue aber auch etwas verschämt auf den Boden.

Er legt einen Finger unter mein Kinn und hebt meinen Kopf leicht an, um mich erneut leidenschaftlich zu küssen.

Langsam drückt er meinen Oberkörper wieder auf den Boden, stützt mich aber mit einer Hand im Nacken, sodass ich sanft aufkomme. Ich schmiege mich an ihn. Seine Zunge leckt über meine Brust, saugt verspielt an den Nippeln und seine Finger hantieren an meinem Gürtel. Während er ihn öffnet, fasse ich wieder an seine Hose.

Diesmal aber genau in den Schritt.

„Was ich will, weißt du ja, aber wie steht es mit dem kleinen Faith?“

Ich genieße unsere Erregung und streichle über Faiths T-Shirt. Er bewegt das Becken leicht, sodass seine Lust deutlich unter dem dunkleren Jeansstoff zu sehen ist. Noch einmal fahre ich über den sich abzeichnenden Schaft. Dann wandert meine Hand wieder nach oben über sein Shirt.

„Muss ich das noch erklären?“, sagt er.

„Ich … ich würde dir gern …“, bringe ich noch raus, dann zucke ich zusammen als Faith meinen Reißverschluss herunterzieht und ich seine Finger über dem Tanga spüre. Aber sogleich taucht er unter den dünnen Stoff und grinst mich an.

„… was würdest du gerne?“

Noch bevor ich antworten kann, flüstert er mir freudig zu:

„Hey, deine Pussy ist ja spiegelblank — cool.

Um seine Aussage noch zu untermauern, fährt er mit seiner Fingerkuppe sanft über die Klitoris und fragt noch einmal nach:

„… was würdest du gerne?“

„Blasen“, entfährt es mir, während ich mein Becken gegen seine Finger drücke und leicht aufstöhne.

Er haucht seinen kühlenden Atem über meine feucht glänzende Brust und beobachtet, wie sich die Knospen unter der Gänsehaut noch mehr aufrichten.

„Blasen ist was Tolles – gell?“

Ich antworte nicht. Öffne einfach seine Hose. Er hilft mir dabei sie auszuziehen, und sie liegt kurz darauf neben seinem Slip im Gras.

„Willst du mir dabei zusehen? Es macht mich an!“

Faiths Hand vergräbt sich in meinen Locken und schiebt meinen Kopf langsam zwischen seine Beine.

Schweigend und aufgewühlt sieht er mir dabei zu, wie meine Zungenspitze über seinen Schaft leckt.

Längst bin ich ebenso erregt wie er und es macht mich an. Ich will es ebenso wie er. Meine Lippen umschließen seine Eichel und ich sehe in sein Gesicht. Sein Blick verrät, nach was er sich sehnt.

Tief taucht sein Glied in meinen Mund ein und ich streichle über seine Innenschenkel. Kurz halte ich inne, sehe ihn noch mal an, um gleich wieder weiterzumachen.

Es erregt mich, es im Freien zu tun und das spürt er auch.

Seine Hand drückt gegen meinen Hinterkopf und auch er bestimmt somit das Tempo. Ich lasse mich jetzt einfach fallen.

Faith stöhnt laut auf und mir ist klar, dass es nicht das ist „was“ ich mache — sondern „wie“ ich ihm meine Leidenschaft zeige. Er wird fordernder und bewegt sein Becken rhythmisch.

Bis vor wenigen Minuten hätte es sich noch um ein verträumtes Teenagerpärchen handeln können, aber dieser plötzliche Stimmungsumschwung macht uns bewusst, dass wir beide erwachsene Menschen sind, die den Sex genießen wollen.

Genau so wollen wir es und ich presse meine Lippen an den immer härter werdenden Schaft. Es kann sich nur noch um Sekunden handeln, bis er den Punkt erreicht, bei dem es für ihn kein Zurück mehr gibt.

Plötzlich drückt er meinen Kopf weg und atmet schwer.

Verwirrt und mit Speichelfädchen um den Mund, sehe ich ihn an. Er lässt sich auf die Knie sinken und stößt mich um, sodass ich auf allen vieren vor ihm knie.

Gierig starrt er mir auf den Hintern und streift meine Jeans herunter, achtet aber darauf, dass der Tanga nicht verrutscht. Ich bin irritiert, das geht mir jetzt doch etwas zu schnell und vor allem etwas „zu weit“.

„Faith, ich mache nichts ohne Kondome! Also ich meine … du verstehst schon, das ist mir zu gefährlich, aber du kannst ja …“ stottere ich.

Er gibt mir einfach einen Klaps auf den Po und flüstert mir zu:

„Soweit sind wir ja noch gar nicht und außerdem würde ich auch nicht auf Kondome verzichten.

„Autsch“, antworte ich grinsend und wackle mit dem Po. „Dann überrasche mich doch!“

Er streichelt meinen Po, massiert die Backen und wieder spüre ich einen erneuten Klaps. Diesmal etwas fester. Wieder haucht er in mein Ohr:

„Du hast jetzt erst mal Sendepause, o. k. ?“

„Ja Herr!“, antworte ich grinsend.

Seine Hand reibt fordernd über das dünne Stoffdreieck meines Tangas und mit gespieltem Vorwurf sagt er:

„Du bist ganz schön nass, schämst du dich nicht?“

„Vielleicht ein bisschen.

Erneut klatscht seine freie Hand auf meinen nackten Po und er zischt:

„Ein einfaches JA oder NEIN, reicht vollkommen. „

Gleichzeitig presst seine Hand fester in meinen Schritt und reibt den zarten Stoff über meiner Perle.

„Ja! Machs mir bitte“, stöhne ich auf und lass mich wieder fallen.

Aber statt endlich zu bekommen, wonach ich mich sehne, lässt er mich los und schenkt sich einfach einen Schluck Jack Daniels in seinen Becher und sagt machohaft:

„Bewege deinen Arsch, zeig mir, wie geil du bist.

Für einen kurzen Moment bin ich verunsichert. Ich versuche das neue Spiel zu begreifen und weiß nicht, ob mir das so gefällt?

„Faith, bitte!“

Er hockt sich neben mich und fragt gespielt besorgt:

„Was ist denn, geht es dir nicht gut?“

„Du bist schuld, dass es mir nicht gut geht!“

Erneut greift er zwischen meine Beine und massiert meine Muschi.

Mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand kneift er in meine Brust. Aufmerksam und sich bemühend, mir nicht wirklich wehzutun, beobachtet er mich.

„Geht es dir jetzt etwas besser?“

„Machs mir bitte. Ich will kommen. Ich brauch das jetzt!“

Wieder überrascht er mich.

„Oh, wie schnell so ein Schluck Jacky getrunken ist. „

Fast schon enttäuscht sehe ich zu, wie er sich noch mal nachschenkt.

Doch lässt mein Erregungszustand keine rationalen Gedanken zu.

„Zieh das Höschen aus, zeige mir deine geile Pussy!“, befiehlt er beiläufig.

Noch zündet sein Spiel, das sich mittlerweile auf einer scharfen Gratwanderung befindet, und ich tue ihm den Gefallen.

„Was hast du vor?“, frage ich ungeduldig, aber auch irritiert.

„Streichele dich zwischen den Beinen, ich will sehen, was mich erwartet“, antwortet er in seiner neuen Rolle als Machomann.

Trotzdem macht es mich an und meine Hand berührt den Punkt der Lust. Das Kribbeln ist längst in ein Gefühl der „puren Geilheit“ übergegangen und ich in eine Phase, wo ich so ziemlich alles mitmachen würde.

„Finger mich, bitte!“

Er kommt um mich herumgelaufen, geht direkt vor meinem Kopf in die Hocke und reckt mir sein steifes Glied entgegen. Während Faith ein Kondom aus der Verpackung zieht, meint er im coolen Plauderton:

„Mach ihn noch mal nass, damit das Ding besser drauf geht.

Sofort taucht er in meinen Mund ein und mir ist es egal, ob er gleich kommt oder nicht. Unerwartet bricht Faith wieder ab, streift gekonnt das knallrote Latexteil über und stellt sich hinter mich. Ich weiß, was er sieht und erahne was er vorhat. Mein Finger reibt den geschwollenen Punkt und mein Körper sehnt sich danach.

Ich spüre seine Hand, die mich überall berührt, betatscht, und seine Finger, die tief und fordernd in meine Muschi eindringen.

Er verharrt mit dem Finger in mir und befiehlt:

„Beweg deinen Arsch, fick dich selbst!“

„Ja … ja, okay!“

Kaum habe ich es ausgesprochen überschreite ich den Rubikon. Insgeheim bettelte ich dafür, ohne es direkt ausgesprochen zu haben. Ja — nimm mich! Machs mir — fick mich einfach!

Explosionsartig ist er da! Meine und seine Finger lassen mich zusammenzucken und ein Feuerwerk der Lust und Befriedigung in mir abbrennen.

Ich presse meine Lippen aufeinander, um nicht die ganzen Partygäste herbeizuschreien.

Noch im Taumel der abklingenden Lust verspüre ich etwas Hartes in mir. Und das ist diesmal nicht sein Finger. Immer noch berauscht genieße ich seine intensiven Stöße.

„Machs mir Faith, ich komm gleich noch mal …“

Das lässt er sich jetzt nicht zweimal sagen. Bestimmend drückt er meine Schultern auf den Boden, greift nach meinen Armen, drückt sie nach oben und hält sie dominant fest.

„Schneller, … ich komm gleich, … bitte!“

Doch Faith ist in seiner Welt. Er erreicht den Punkt, wo er auf meine Bedürfnisse keine Rücksicht mehr nehmen kann und ich spüre, wie sein zusammenzuckender Körper sich zu einem einzigen Höhepunkt formiert. Der Druck an meinen Handgelenken lässt nach und fast schon wieder zärtlich streichelt er über meine Pobacken.

Ich gebe ihm einen Moment zur Erholung, krabble einfach ein wenig nach vorne, drehe mich um und knie mich zu ihm.

Seine Augen sind noch geschlossen. Ich massiere seine Hoden und gleichzeitig führe ich seine Hand zwischen meine Beine. Ich war kurz vor meinem zweiten Höhepunkt und die Erregung brodelt wie ein Vulkan zwischen meinen Beinen.

*** Kapitel 09 — Faith

Als ich mich von dem ungewöhnlich intensiven Höhepunkt erholt habe, blicke ich in Anjas strahlende Augen — ein Strahlen, das von höchster Erregung und Lust zeugt.

Sie führt meine Hand zwischen ihre Beine und reibt sie verlangend über ihre Pussy:

„Willst du noch mal kommen — jetzt gleich, oder lässt du dich auf mein Spiel ein …?“

Anja schaut mich flehend an.

Habe ich sie jetzt verunsichert?

Sie zieht mich wortlos an meinem T-Shirt zu sich und flüstert:

„Ich will noch mal kommen! Jetzt!“

Sie neigt den Kopf zur Seite und öffnet verführerisch den Mund, ich beuge mich über sie und küsse die einladenden Lippen. Langsam drücke ich ihren Körper auf den Boden.

Sie schließt die Augen und reckt mir ihr Becken schmachtend entgegen.

Meine Lippen lösen sich von ihren, legen eine Spur aus unzähligen, winzigen Küssen bis zu ihrem Hals. Ich lasse meinen Mund weiter nach unten wandern, knabbere an ihren Knospen und setze meine Reise über ihren flachen Bauch fort, bis mir der unverwechselbare Duft ihrer geilen Muschi in die Nase dringt.

Kurz halte ich inne, dann teilt meine Zungenspitze die äußeren Lippen, um die Geheimnisse dahinter zu lüften.

Anja stöhnt deutlich hörbar, ich fühle ihre zärtlichen Hände durch mein Haar streichen.

Andächtig erkundet meine Zunge das fremde Land. Zaghaft teste ich unterschiedliche Variationen und beobachte Anjas Gesichtsausdruck, um ihr die optimale Stimulation zu bieten.

Ich lecke mit der gesamten Breite meiner Zunge über ihre inneren Schamlippen und streiche zärtlich mit beiden Händen über die Brüste, packe ihre harten Nippel mit Daumen und Zeigefinger, kneife sie kurz aber heftig — es kommt einem kurzen Stromstoß gleich, unter dem Anja lüstern aufzuckt.

Dann streichele ich die geschwollenen Knospen zärtlich und meine Zungenspitze umkreist ihre Lustperle.

Anjas Hände krallen sich fest in meine Haare und ihr Becken beginnt lüstern zu zucken, ihre Augen sind geschlossen. Dann presst sie ihre Hände fest auf meine Handrücken und beginnt laut zu stöhnen.

Ganz ruhig, als würde mich das alles nichts angehen, lecke ich ihre Pussy, besuche mal ihre Lustperle, dann stoße ich wieder mit der Zungenspitze in die heiße Spalte oder nuckele an den geschwollenen Lippen.

Ich schließe die Augen und gebe ihr das Gefühl, dass sie sich so viel Zeit nehmen kann, wie sie will.

Sie windet sich und zappelt wie ein Fisch, genießt es verwöhnt zu werden und auf einmal hält sie die Luft an, ihr Körper verkrampft und sie kommt kurz aber heftig.

Ich setze mein Zungenspiel fort, aber sie zuckt zusammen und drückt meinen Kopf energisch weg, dann dreht sie sich zur Seite und bleibt ruhig atmend liegen.

Ich genieße den Anblick der schönen Frau, den Glanz ihrer Augen — ein eindeutiges Zeichen der Befriedigung.

Sehnsüchtig schmiege ich mich an den heißen Körper und hauche in ihr Ohr:

„Danke für dieses schöne Erlebnis. „

Sie lächelt und atmet mehrmals durch, dann küsst sich mich, streichelt meine Wange und haucht:

„Du bist echt super, Faith! Es war wunderschön!“

Ich lächele dankend und erwidere den Kuss, streichele noch einmal über den wundervollen Körper und höre ihre Stimme:

„Ich könnte jetzt einen anderen Mann gebrauchen!“

Die Aussage verwirrt mich, ich stehe grinsend auf, halte meine feuchte Hose prüfend ins Mondlicht und frage gespielt beiläufig:

„Soll ich dir jemand Bestimmtes hochschicken, oder ist der Erstbeste OK?“

„Ich nehme doch nicht jeden!“, entgegnet sie, gespielt entsetzt: „Ein Gentleman aus Tennessee wäre geil.

Außerdem suche ich nach meinem Tanga. „

Ich halte ein kleines Stückchen Stoff vor ihre Nase:

„Suchst du das hier?“

Dann lasse ich den Tanga hinter meinem Rücken verschwinden.

Anja schaut mich böse an, muss dann aber lachen:

„Du bist doch kein Trophäenjäger, oder doch?“

Ich steige in meine Hose:

„Das kommt nicht gut, wenn du gleich nach der ersten Nummer von einem anderen Mann träumst.

Stelle dir mal vor, ich würde jetzt von einer anderen Frau schwärmen. „

Anja sieht mir beim Anziehen zu und streckt ihre Hand aus:

„Krieg ich ihn jetzt zurück oder willst du ihn mir anziehen?“

Mit einem ratlosen Blick werfe ich ihr den Tanga zu, Anja fragt:

„Was ist?“

„Ich weiß auch nicht, ich hatte mal ne Freundin, war über beide Ohren in sie verknallt, hatte nur sie im Kopf und sie träumt von Sex mit zwei Männern — das hat mich damals total fertig gemacht.

Ich hab gerade einen Flashback, sorry. „

Anja schaut mich mitfühlend an und reicht mir einen Becher:

„Das tut mir leid. Ich wollte nur einen Witz machen. Hast du wirklich nicht gemerkt, dass ich mit dem anderen, Herrn Jack Daniels gemeint habe?“

Mein zerknirschtes Gesicht wird von einem Lachen erhellt:

„Ich glaube, mein Blut ist noch nicht ganz ins Gehirn zurückgekehrt – prost.

Wir stoßen an und trinken lächelnd, dann schüttele ich mich:

„Bei diesem Herrn musst du vorsichtig sein, zu viel ist auf Dauer nicht gut. „

Anja lacht laut, während sie ihren Slip, BH und das T-Shirt anzieht:

„Zu viel des Guten ist immer schlecht!“

Als wir fertig angezogen sind und alle Spuren verwischt haben, gehen wir zurück zu der Party.

Es ist mittlerweile recht voll geworden auf der Terrasse. Sowohl Snobs als auch „normale Menschen“ stehen in losen Gruppen zusammen. Tom legt gute Partymusik auf und Mecki winkt uns fröhlich zu. Mit einem „wissenden“ Lächeln stichelt sie:

„Na, schon zurück? Das ging aber schnell. „

*** Kapitel 10 — Mondstern

Mit einem alles und nichts sagenden Lächeln schaue ich Mecki an, und bevor sie Details über die vergangene Stunde erfahren kann, zieht mich Faith am Arm, und steuert mit mir im Schlepptau direkt auf die Theke des Partyservice am Ende der Terrasse zu.

Mein Begleiter bestellt uns etwas zu trinken und wir setzen uns auf die bequemen Barhocker. Der Refrain eines Liedes lenkt uns kurz ab.

„Es tut mir fast ein wenig leid, was ich gesagt habe!“

Faith sieht mich fragend an.

„Na, das mit dem anderen Mann!“, erkläre ich fast etwas vorwurfsvoll, weil er mir nicht gleich folgen kann. Faith beugt sich zu mir und flüstert:

„Wenn zu diesem Zeitpunkt mehr Blut in meinem Kopf, als zwischen meinen …“, er schielt nach unten, „… gewesen wäre, hätte ich die Anspielung ja kapiert.

Für mich sollte das eigentlich eine ernste Unterhaltung werden, aber seine Aussage in Verbindung mit seinem süffisanten Grinsen und dem Schulterzucken, bringt mich zum Lachen.

„That´s life. „

„Cool. „

Er zwinkert mir zu.

„Also sind Dreier nicht wirklich dein Fall?“, provoziere ich ihn ein wenig und nippe an meinem Glas. Dabei lasse ich Faith nicht aus den Augen.

„Hm, ich und zwei Frauen, könnte ich mir gut vorstellen, aber wenn ein zweiter Mann dabei wäre, hätte ich sicher Probleme. Nein, das würde ich gar nicht erst anfangen. „

Seine Stimme klingt ernst und er schaut in sein Glas, als ob er in der gelblich-orange gefärbten Flüssigkeit eine Antwort finden will. Er sieht mich wieder an und fragt:

„Welche Kombinationen könntest du dir vorstellen? Ich vermute mal, dass du weder mit mehreren Frauen, noch mit mehreren Kerlen Probleme hättest, oder?

Seine Stimme hat nach dem ersten Satz wieder diesen Unterton, den ich aber schon bei unserem ersten Wortwechsel im Café mochte.

„Und wie kommst du zu dieser Vermutung? Was mich stört, ist das Wort ‚mehrere‘. Ich denke drei sind meist einer zu viel. Andererseits, aber auch – ein echt supergeiles Erlebnis. „

Er lächelt mich frech an:

„Vermutungen kommen einem einfach so, deshalb sind es ja Vermutungen. Jetzt musst du mir nur noch sagen, ob ich richtig liege. „

„Nun, wenn ich mir gerade überlege, dass ich mit einem gepoppt habe, den ich keine drei Stunden kenne, so habe ich jetzt doch etwas Hemmungen, offen darüber zu reden.

Aber o. k. – ich habe beide Varianten schon ausprobiert und beide gefielen mir sehr gut. „

Kaum ist es ausgesprochen, überkommt mich dieses Gefühl der Peinlichkeit, das wohl ein Relikt meiner Erziehung ist. Ich will gedankenversunken mein Glas zum Mund führen, als Faith mit seinem daran anstößt. Sein Lächeln gibt mir wieder mehr Sicherheit, und während ich einen Schluck trinke, flüstert er mir zu:

„Könntest du dir auch vorstellen, mit mir zu poppen, wenn du mich länger als drei Stunden kennen würdest?“

Der Barkeeper schaut etwas komisch und ich hoffe, dass er nichts von unserer Unterhaltung mitbekommen hat.

Nebenbei verschlucke ich mich auch noch und muss leicht husten. Verlegen zünde ich mir eine Zigarette an.

„Ich weiß, es hört sich jetzt abgedroschen an, aber ich habe das wirklich noch nie zuvor gemacht! Ich … es … es ist mir etwas peinlich, jetzt!“

Wohl durch den Gruppenzwang beeinflusst, zündet er sich ebenfalls eine Zigarette an und lacht laut:

„Nicht gleich jetzt, also nicht, wenn du es nicht ausdrücklich wünscht.

„Faith! Bitte! Sei doch mal einen Moment ernst. Ich mag dich unheimlich gern und würde mich freuen, wenn wir uns wiedersehen würden. Oder bin ich uninteressant geworden?“

Nun wird er doch ernst und flüstert:

„Du fängst ja gerade erst an, interessant zu werden. „

Ich lächle zufrieden und atme durch.

„Ich würde gern noch mal mit dir – poppen!“, antworte ich ihm, allerdings bewusst etwas lauter, sodass der Barkeeper die Ohren aufstellt.

Faith schlägt empört auf die Theke und schaut den Mann an:

„Haben Sie das gehört? Da will man einfach mal in Ruhe einen Cocktail trinken, und dann wird man so obszön angemacht!“

Der Barkeeper zuckt teilnahmslos mit den Schultern und wirft uns beiden ein entwaffnendes Lächeln zu. Solche Gespräche gehören wohl zu seinem Berufsalltag.

Faith grinst mich ebenfalls an und nimmt mich ganz fest in den Arm.

Noch etwas fassungslos von seinem Spruch, fange ich mich aber gleich wieder und sinke in seine Arme. Für einen Moment drücken wir uns fest aneinander und er streichelt über meine Haare. Ich küsse ihn zärtlich auf die Wange und ans Ohrläppchen. Leise sage ich: „Aber mit dem willst du hoffentlich keinen Dreier machen!“

„Nee, bestimmt nicht!“

Ich lache, als er mich entgeistert anschaut.

Er schüttelt nur den Kopf und grinst. Mein Kopf ruht auf seinem Oberarm und für einen Moment lassen wir beide unsere Gedanken fliegen. Eine leichte Brise streift unsere Körper und die sommerliche Partystimmung wirkt beruhigend auf uns.

„Das ist eigentlich ein schönes Thema für eine Geschichte“, sagt er beiläufig.

„Eine Geschichte? Wie meinst du das?“

„Naja, Buchstaben, die sich zu Wörtern verbinden, dazwischen ein paar Satzzeichen und irgendwann ergibt das Chaos hoffentlich einen Sinn, bestenfalls wird daraus eine Geschichte.

Ich schaue ihn etwas ratlos an.

„Danke Faith für die Erklärung. Ich kann sogar lesen! Ich finde es nur – sagen wir so, ich finde es interessant, weil ich nämlich ab und zu schon was geschrieben habe!“

Er wirkt urplötzlich etwas nervös, nippt an seinem Cocktail und drückt seine Zigarette ungeschickt im Aschenbecher aus:

„Naja, man schreibt ja ständig irgendwas.

Einkaufszettel, Postkarten oder E-Mails. „

Er hebt seinen Kopf an und grinst verlegen in den Sternenhimmel.

Ich folge seinem Blick, schaue auch in den Himmel, und reibe meinen Kopf leicht an seiner Schulter.

„Ich rede von solchen Geschichten, wie sie gerade eben bei uns der Sternenhimmel mit angeschaut hat“,

Dabei blase ich den Rauch nach oben, um die Kippe dann ebenfalls auszudrücken.

Aus dem Augenwinkel sehe ich nur noch eine fahrige Bewegung, und Sekunden später ergießt sich der Tequila Sunrise über die mittlerweile wieder fast trockene Hose meines Begleiters. Resigniert nimmt Faith das Malheur hin und gesteht seufzend:

„So ein Zufall, du veröffentlichst nicht zufällig auch bei literotika?“

Ich muss lachen und schüttle nur den Kopf. Während ich dem Pechvogel einige Papierservietten reiche, frage ich noch einmal nach:

„Du kennst literotika?“

„Ein bisschen“, gesteht er, um sich dann aber gleich zu verbessern.

„Nein, eigentlich ziemlich gut, ich poste da meine Geschichten. Du veröffentlichst auch bei ###?“

„Sagen wir so. Ich schrieb irgendwelche Liebesschnulzen und postete sie im Internet. Seitdem ist es ein lieb gewonnenes Hobby, regelmäßig über meine Erlebnisse und Empfindungen zu schreiben und diese dann auch zu veröffentlichen. Und du schreibst auch?“

„Ich versuche es zumindest. „

„Cool. Ich kenne andere Kollegen nur vom Chatten. Muss unbedingt mal deine Storys lesen, sofern du mir deinen Nicknamen verrätst!“

Resigniert hält Faith das völlig durchnässte Zigarettenpäckchen in der Hand und jeglicher Versuch, eine halbwegs trockene Kippe zu retten, scheitert.

Genervt wirft er es zur Seite. Während ich mit einer weiteren Serviette über den Fleck seiner Hose tupfe, meint er beiläufig:

„Suche mal unter _Faith_“.

Ich entsorge das feuchte Papiertuch ebenfalls „artgerecht“ und biete ihm eine meiner Zigaretten an.

„Schreibst du auch Gebrauchsanleitungen über das stilgerechte Trinken?“, lästere ich. Er geht auf den Scherz ein, lacht, nimmt sich dankend einen der Glimmstängel und schüttelt den Kopf:

„Nee, mit dem Trinken hab ich es nicht so, aber ich glaube, wir verschenken mit dem Gelaber gerade wertvolle Punkte bei der Geschichtenbewertung.

Ich lache ebenfalls und nicke zustimmend.

„Ich habe mir schon sagen lassen, dass ich viel zu viel plaudere! Aber ich wüsste, was du dagegen machen könntest!“

Ich nähere mich ihm langsam und sehe in seine Augen. Auch Faith kommt näher, stoppt aber plötzlich und blickt zu einem Fenster oberhalb der Terrasse.

„Guck mal, da sitzen sie. „

Wange an Wange folge ich seinem Blick, erkenne gar nichts und sehe ihn fragend an.

Er grinst, nickt mit dem Kopf in Richtung Fenster und meint:

„Siehst du sie denn nicht – unsere Leser? Ich glaube, sie sind schon ein bisschen müde nach der langen Geschichte, wir sollten für heute Schluss machen. „

Ich schmunzle zustimmend.

„Wir könnten mit der ‚Liveübertragung‘ aufhören, den Vorhang senken und … wer weiß … ich hätte noch einige Ideen!“

Während ich noch einmal zu unseren imaginären Lesern aufschaue, küsst mich Faith auf die Wange, legt seinen Arm um mich und winkt zum Fenster hoch.

„Pssst, das erzählen wir ein andermal. „

E. N. D. E.

Nachwort von Faith

Ja, jetzt sitze ich hier ganz alleine auf dem Barhocker am Rand der leeren Terrasse. Alle sind gegangen, die Bar und das Buffet sind abgebaut.

Vor mir liegt die spiegelblanke Wasseroberfläche des Pools. Alles ist still, nur das entfernte Zirpen der Grillen durchdringt die Nacht.

Neugierig schau ich dich an — ja dich — der du da sitzt und liest.

Wusstest du, dass ich Anja noch nie getroffen, geschweige denn berührt habe?

Alles was hier passierte, entstand in wochenlanger Arbeit mithilfe eines Chatprogramms und einem bisschen Fantasie.

Es war eine spontane Idee und Anja stimmte ebenso spontan zu.

Viele Geschehnisse ergaben sich so unvermittelt, wie das echte Leben nun mal ist.

Die Dialoge gehen manchmal aneinander vorbei, weil sich eben zwei reale Menschen unterhalten, die ihren eigenen Gedanken nachlaufen.

Aber dennoch haben wir uns immer wieder gefunden und einen sehr schönen „Abend“ erlebt.

Wenn nur ein bisschen von dem Spaß, den wir hatten, bei dir angekommen ist, haben wir unser Ziel erreicht.

Wie auch immer, hinterlasse doch bitte einen kurzen Kommentar — es ist übrigens Anjas Applaus.

Oh, da ist sie ja, steht ganz bescheiden im Hintergrund und lächelt charmant.

„Hey Anja, warum machst du denn das Licht aus? … Nein, bitte nicht in den Pool! Nein, meine Hose ist schon fast wieder trocken … neiiiin. „

P L A T S C H!

E. N. D. E vom E. N. D. E.

*** out — takes ***

Faith (04:10 AM) :

„Beweg deinen Arsch!“

Mondstern (04:11 AM) :

„Ja … ja, okay!“

Faith (04:11 AM) :

was höre ich, wie sieht das aus?

Mondstern (04:11 AM) :

kann mich nicht mehr konzentrieren 🙂

Faith (04:12 AM) :

du Luder! 😉

wir sind Profis, konzentriere dich gefälligst! *g*

Mondstern (04:13 AM) :

lol du bist vielleicht lustig :-))

*** ***

Faith (12:16 AM) :

hallo noch da *mal frische Luft zufächeln*

Mondstern (12:16 AM) :

bin grad vom Stuhl gekippt, bei der Vorstellung :-))

*** ***

Mondstern (05:15 PM) :

Cool – oder?

Faith (05:16 PM) :

mir gefällts

Mondstern (05:16 PM) :

ich finde es echt geil

Faith (05:17 PM) :

jaaa, die Hauptarbeit kommt ja erst noch.

Ich würde vorschlagen, du schreibst Kap. 10 ins Reine und dann geht es an die Ü b e r a r b e i t u n g.

Mondstern (05:18 PM) :

Oh Gott. ich habs befürchtet das du das jetzt sagst –lol-

***…***

E. in

N. ie

D. agewesenes

E.

nde

Nee, echt — jetzt kommt nix mehr.

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