Die Fabrik (1) etwas hat überlebt !

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

Kapitel 1 : Eines ruhigen Sonntags Nachmittags

Es war Sonntag Nachmittag und sie alle hatten keine Lust mehr zum Lernen. Carl „Motteck“ Hastenberg, der einzig wirklich handwerklich Begabte aus der Wohngemeinschaft, war den ganzen Tag an Gundulas Ente am Schrauben und kam nun gerade rechtzeitig herein, um seine Belohnung in Form eines formidablen Mittagessen mitzunehmen – Kochen war sowieso der Kern vom Ganzen.

Gundula stand am Herd und legte gerade letzte Hand an, während Francesca sich auf dem Sofa herum suhlte, nur mit einem Bademantel angetan, was keinen hier sonderlich störte.

Aus den Lautsprechern plätscherte Simon und Garfunkle, die Katze räkelte sich auf der Fensterbank, zwei Hunde lagen auf dem Teppich herum und langweilten sich, immer in der Nähe der Kochecke, falls doch noch etwas herab fallen sollte. Herb und Ulrich, zwei Punker mit etwas abseitigen Vorlieben, waren turtelnd auf ihr Zimmer entschwunden.

Sarah war oben auf ihrem Zimmer am Umräumen – das tat sie immer, wenn nichts anderes da war um sie von der Arbeit abzuhalten.

Gerade war sie mit Werkzeugkasten und Nagelkiste nach oben entschwunden, um Bilder aufzuhängen. Nun, das Ambiente soweit. Wir werden unsere Protagonisten noch genauer kennen lernen : )

EIS Werbung

Keiner war sonderlich überrascht, als von oben ein Schrei ertönte, und Carl, der sich langsam auf den Weg zur Treppe machte, scherzte noch – „Ich sollte wohl den erste-Hilfe-Kasten mitnehmen“. Ein paar Minuten später jedoch kam er aufgeregt in die Küche gerannt.

„Mädels, das müsst ihr euch ansehen, das glaubt ihr sonst nicht!“

Gundula drehte die Flammen bedächtig aus und sie gingen zu dritt nach oben.

In Sarahs Zimmer sah es chaotisch aus – wie gewohnt, sie hatte erstmal alles ausgeräumt und umher geschoben – hinter einem abgerückten Regal stand sie neben einem Loch in der Wand und spähte hindurch.

„Sie sagt, sie wäre mit dem Hammer abgerutscht, aber das glaube ich nicht – schaut euch nur das Loch an!“

Francesca, neugierig wie immer, schob Sarah zur Seite und spähte hindurch.

„Huuuh, nur eine Pappwand! und dahinter… noch ein Raum.

Wusste jemand, dass es hier im Haus noch ein Zimmer gibt?“

Carl, sachlich wie immer, zeigte sich gleich gut informiert.

„Na ja, schau mal, wie weit nach hinten geht im Erdgeschoss dein Zimmer… und wie klein ist Sarahs Bude! Kein Wunder, dass sie immer am Umräumen ist… stell dir mal vor, die passen doch gar nicht übereinander…“

Francesca war total aufgeregt.

„Nein, das passt doch nicht, das ist vielleicht ein Meter, der da fehlt! Sieh mal, das muss ein Raum in der alten Fabrik hinter dem Haus sein.

Soweit der reicht! Völlig dunkel! Wir sollten… es erkunden!“

Gundula lachte auf.

„Erst nach dem Essen, meine Liebe, das habe ich doch extra für Carl gemacht, doof, wenn es jetzt kalt würde. Dann sind sicher auch unsere beiden Softpunker wieder einsatzfähig! wir brauchen eine starke Taschenlampe und alles!“

Carl grinste sie an.

„Eine Expedition : ) gut so.

Außerdem sollte ich dann mal richtiges Werkzeug holen und das Loch was ausbauen… so kommt selbst unsere super schlanke Lady nicht durch. Also eher… heute Abend mal als Mitternachtsspaziergang“.

Er grinste. Schwarze Geschichten waren seine Lieblingslektüre, nur er konnte auf die Idee kommen, so etwas um Mitternacht zu machen.

„Nein, gleich nachher, wir helfen Dir mit dem Durchbruch“.

Herb, etwas sehr unbekleidet aber ziemlich ansehnlich, hatte sich mit Ulrich im Schlepptau zu ihnen gesellt.

„Wenn wir uns was beeilen, schaffen wir das locker, bis die Mädels den Tisch gedeckt haben – ich hole mal das Feinmechaniker Werkzeug“.

Francesca, die es da sehr genau nahm, sprang sofort an. Mit einem lockeren Griff hatte sie sich Ulrichs Hände geschnappt und hinter den Rücken gedreht.

„Den nehmen wir mit, der kann den Tisch decken, ich muss noch was auf dem Sofa meditieren“.

Ulrich verzerrte etwas das Gesicht, wie immer Herb für sich sprechen lassend.

„Gut gut… er gehört euch… er kann mir nachher weiter dienen…“.

So also gingen alle an die Arbeit, und unter den wachsamen Augen von Francesca, die es da sehr genau nahm, deckte Ulrich vorbildlich den Tisch, und Gundula stellte gerade die dampfenden Schüsseln dazu, als Herb und Carl, völlig verstaubt, zum Waschbecken trabten, um sich wenigstens die Hände zu waschen.

„Du solltest ein paar Tage im Gästezimmer schlafen, Sarah… aber ansonsten…. wir sind durch“.

Lachend setzten sich alle um den runden Tisch… und hatten nur ein Thema. Was wäre wohl zu finden in dem alten Kasten? Von außen hatten sie schon öfters herum geschnüffelt, aber die Fenster und Türen im Erdgeschoss waren vermauert. Dass es einen Zugang von ihrer Wohnung aus gab!

Kapitel 2 : Der Aufbruch

Herb hatte – im Spaß, wobei man das bei ihm nie so genau wusste – seine Kamera aufgebaut, deshalb ist die folgende Szene gut dokumentiert und im Archiv der Compagnie abgelegt.

Der Start zu einer Expedition! Irgendwie, ohne das nun so genau auch wirklich nach Plan zu tun, hatten sie alle einen Faible fürs Rollenspiel, um nicht zu sagen eine geradezu exhibitionistische Neigung zur Schauspielerei.

Das war eine Sache, die sich von selbst weiter vererbt hatte in der Wohngemeinschaft, wer beim ersten Vorstellungsgespräch nicht gleich wieder ging, blieb meist sofort für immer.

Carl ging voran, und wir sehen ihn theatralisch in Blaumann und Arbeitsschuhen, seinen alten Helm mit der Bergwerkslampe daran, die Akkus an den Gürtel geschnallt.

Er hatte darauf bestanden, dass sie auch zwei alte Petromax aus seiner Sammlung mitnahmen und alles weitere, was an Taschenlampen hatte mitgehen sollte, wieder zurück gewandert war.

Nachdem er umständlich die Petroleumlampen entzündet hatte – draußen begann es bereits zu dunkeln, und sie wussten ja von außen, dass die Fenster in der Fabrik zugemauert waren – wandte er sich an die Gruppe.

„Wir werden zwei Erkundungstrupps bilden.

Ich würde vorschlagen, dass ich mit Gundula und Francesca gehe, während Herb – dem ich den Umgang mit dem Gerät hier zutraue – sich mit Sarah und Ulrich auf den Weg macht. Uhrenvergleich?“

Ein Lachen in der Runde, da niemand außer Carl eine Armbanduhr trug. Unter allgemeinem Gelächter schickte Herb Ulrich los, seine Taschenuhr zu holen. Dann konnte es endlich losgehen.

Nachdem Herb nochmal hinter der Kamera verschwunden war, um sie genau auf den Durchgang zu richten, vor dem ein Haufen wüstester Materialien lag, zogen sie also los.

Erkundungstrupp Hastenberg, Carl voran, der ja seine Lampe am Helm hatte und die Handlampe mit einer verpflichtenden Geste an Francesca weitergegeben hatte.

„Meine Truppführerin…“

„Ich bitte darum. Also los, Herr Hastenberg“.

Francesca gab Gundula einen Wink und die startete ihr Diktiergerät.

„Die Abenteuer des Erkundungstrupps Hastenberg – Fabrik des Grauens – Teil 1“.

Carl also voran.

Er steckte den Kopf durch die Öffnung und leuchtete einmal im Kreis herum.

„Ein leerer Raum, nacktes Mauerwerk, spätes 19. Jahrhundert, würde ich sagen. Zwei Tische und Stühle, Metallschränke an den Wänden. Überall liegen Sachen herum – Messie-mäßig zum Erbrechen. Türen links und rechts, einfache Holztüren. Ich würde vorschlagen, wir wenden uns gleich nach rechts und erkunden den nächsten Raum“.

Hinter ihm kroch Francesca mit der Handlampe durch die Öffnung.

Es wurde gewitzelt, sie habe nur Outfits und keine Alltagsklamotten. Etwas unpassend eigentlich im Kontrast zu Carls Schrauber Klamotten.

Sie trug schwarze Lederstiefeletten mit hohen Absätzen und Stahlspitzen, eine (schon vorab und von Anfang an zerrissene) schwarze Strumpfhose und drüber einen knallroten Lederminirock, um den, passend zum Arbeitseinsatz, ihr Stahlschuppengürtel lockerst auf den Hüften hing.

In den Gürtel hatte sie sich (wer weiß warum!) neben einem etwas unpassend wirkenden Kampfmesser ihre kurze Neunschwänzige gesteckt.

Dazu trug sie schwarze hauchdünne Lederhandschuhe, die bis zu den Oberarmen reichten, und ein schlichtes schwarzes Top, über dem ein, zum Lederrock passendes, rotes Wolltuch wallte.

„Sie gibt heute wieder alles! Und das Rot passt ÜBERHAUPT NICHT zu ihren knallroten Haaren!!!“

flüsterte Herb zu Ulrich, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Gundula, die nun folgte, hatte sich eine knall-lila Latzhose über gezogen, unter der sie sehr wenig zu tragen schien, Kampfstiefel und Arbeitshandschuhe rundeten das schiefe Bild ab.

Stapfend und kichernd zogen sie ab, eine Tür knarrte und schlug hinter ihnen zu.

Herb zog nun seine Taschenuhr hervor.

„19 Uhr 31 – ich gebe zu Protokoll, Erkundungstrupp Sarah ist abmarschbereit!“

Mit der Lampe voran stieg er durch den Durchbruch, er hatte sich nicht extra aufrödeln müssen – Herb trug immer schlichte schwarze Rollkragenpullover zu schlichter schwarzer Jeanshose und schlichten schwarzen Straßenschuhen (die ihn allerdings, wie sie wussten, ein für ihre Verhältnisse größeres Vermögen kosteten).

Ulrich schaltete nun ebenfalls sein Diktiergerät ein und folgte gleich hinterher, im schlichten Punkeroutfit, Stiefel, ziemlich zerrissene Jeans, ziemlich zerrissenes (ehemals) weißes T-Shirt und ein stachelbewehrtes Lederhalsband, das er sozusagen zur Feier des Tages angelegt hatte. Sehr passend zu seinen aktuell knartschgrünen Haaren.

Als letzte, sich noch einmal umdrehend und in die Kamera winkend, verschwand Sarah. Sie hatte sich nicht für ein Expeditionsoutfit entscheiden können und ging im Kleinen Schwarzen, unpassende signalblaue Pumps dazu und die Haare zu einem Knoten hinter dem Kopf geflochten.

„Wartet auf mich“.

Komischerweise knarrte auch die linke Tür, als wenn Meister Hitchcock persönlich Regie geführt hätte, und schlug mit einem lauten Knall zu. Danach ist auf dem Band nur noch der leere Durchgang zu sehen… niemand hatte sich die Mühe gemacht, zurückzukommen und sie auszuschalten.

Kapitel 3 : Ein Bild, gefunden in einem alten Spind…

Gundula liebte Carl, Carl war in Francesca verguckt, und Francesca wollte nur spielen (später würde sie eine besondere Vorliebe für den Umgang mit Frauen in sich entdecken und die Kerls nur noch als ihre Opfer in Vergewaltigungsszenen der anderen Art sehen, ja haben wollen).

Ja ja, so war das. Es war aber dies alles zwar ausgesprochen und allseits bekannt, aber es wurde irgendwie – irgendwie unter dem Deckel gehalten. Man trug das damals so nach außen, niemand war offensichtlich eifersüchtig, niemand trug etwas nach. Aber unter der Oberfläche brodelte es doch gar sehr.

Francesca hatte die Führung übernommen. Sie waren durch einen Raum geschlichen, der dem ersten fast wie ein Ei dem anderen glich – Stühle, Tische, Herum geworfenes, Spinnenweben, kahle Wände.

Es war, wie es sich gehörte für einen Einstieg in einen Horrorfilm der Art, wie sie ihn alle liebten – schwarzweiß, ohne großes Theater, nur kleine Ankündigungen des Grauens, eine Mischung aus Psycho und Art Noir.

Aus irgendeinem Grund wahren sie ein gespanntes Schweigen, von außen betrachtet (und es gab zumindest kleine Augenpaare, die sie betrachteten, aber dabei eher niederen Instinkten folgten als ästhetische Betrachtungen anstellten), von außen betrachtet hoben sie sich wie Folien vor dem Hintergrund ab, der Grau in Grau gezeichnet nur im Schein ihrer Lampen aufleuchtete, um danach wieder im Dunkel zu versinken.

Es gab die üblichen Geräusche, wie man sie erwartet hatte: Ein leises Rascheln hier und dort, ein kurzes Quieken… Sie hatten etwas auf gestört, das hier jahrelang ungestört im Dunkel gehaust hatte.

Francesca hatte es offenbar eilig, von einem Raum in den anderen zu kommen, während Carl sich nun doch mal einen der alten Spinde vornahm, die da mit teils offenen, teils unverschlossenen Türen an den Wänden standen.

Als er sich umdrehte, waren die beiden Mädels schon einen Raum weiter, er aber wollte es nun doch mal wissen, er hatte ja seine Helmlampe. Er blickte an den Spinden entlang, auf denen in alter, fast verblasster Schrift die Namen standen: E. Meier, K. Ottberg, A. Betthausen… Alles Namen, die er aus der Umgebung kannte. In einer korrekten, alten Handschrift auf Pappkärtchen geschrieben, die in einem verrosteten Rahmen staken.

Er öffnete nun doch eine der Türen, seine Lampe leuchtete auf eine eigenartige Sammlung von Dingen.

Innen auf der Spindtür war eine alte Fotografie angepinnt, ein blondes Mädel mit Haarknoten… das musste schon 50 Jahre oder mehr her sein, wahrscheinlich inzwischen eine alte Dame oder ein Stein auf dem Friedhof des Ortes?

In dem Schrank hing eine Art Uniform, grauer derber Stoff, darüber ein Koppel und eine alter Helm, Handschuhe. Was hatten die hier wohl gemacht? Sie hatten es nie herausbekommen, obzwar schon einmal gestöbert, ohne aber auf wirkliche Quellen zu stoßen.

Carl nahm die Jacke heraus, auf der ein Namensschild angebracht war wie beim Militär. vielleicht trug man das damals auch so, waren nicht die Fabriken wie die Kasernen organisiert? „A. Betthausen“. Genauso wie auf dem Spind. Darunter „Metallwerkstatt“.

Ja, so sah das auch aus. Er schaute sich noch einmal das blonde Mädel an. „Wie beim BDM“ dachte er noch, als er es umdrehte und im schmalen Schein seiner Lampe in einer mädchenhaft ausladenden Handschrift las „In besserer Zeit sehen wir uns wieder! Deine Freia – 1941“.

Aha. Das passte.

Nun musste er aber den anderen hinterher! Er eilte durch 2-3 Räume, die genauso aussahen und wie eine Perlenschnur durch Türen verbunden waren. Er hastete, und um ihn herum hastete und floh es auch.

Dann war da offenbar das Ende der Raumreihe erreicht, er starrte auf ein zugemauertes Fenster in der Wand vor ihm. Er lauschte, hörte sein Herz pochen, ja ein wenig Angst in sich aufkommen.

Er zwang sich, herum zuschauen.

Was seine Lampe erfasste, war nun nicht mehr das Chaos von verlassenen Aufenthaltsräumen, sondern schlichter Beton, die Wände mit Fliesen versehen, so als hätte man einmal in den Torso der gemauerten Fabrik eine Betonwanne eingefügt.

Ganz außen und von der Lampe zuletzt erfasst, als er schon meinte, es ginge hier doch gar nicht weiter, eine Öffnung im Boden. Er trat heran und sah über eine eiserne Wendeltreppe hinab.

Dort unten mussten sie sein!

Fast als wenn es ein Sakrileg wäre (oder hatte er nun doch Angst, dass ihn jemand anders hören könnte?) rief er laut hinab.

„Francesca! Gundula! seid ihr dort unten?“

Ein kurzer Ruf von Francesca antwortete ihm.

„Komm herunter! das musst du sehen!“

Kapitel 4 : Die Heiligen Hallen — Stahlschrott oder Folterkammer?

Während Carl langsam die steile, enge Wendeltreppe hinunter ging, den Kopf immer schön nach unten gebeugt, damit seine Helmlampe die Stufen vor ihm erleuchtete, kam ihm ein Schwall kühler Luft entgegen.

Ihm wurde langsam klar, dass er schon viel zu viele Stufen hinab geklettert war, um in einer Etage wie der oberen gelandet zu sein.

Er blickte in die Runde, und schaute ins Leere. Nein, nicht ins ganz leere, aber in eine riesige Halle, die voller skurriler Metallkonstruktionen, Laufgängen, Kranbahnen und herunter hängender Ketten war.

Unten, vielleicht noch einmal zehn Meter unter sich, sah er Gundula im Lichtschein der Laterne stehen, die sie abgestellt hatten, und leise gestikulierend etwas besprechen.

„Wartet, ich bin doch gleich bei Euch!“.

Er stürmte die Stufen hinab, fast wäre er die letzten Meter gestürzt und hinab geschleudert. Dann stand er neben den Beiden. Gundula wies auf etwas, ein wirkliches Etwas, eine eigenartige Konstruktion aus Metall, die von der Laterne angestrahlt wurde.

Es war etwas wie ein Käfig, etwa mannshoch, von rundem Durchmesser, oben mit einer großen Öse an einem Kranhaken hängend, dessen Ketten nach oben im leeren verschwanden.

Er wandte sich um, es standen noch eine Reihe solcher Käfige in einer Reihe vor der Wand, die auch hier schlichte weiße Fliesen auf kahlem Beton zeigten.

Wenn sie nachgedacht hätten, in Ruhe – was sie aber nicht taten – dann wäre ihnen ein Unterschied aufgefallen: hier unten war nicht nur die Luft wesentlich besser, sondern es war auch keine Unordnung wie in den oberen Räumen, im Gegenteil sahen der Boden und die Metallteile so aus, als wenn sie gerade eben erst gewienert worden wären.

Carl drehte sich um, sah im tanzenden Schatten seiner Helmlampe eine Reihe von Stahlträgern aus dem Boden ragend, die oben mit einem Laufsteg abschlossen. Zwischen den Trägern waren mit dicken Stahlstäben eine Art Boxen abgeteilt, die sich nach hinten im Dunkeln verloren.

Francesca hatte offenbar gar keine Lust, zu reden.

„Wir gehen rechts herum, du links – wir haben ja nur zwei Lampen.

Wir treffen uns dann auf der anderen Seite wieder. Kapisto?“

Carl, etwas überrascht, murmelte nur ein

„Ja, klar, wir trennen uns jetzt nochmal, um dann einzeln den Alliens in die Falle zu gehen!“

Aber er fügte sich trotzdem und trollte rechts herum, zwischen den Käfigen und den stählernen Boxen. Kurz darauf verstellte ihm eine Stahlplatte den Weg, und er musste um eine Ecke abbiegen.

Er schaute sich noch einmal um, der Lichtstrahl seiner Lampe durchbohrte das Dunkel, gerade sah er noch die lila Latzhose von Gundula, die ebenfalls hinter einer Ecke verschwand.

‚Na, das kann ja heiter werden!‘ dachte er sich, überprüfte noch einmal den Sitz des Akkus und ging dann weiter, zwischen immer skurrileren Metallkonstruktionen entlang.

Gundula und Francesca waren nach kurzer Zeit auf ihrem Weg auf eine Art offenen Platz in diesem ganzen Wirrwarr gestoßen.

In der Mitte war eine etwas erhöhte Plattform angebracht, auf der Stahlträger aus dem Boden ragten und eine Art Viereck wie aus Reckstangen bildeten. Rundherum war ein stählernes Geländer angebracht, eine kleine Treppe aus Beton führte auf die Plattform hinauf.

„Los, da hinauf! Das müssen wir uns ansehen!“

Francesca war immer noch Feuer und Flamme. Gundula, die sich von der Begeisterung anstecken ließ, lief voraus, die Laterne in der Hand, Francesca hatte Mühe, ihr zu folgen, zumal sie auf ihren mega hohen Absätzen nicht ganz so sicher war wie Gundula mit ihren plumpen, aber trittsicheren Stiefeln.

„Das ist doch… das musst du sehen! Ich glaube, wir sind in eine moderne Sklaven-Besserungsanstalt geraten!“

Gundula las gerade etwas sehr eigenartige Fantasy Literatur, in der es von Sklavenhaltergesellschaften nur so wimmelte. Als Francesca, im Dunkeln wirklich nicht sehr sicher auf der Plattform, die aus Gitterrosten bestand herankam, hatte Gundula die Laterne bereits abgestellt und turnte auf den Stahlträgern herum.

Kapitel 5 : Wenn ich eine Sklavin wäre — Gundula findet sich selbst.

„Guck mal, hier sind Fesseln angebracht!“

Tatsächlich hingen an den Reckstangen Lederriemen bereit, und unten auf dem Boden war um das ganze Gestell herum ein Kreis von großen Ösen angeschweißt, von denen einige an schweren Stahlschäkeln mit Ledermanschetten verbunden waren.

„Wenn ich eine Sklavin wäre… würdest Du mich jetzt hier anketten!“

Gundula war begeistert, Francesca lächelte. Sie war ein wenig erfahrender in diesen Spielchen, als die anderen ahnten, jedenfalls hatte sie ihre Peitschensammlung nicht nur für Decozwecke.

„Ja…. wenn du eine Sklavin wärst… “

es kam gepresst, und es war klar, dass Francesca sich gar nicht wohl in ihrer Haut fühlte. Zu sehr war das gerade erlebte unverarbeitet, machte Angst. Außerdem.. hatte sie schon länger beschlossen, niemals – niemals! – mit ihren Mitbewohnern diese Spiele zu spielen, denen sie sich manchmal heimlich hingab.

Gundula aber blieb dabei, sie schien die eigenartige Umgebung und die anderen ganz vergessen zu haben.

„Wozu hast du dich denn wie eine Domina heraus geputzt? Los, komm, ich bin die Sklavin und du meine gestrenge Herrin!“

Während sie das sagte, stellte sie sich breitbeinig zwischen zwei der Träger auf und reckte ihre Hände nach oben, legte sie vor die Reckstangen, und lachte.

„Na los doch! Traust du dich nicht?“

Und ob Francesca sich traute. Kurz danach waren die Lederriemen und Gundulas Stiefel gespannt und fest gezurrt, und Francesca trat einen Schritt zurück, nachdem sie einen kurzen Blick auf Gundulas Brüste getan hatte, die nur mühselig durch den Latz der Hose verdeckt wurden.

Sie hatte fast zugreifen wollen, aber soweit waren sie noch nicht. Noch? Es hatte sie eingefangen, das war kein Spiel, das löste in ihrem innersten die wildesten Phantasien aus.

„Einer Sklavin würde man doch auch die Arme hochziehen, oder?“

provozierte sie weiter.

Francesca ließ sich nicht bitten, sie musste sich kaum recken, weil sie einiges größer war als Gundula, und schon waren auch die Arme fixiert.

Sie stieß dabei unsanft mit Gundulas Vorbau zusammen, aber das war ihr nur recht… ein wenig, genießend, drückte sie Gundula mit ihrem Becken nach hinten, und stand dann fast über ihr, als Gundula sich nach hinten in die Fesseln fallen ließ.

Es erregte sie unheimlich. Aber sicher – sicher war sie sich noch nicht. Sie trat einen Schritt zurück, dann noch einen, holte die Laterne heran und stellte sie so, dass sie nur Gundulas Körper ausleuchtete.

Gundula schien das ganze immer noch höllischen Spaß zu machen, wie für ein Fotoshooting reckte sie sich, soweit es die Fesseln zuließen, in die verschiedensten Posen. Sie war ganz eindeutig ‚gut drauf‘ und aufs Spielen aus.

„Nun, immer noch Wünsche, was einer Sklavin so passieren könnte?“

Francescas Worte kamen leise, fast gefährlich. Aber das bemerkte Gundula gar nicht, sondern ihre Antwort kam prompt.

„Eine Sklavin würde man auspeitschen! Über die blanke Brust, gnadenlos, bis das Blut fließt!“

Sie schüttelte sich vor Lachen, konnte sich gar nicht wieder ein kriegen, aber da taten die Fesseln gut, sie ließ sich einfach hineinfallen und keuchte sich die Lungen heraus, von einem Lachanfall geschüttelt, der in ein heiseres Keuchen überging. Dann hing sie da, ihr wurde ihre Situation wieder bewusst, und ein fast peinliches Schweigen senkte sich über die Szene.

Aus ihren großen, treuen Augen schaute sie zu Francesca hinauf.

Francesca wurde einer Antwort entbunden, denn Carl kam aus dem Dunkeln die Treppe herauf. Was er sah, gefiel ihm. Francesca in Aktion. Er spürte, wie ihm heiß und kalt wurde bei der Vorstellung, Francesca könne Gundulas Brust entblößen und sich mit der Peitsche vor ihr aufbauen.

Er dachte dabei natürlich mehr an Francesca als an Gundula, und seine kühnsten Phantasien begannen wie in einem Film vor ihm abzulaufen.

„Keine Chance, Carl. Vergiss es. Stell dich dort neben Gundula vor das Gestell!“

Kühl uns sachlich kam diese Ansage, und Carl, der in­nerlich ganz woanders war – Männer halt! – gehorchte wie in Trance und trat neben Gundula, unter den nächsten Torbau dieser Reckstangen.

„Beine auseinander!“

Francesca war nun in Form und in ihrem Element. Sie hatte die Situation unter Kontrolle! Und während Carl die Augen schloss und die Arme hob, schob sie mit ihren Stiefelspitzen seine Beine, bis er sie weit gespreizt hatte, genau neben zwei der Lederriemen bewehrten Bodenanker.

Francesca lächelte, als ihr einfiel, wie sie sich nun ganz seiner bemächtigen konnte.

Sie schaute Gundula kurz in die Augen, die sie verblüfft anstarrte, und schon den Mund zu einem NEIN öffnete, als Francesca ihr ein „Pssst“ zu raunte. Carl genoss offenbar die Situation, und Francesca ließ ihn nicht zu sich kommen, indem sie mit leichter Hand einen entschlossenen Griff an sein bestes Stück gewagt hatte.

Eindeutig nicht nur erregt, sondern knochenhart! Carl stöhnte auf, aber sie ließ es bei einem kurzen Tätscheln, während sie mit der anderen Hand hinauf griff und sich der erste Lederriemen um Carls erhobenen Arme schloss.

Da Carl kurz zuckte und zu schlucken schien, griff sie noch einmal zu, und während Carl vor Verlangen aufstöhnte und ein lang gezogenes

„JAAAAAAAA“

hören ließ, war auch die zweite Hand oben fixiert. Nun begriff er das Spiel, wollte seine Beine der Gefahr entziehen, zappelte und schrie lauf auf, aber nun war ihr Tritt mit den Stiefeln härter, seine Füße flogen zur Seite, er stürzte in die Fesseln und schon war sie neben ihm in die Knie gegangen und hatte den ersten Fuß fixiert.

Der zweite war dann ein Kinderspiel.

Gundula, die ihren geliebten Carl in den Händen von Francesca sah, hatte zwar

„Du Hure! was machst du da!“

gezischt, aber nun musste sie ein

„Ruhig, Sklavin, sonst lasse ich dich wirklich die Peitsche spüren!“

einstecken. Francesca war sich ihrer Sache sicher und hatte glasklar geschlossen, dass auch Herb und Sarah auf ihrer Seite mitspielen würden, und dass Ulrich sich bereitwillig neben Gundula und Carl stellen würde – da war sie sich sicher.

Also musste sie die anderen suchen und her holen… Gundulas Geplapper, das im wesentlichen immer nur in einem

„los, mach uns los!“

endete, hörte sie gar nicht mehr, und Carl starrte sie nun wieder mit dieser Mischung aus Angst und Faszination an, die sie bei Männern so liebte * grins *. Und bei diesem Gedanken, dass sie Angst auf dem Gesicht ihres Gegenüber liebte, kam ihr eine Idee, die sie sofort umsetzte.

Sie trat an Carl heran, hielt ihm liebevoll mit einer Hand den Mund zu, und griff mit der anderen nach dem Stromkabel seiner Helmlampe, das mit einem kurzen Ruck aus dem Akkusatz herausgerissen war.

Carl verstummte, und sie nutzte die Gelegenheit, ihm sein kurz hinauf gerissenes T-Shirt zwischen die Zähne zu stopfen. Sie wusste, dass er wusste, dass sie nun im Dunkeln sein würde, wenn sie die Laterne abwenden würde.

Und das sollte er doch nicht hinaus schreien!

Grinsend und sich ihrer neuen Rolle nun ganz bewusst holte sie einen alten Lappen, den sie auf dem Gang gesehen hatte, und wandte sich Gundula zu. Die starrte sie nur aus panisch erweiterten Augen an, öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Sie hielt den Mund verkrampft geschlossen, aber Francesca hatte in einem Heft gelesen, wie man das macht! Mit der Rechten ihre Nase zuhaltend, führte sie mit der anderen den Lappen heran.

Gundula schien mit sich zu ringen, die Augen quollen ihr fast aus dem Kopf, ihr Gesicht wurde knallrot. Aber dann – japste sie nach Luft, durch das lange Einhalten tief und ausdauernd, und schwupps war das Tuch hinein gestopft und der Griff um die Nase gelockert.

Gundula schaute sie an, und lange hielt sie den Blick stand. Dann aber schien sich wieder ein Grinsen um Gundulas Gesicht zu formen, und sie hmmmpfte etwas in den Lappen, was fast ein

„Eine Sklavin würde man…“

sein könnte und in ein unterdrücktes, innerliches Lachen überzugehen schien.

Francesca lächelte sie nun auch an, sah sich um, und holte von den anderen Fußfesseln die Ledergurte, die sich zusammenschließen ließen und einen guten Kopf umspannenden Riemen ergaben. Zu Gundula sagte sie wie nebenbei, als sie ihr den Riemen um den Hinterkopf legte und das Tuch weit hinein stieß und fixierte.

„Du gibst eine gute Sklavin ab. Wir werden viel Spaß haben, heute Nacht, das verspreche ich dir!“

Carl, der nun auch wieder bei sich war, aber nicht so furchtbar glücklich vor sich hin starrte, musste doch auch irgendwie zu motivieren sein… Bevor sie ihm also den Kopfriemen zukommen ließ, stellte sie sich dicht vor ihn, presste ihre Scham an sein fast die Hose durchbohrendes Glied und massierte wie nebenbei seine Brustwarzen, die unter dem nach oben gezogenen T-Shirt sich geradezu anboten.

Dann ein kurzer Kniff, ein stöhnender Aufschrei, ein schneller Griff um den Hinterkopf – Carls Knebel war nun auch fixiert, und er selber schwebte zwischen Angst und der Hoffnung auf seligste Befriedigung. ‚Los, mach es mir!‘ schienen seine Blicke zu sagen, aber sie war nun wirklich in Form und schenkte ihm ihr dominantestes Lächeln.

„Ich gehe mal nach den anderen sehen!“ Carl wurde wieder nüchtern, als er Gundula neben sich in den Knebel stöhnen hörte und den Lichtschein um die Ecke verschwinden sah.

Erst wurde es pechschwarz, dann schien ein leiser Lichtschein, der nirgendwo her zu kommen schien, die Szenerie in ein gespenstisches Licht zu tauchen, wie in einer Vollmondnacht, nur hundertmal schwächer.

Und es begann, zu rascheln. Carl spürte wieder die Panik in sich aufkommen! Aber wir lassen ihn nun allein, und folgen Francesca, die sich allein auf die Suche nach den anderen macht, ja wir werfen, um die Spannung noch etwas zu steigern, auch noch einen Blick auf die Erlebnisse von Sarah und Co.

Carl hat also viel Zeit, sich Gedanken über seine Situation zu machen, oder sich zu fragen, was denn da leuchtet und raschelt!.

Keine Kommentare vorhanden


Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*