Paul
Veröffentlicht am 29.04.2016 in der Kategorie Erotikgeschichten Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!Einige Momente lang stand ich unschluessig in der Menge, den schwarzen Samtriemen meiner kleinen Handtasche zwischen den Fingern. Ich wusste, Ally sah so noch juenger aus, ein bisschen verloren vielleicht, aber suess, in ihrer eigenen Welt. Wie ein Maedchen, das den Zipfel einer Schmusedecke in der Faust haelt und einfach dasteht.
Dann riss ich mich zusammen, wandte mich zielstrebig und mit einem Laecheln, in das ich so viel Mysterie presste, wie es ging, in irgendeine Richtung, um mir etwas zu trinken zu holen.
Mein Laecheln streifte Gesichter, fuer kurze Augenblicke Fremde, die ich wieder vergass, die mich wieder vergassen. Wie aus dem Nichts gelang es jemandem meinen Blick zu fesseln. Seine Augen, fest auf mich gerichtet, brachten mich zum Stehen. Ich verschluckte mich fast, dann aber waren es der Bass und der Qualm, die Atmosphere wahrgenommen durch die Augen eines Maedchens mit Alkohol im Blut, die siegten. Ich glaube, ich liess mir nichts anmerken. Ich sah ihn an, ehrlich und verschwiegen, wie ein Kind, das jemandem zuzwinkert, um ihm zu sagen, dass es weiss, dass sie beide es besser wissen als der Rest der Anwesenden.
Er richtete sich aus seiner vorgelehnten Position auf und streifte mit der Handflaeche wie zufaellig den Stoff des Sofas neben ihm. Ich setzte mich, quetschte meine Handtasche in die kleine Luecke zwischen meinem Oberschenkel und der Armlehne, innerlich aufatmend, da ich ein Spielzeug haben wuerde, falls ich es brauchte. Er gab mir sein Glas, ohne ein Wort zu sagen und ich trank es in beinahe einem Zug, fest davon ueberzeugt, dass es mein einziger Ausweg aus der Angst vor Fremden war, die mich manchmal ueberkam.
Sollte er gedacht haben, ich wuerde nur einen kleinen Schluck trinken und es ihm wiedergeben, liess er es sich nicht anmerken. Ich behielt das Glas auf meinem Schoss, in der rechten Hand. Er drehte sich zu mir, legte seinen Ellenbogen auf die Lehne. Ich fuehlte wie sich die schwere Hitze des Getraenkes in mir ausbreitete. Es begann tief im Bauch und wuchs und ich spuerte es von dort bis unter meine Haut rinnen. Ich hielt seinem Blick stand, ahmte unbewusst seine Bewegung nach und legte meinen Kopf in die Beuge meines Armes.
„Mit wem bist du hier?“ fragte er.
Ich brach den magischen Ring, in dem wir uns befanden,
indem ich mich aus ihm losriss und mein Glas auf den Boden stellte. Dann lehnte ich mich zurueck und sagte dabei „Valentin hat mich eingeladen. „
Er schwieg, eine Sekunde zu lang, gab sich einen Ruck, um sich vorzubeugen, das Glas aufzuheben, wobei er meinen Beinen sehr nahe kam, auch wenn er sie nicht streifte.
Ich atmete, starrte auf seinen Ruecken, seine Schultern, als er aus einer Flasche eingoss, die auf einem niedrigen Tischchen vor uns gestanden hatte. Er liess sich wieder gegen die Lehne sinken, trank, sah mich an, fragte „Schlaefst du mit ihm. „
Es klang wie eine Feststellung, oder mehr noch wie eine Provokation.
Ich beobachtete meine Hand, die ich auf meinem Oberschenkel zu einer Faust ballte, dann wieder oeffnete, mit gespreizten Fingern, strich ueber meinen Rock, als sei dieser zu hoch gerutscht, sagte „Mal sehen“ und blickte zurueck in seine Augen.
Wir starrten uns eine Weile an, dann musste ich innerlich lachen. Er merkte es, irgendwie, wir beide grinsten. Dann wurde er wieder ernst.
„Wie heisst du?“
„Ally. „, sagte ich, als sei es ein Privileg.
Gleich wuerde er mich fragen wie alt ich war.
Nein, tat er nicht.
„Wir sehen uns, Ally“, sagte er auf ene Art und Weise, die ich mochte, die aber etwas seltsam Anzuegliches hatte.
Er haette genauso gut mit seiner Hand ueber meine Huefte fahren und mir den Satz heiser ins Ohr fluestern koennen, ich war mir sicher, er haette es genauso gemeint. Ich schaute ihm hinterher und versuchte mich selbst zu entziffern.
Valentin tauchte wieder auf, erspaehte Ally auf dem Sofa, liess sich neben sie fallen, zog sie mit festem Griff naeher zu sich ran.
„Hast du Spass?“ fragte er mich, sein Gesicht wenige Zentimeter von meinem entfernt.
Ich nickte, er strich meine Haare zur Seite und kuesste meinen Hals. Dann kuesste er meine Haut allgemein, meine blossen Schultern, mein Kinn, meine Lippen. Ich draengte mich gegen ihn, als er seine Zunge in meinen Mund schob, oeffnete die Beine ein bisschen, als seine Hand ueber meine Oberschenkel nach oben wanderte, unter meinem Rock.
Natuerlich schlief ich mit ihm.
Wir zogen uns an, vor der Tuer hielt er kurz inne, um mich zu kuessen, dann oeffnete er sie und wir mischten uns wieder unter die anderen Lebenden.
Das heisst, er tat es. Ally holte ihre Tasche, die unbemerkt noch immer auf dem Sofa lag und bahnte sich einen Weg nach draussen.
Es war angenehm kuehl und regnete. Der Geruch nach Feuchtigkeit und die sanften Tropfen holten mich schnell in die Realitaet zurueck. Ich fuehlte nach, ob ich verletzt war, aber das war ich nicht. Auch nicht traurig. Die Dunkelheit hatte etwas Enthuellendes, ich hatte das Gefuehl, all meine Gedanken seien klar, als habe jemand jahrhundertealte verstaubte Spinnweben daraus weggewischt.
Ich hatte ein Ziel erreicht. So zu sein wie ein Junge. Seit ich ganz klein war hatte ich es mir gewuenscht. Dann hatte ich es vergessen. Nach meinem ersten Mal war es zurueckgekommen. Ich wollte einer von ihnen sein, kommen und gehen wie ich wollte, ohne mich jemals tief zu verlieben. In diesem Moment hatte ich das Gefuehl es geschafft zu haben. Denn ich wollte nicht mehr von Valentin als er von mir. Ich hatte ihn von Anfang an durchschaut, hatte mich nicht Illusionen hingegeben, hatte mit ihm geschlafen und wuerde keinen weiteren Gedanken an ihn verschwenden.
Er sah verdammt gut aus, es fuehlte sich gut an, von ihm gewollt zu werden. Aber ich bildete mir nicht ein, ich koenne ihn ganz fuer mich allein haben oder ganz mit ihm gluecklich sein. Auch ich wollte mehr als nur ihn. Aber aus einem anderen Grund.
Alles was mich an Valentin interessierte, war rein koerperlich. Doch das reichte mir nicht. Als der Junge, der ich sein wollte, genuegte es mir.
Als dieser verschwendete ich keinen weiteren Gedanken an ihn. Als das Maedchen, das ich war, war es nicht genug. Aber ich hatte viel zu oft die Erfahrung gemacht, dass es unmoeglich war, Leute zu aendern und dass man sich frueher oder spaeter zutiefst ungluecklich macht, wenn man versucht, Leute anders zu sehen, als sie sind. Ich hatte gelernt, dass man von Menschen nur das nehmen kann, was sie zu geben bereit sind. Versucht man ihnen mehr zu entwenden, bekommen sie Angst oder werden wuetend, verletzen einen oder suchen das Weite.
Als ich auf mein Handy sah, war es vier. Ich ueberlegte, ob ich gehen sollte, aber etwas in mir straeubte sich gegen den Gedanken, allein nach Hause zu fahren und dort einsam in meinem Bett einzuschlafen. Ich wusste, so wuerde es sich anfuehlen, wenn ich jetzt ging. Ich weiss nicht, ob ich mir etwas davon versprach zu bleiben, jedenfalls kehrte ich zurueck nach drinnen und versuchte mich mit der Waerme und dem summenden Laerm zu vereinen, mich dazugehoerig zu fuehlen.
Es war leichter, weil ich schlaefrig war. Die Wirkung des Alkohols und die Wirkung Valentins hatte nachgelassen. Ich sehnte mich nur noch nach einem Gespraech oder nach einem bisschen ausgefuelltem Schweigen ueber einem Glas irgendwas, das ich in winzigen Schluecken trinken wuerde, damit es solange hielt, wie es ging.
„Komm her“, sagte jemand und winkte mich zu sich rueber. Ich setzte mich zu ihm und zu ein paar anderen, erleichtert, dass ich nicht allein sein wuerde, sollte Valentin mich sehen.
„Bist du die, die neulich zum Militaer wollte?“ fragte er und grinste. Die anderen schauten zu uns rueber und hofften auf ein Gespraech, irgendetwas interessantes ueber die kleine, die grade aufgetaucht war.
„Hm, ja“, sagte ich kurz angebunden, streckte meine Beine aus und legte einen Fuss ueber den anderen.
Zwei Jungs lachten.
„Wieso denn? Einfach so?“
Der neben mir sagte, Valentin habe gesagt, ich wolle mir etwas beweisen.
„Stimmt das?“ meinte der andere.
Ich nickte und dachte intensiv ueber einen Themawechsel nach. Mir fiel nichts ein.
Jemand reichte mir eine Flasche. Ich nahm einen kleinen Schluck und behielt sie in der Hand.
„Kennst du Paul?“ fragte mich ein blonder mit hochgekraempeltem Hemd.
„Ja, tut sie“, meinte einer mit einem schwarzen Shirt fuer mich.
„Nein…“, sagte ich.
Das schwarze T-shirt drehte sich zu mir um.
„Doch, tust du. Du hast vorhin mit ihm geredet. Auf dem Sofa dahinten. „
„Oh“, machte ich. Ich hatte vergessen gehabt, dass ich seinen Namen nicht wusste.
„Jedenfalls ist er nur hier, weil er mal beim Bund war, aber er hat einfach so aufgehoert vor drei Wochen oder so.
Ziemliche Lusche, wuerde ich sagen, halt dich mal lieber an Valentin. „, beendete der erste seine Aussage.
„ksch“, machte jemand. „Solltest du was Festes suchen, dann halt dich lieber an keinen von den beiden. „
„Wieso sollte sie was Festes suchen?“
„Ne, stimmt“, meinte der mit dem Hemd, „Maedchen wie du wollen immer was Festes. Oder?“
Alle Blicke auf Ally, Ally zuckte die Schultern und sah sich nicht genoetigt irgendetwas zu sagen.
„Wie alt bist du eigentlich, em… hm? Wie heisst du?“
„Vierzehn“, meinte jemand, die Jungs lachen.
„Ne, mal ernsthaft“, meint der mit dem Hemd. „Siehst so aus wie vierzehn. „
„Jetzt lass die kleine in Ruhe“, meint der Typ neben mir.
„Antwort?“ bohrt der andere nach.
Ally liebt es. Sie hat die volle Aufmerksamkeit und es fragt keiner mehr nach der Militaergeschichte.
„Ally,“, sagt sie. „Neunzehn. „
Sie wird angelaechelt, angegrinst, ihr werden Haende gereicht, starke, warme Haende, ihr werden Namen gesagt.
Ein Typ kommt dazu, quetscht sich in die Mitte des Stuhlkreises, wackelt mit der Huefte, klopft Denni oder so auf die Schulter, nimmt Allys Flasche und trinkt.
„Wo ist Paul?“ sagt Andi neben ihr und grinst sie dabei an, als haette sie diesen gepachtet.
„Der ist rausgegangen. „
„Na los“, wird sie aufgefordert. „Geh zu ihm. „
Hat Ally komisch geguckt oder was? Wieso denken die sie will zu ihm?
„Was habt ihr denn alle mit ihr und Paul?“ verteidigt sie der, bei dem sie glaubt, dass er gesagt hat, sein Name waere Denni. „Die beiden kennen sich doch garnicht. „
„Ihm ist schlecht“, meint der Typ, der sich mittlerweile bei jemandem auf den Schoss gesetzt hat.
„Geh mal nach ihm gucken, Maedchen. „
„Was, kotzt er?“ Die Neuigkeit scheint allgemein eher Belustigung zu verursachen.
Ally steht auf.
Sie kriegt zustimmendes Groelen als Antwort.
„Na los, geh mal zu ihm. „
Sie dreht sich tatsaechlich um und entfernt sich von ihnen, auf dem Weg zum Ausgang. Jemand bruellt ihr was hinterher.
Die anderen lachen. Betrunken, anzueglich, eigentlich ganz lustig. Sie war der Mittelpunkt. Vielleicht will sie tatsaechlich nachschauen gehen, wie es Paul geht. Jedenfalls verlaesst sie die Party, sieht sich draussen nach ihm um. Sie muss nicht lange suchen. Er hockt auf dem Boden neben dem Weg, vornuebergebeugt, den Kopf auf die Arme gestuetzt. Es geht ihm nicht gut, das kann sie sehen.
Er blickt nicht auf, erst als sie sich neben ihn kauert und ihm die Hand auf sein durchgeschwitztes Hemd zwischen die Schulterblaetter legt.
„Was machst du hier, Kleine“, bringt er hervor. Auch wenn Abweisung in den Worten steckt, wie er es sagt klingt es eher besorgt. So wie Jimmy in 8Mile, als sein kleines Maedchen nicht geht, als er geschlagen wird. Sie ist Hailie. Sie ist die einzige, die noch zu ihm haelt, die nicht drinnen ueber ihn lacht. Aber Maedchen sind immer so, denkt sie. Jedes andere Maedchen wuerde auch hier knien.
Dann wird ihm wieder schlecht, er schubst sie mit dem Ellenbogen zur Seite, muss sich erbrechen, kann nicht.
„Geh weg“, keucht er.
„Nein“, sagt sie, haelt ihn fest.
„Es ist okay. Du brauchst dich nicht zu schaemen. „
Er sagt nichts mehr.
Er muss wuergen. Ally sieht Traenen in seinen Augen.
„Mir ist so schlecht“, bringt er hervor.
„Ich weiss“, sagt Ally, wie zu einem Kind.
Dann ueberkommt ihn eine neue Welle unertraeglicher Uebelkeit und er uebergibt sich.
Ally haelt ihn fest, sie weicht nicht von ihm, sie sagt ihm, sie ist hier.
Ich bin hier, ich bin hier. Es geht vorbei.
„Ich weiss“, sagt er.
Er bleibt ein bisschen auf den Knien, dann rappelt er sich auf, sinkt wieder in sich zusammen, uebergibt sich noch einmal.
Er steht auf, etwas zitternd, noch immer verschwitzt, gibt ihr so etwas wie ein Laecheln.
Ally lacht leise und warm, fuer ihn, ohne Grund. Er auch.
Sie zieht ihn hinter sich her ins Bad, sieht ihm zu, wie er sich mit den HaendenWasser ins Gesicht klatscht, wie er Wasser in den Mund nimmt, ausspuckt, trinkt, verlaesst sich auf weibliche Intuition und findet irgendwo ein Handtuch, das nicht benutzt ist.
Er wischt sich damit ueber sein Gesicht und trocknet sich die Haende.
„Ich hab einen Tumor“, sagt er ohne Vorbereitung.
Ally schweigt.
Er starrt sie an, sie starrt ihn an.
„Was?“ fragt sie.
„Hast richtig gehoert“, meint er und macht ein paar Schritte auf die Tuer zu.
Sie haelt ihn auf.
„Die wissen das nicht, oder“, fragt sie.
„Sollen sie auch nicht“, sagt er, wendet sich ihr wieder zu.
„Mir war auch glaube ich nicht deswegen schlecht. Aber ich sterbe bald. Er ist zu gross. „
Ally kann nicht sagen warum, aber sie weiss, sie ist eine der wenigen, die es weiss. Irgendetwas beginnt in ihr zu gluehen, zu brennen, auch wenn es sie schockt, was er sagt.
Sie sagt nichts.
Nimmt seine Hand, drueckt sie gegen seinen Bauch, laesst sie wieder los. Er laesst sie gewaehren. Er hat sich soweit wieder unter Kontrolle.
„Sehen wir uns wieder?“ fragt er, bevor sie beide das Bad verlassen und Ally nach Hause faehrt.
Ich krame nach einem Filzstift und schreibe ihm meine Nummer auf den Arm, ganz unsicher ploetzlich, ohne ein Wort.
Ich weiss, dass er mich anrufen wird. Wie es weitergehen wird, weiss ich nicht. Ich weiss auch, dass ich mir kurze Zeit spaeter nicht mehr sicher sein werde, ob es weitergeht, ob er mich wirklich anruft. Aber hier, jetzt, weiss ich es.
Ohne ein Wort drueckt Ally seinen Arm und geht. Sie spuert noch lange seine Hand, die einen Moment schwer auf ihrer Huefte gelegen hat, als sie die Tuer oeffnete.
So als habe seine Waerme, seine Staerke dort einen Abdruck hinterlassen.
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