Strafe 02: Obsession
Veröffentlicht am 08.02.2016 in der Kategorie Erotikgeschichten Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!Vor ihm lag ein ganzer Stapel Papier auf dem Tisch. Er hatte keine Ahnung, wie er den jemals füllen sollte, so leer sich sein Kopf im Moment anfühlte. Er kaute auf dem Kugelschreiber herum, obwohl der nicht viel appetitlicher aussah als die benutzte Zahnbürste und die fleckige Matratze.
Obwohl er ganz schlecht geschlafen hatte und ihm seine bleischweren Augen ständig zuzufallen drohten, konnte er seine Gedanken allmählich besser sammeln: Er überlegte sich, dass er zu jeder der drei Strafen – Arrest, Schläge und Strafarbeit – eigentlich eine ganz eigene Phantasie hatte.
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Seine Phantasie mit der Strafarbeit war eine ziemlich alte, die ihm beinahe schon wieder entfallen war und die auch schnell erzählt wäre: Sie hatte etwas mit einem delinquent gewordenen vielleicht fünfzehn-, sechzehn-, maximal siebzehnjährigen Jugendlichen zu tun, der zu Arbeitsstunden verurteilt worden war. Sie war irgendeinem (schwedischen?) Jugendfilm entlehnt, in der ein Junge zum Anstreichen einer Mauer oder eines Zaunes verdonnert worden war. Die Phantasie hatte in seiner Erinnerung nur vage etwas mit Erotik zu tun.
Darüber gab es irgendwie wenig zu schreiben…
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Seine zweite Phantasie betraf das Eingesperrtsein und war auch in der zeitlichen Folge die nächste: Er sah sich nun als neunzehn-, zwanzigjährigen Wehrpflichtigen in olivfarbener Uniform.
Wenn er an seine (noch nicht einmal ein volles Jahr zurückliegende) Bundeswehrzeit zurückdachte, dann fiel ihm auf, dass er in der kurzen Zeit, die seither vergangen war, bereits manches anders wahrzunehmen schien als damals.
Zuallererst den Wehrdienst selber: Den empfand er in der Rückschau als ziemlich überflüssig. Sie betraf aber auch einzelne Situationen und Wahrnehmungen und nicht zuletzt das Thema Arrest.
Es gab aber auch noch eine Reihe von Nebenthemen, die sich nun in seine Gedanken hineindrängten:
Er fand die olivfarbene Bundeswehruniform in der Rückschau eigentlich ziemlich sexy. Angefangen hatte es ja für jeden Rekruten eher unsexy: In den nagelneuen, brettharten, dunkeloliven Uniformhosen und -jacken, sahen selbst die sportlichsten Soldaten grausam ungelenk aus und jeder, der sie trug, war eindeutig als Nassfuchs auswiesen.
Je weicher und verwaschener sie mit der Zeit wurden, desto cooler wurden sie dann allerdings (und desto cooler fühlte man sich natürlich auch als alter Hase, der schon wusste, wo's beim Bund langging). Während man anfangs bei Wochenendheimfahrten peinlichst darauf achtete, in zivil unterwegs zu sein, trug man später seine verwaschene Uniform gar nicht mehr so ungern öffentlich spazieren (womöglich noch in Kombination mit dem lässig über die Schulter geworfenen weißen Seesack).
Während er seinerzeit den typischen BW-Geruch, eine Mischung aus Depotmuff, Kellerfeuchtigkeit und Mottenkugeln, allerdings gar nicht mochte, erschnüffelte er ihn heute hin und wieder mit wohligem Schaudern an seiner zu Hause im Keller eingelagerten Manöverausrüstung (was jedoch wenig daran änderte, dass ihm bei dem Gedanken an eine mögliche Einberufung zu einer Wehrübung gewaltig grauste).
Komischerweise wurde während des Wehrdienstes mit der Zeit so manches sexy, was man ein paar Monate zuvor als Abiturient noch vehement gemieden hätte: Irgendwann trug man sogar die altmodischen blauen Trainingsanzüge und Baumwollsporthosen samt den noch altmodischeren weißen ärmellosen Sporthemdchen mit dem Bundesadler auf der Brust ganz gerne.
Auch die dunkelblauen Einheitsturnschuhe fand man ziemlich OK.
Und das Überraschendste: Fast jeder ließ irgendwann mal die privaten, eher knapp geschnittenen farbigen Slips (er trug einfarbig grüne, violette oder dunkelblaue Jockey-Rio-Slips) zu Hause im Kleiderschrank liegen und zog ohne mit der Wimper zu zucken die oberaltmodische weiße Doppelripp-Unterwäsche der Kategorie „BW einfach“ an. Es entwickelte sich sogar zu so einer Art einheitlichem Dresscode unter sich zusammengehörig fühlenden Kameraden, und es war wohl jedem in irgendeiner Form bewusst, dass man als junger Mann auch in diesen Dingern sexy aussah.
Wenn er es sich so recht überlegte, empfand er diese Sexyness an den anderen Jungs (und an sich selbst) durchaus auch damals schon so — was ihn zwangsläufig auf ein anderes Thema brachte: Wie stand es eigentlich um sein Verhältnis zu Jungs?
Er fand an sich selber (genauso wie unter den Kameraden) eigentlich keinerlei besondere Auffälligkeiten in Punkto schwule Neigungen. Natürlich schaute man unter der Dusche schon auch mal auf die Schwänze der anderen und verglich sich mit ihnen.
Jetzt fiel ihm auch ein, dass er durchaus schon damals ein Faible dafür hatte, unter die Achseln der Kameraden zu schauen. Bei all den ärmellosen Sporthemdchen und Unterhemden gab es dazu ja genügend Gelegenheit. (Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass damals kein Mann auch nur im Entferntesten auf die Idee gekommen wäre, sich die Achselbehaarung oder gar das Schamhaar zu rasieren…)
Besonders drei seiner Kameraden sah er gerne an: Jürgen, Andreas und (den anderen) Ralf: sie waren alle drei drahtig und schlank und von ziemlich jungenhafter Ausstrahlung.
Eigentlich waren es ja vier, die sich äußerlich recht ähnlich waren und die von den Vorgesetzten häufiger miteinander verwechselt wurden: Er selbst gehörte auch dazu. Aber es wäre ihm nicht in den Sinn gekommen, das angenehme Gefühl, das er beim Betrachten der anderen Jungs empfand, mit homosexuellen Neigungen in Verbindung zu bringen! Er hatte umgekehrt auch überhaupt nichts dabei gefunden, als ein ziemlich offenherziger Kamerad einmal zu ihm gesagt hatte, seine Brustwarzen seien wie die einer Frau, weil sie unter der Dusche hart wurden.
Man ging einfach ganz unbefangen und unverklemmt miteinander um: Da war so gar nichts Schwüles dabei…
Oder doch?
Seine Gedanken flüchteten sich zum Thema Arrest zurück:
Er hatte während seiner Bundeswehrzeit tatsächlich zwei Berührungspunkte dazu gehabt, die allerdings beide kaum dazu angetan waren, seine heutige Neigung, die ihm selbst nur schwer erklärlich war, zu befördern.
Einmal waren sie während des Wachdienstes im Wachlokal übermütig geworden und hatten sich nebenan die Arrestzellen angeschaut.
Und ihn hatten sie tatsächlich in einer der Zellen eingeschlossen (wahrscheinlich hatte es eher zufällig gerade ihn getroffen). Er geriet von einer Sekunde auf die andere in Panik und schrie, man solle ihn sofort herauslassen, was die Kameraden dann – teils erschrocken, teils belustigt von seiner hysterischen Reaktion – auch taten. Woher diese übertriebene Reaktion kam, konnte er sich selbst nicht so recht erklären. Sie mochte weniger von Platzangst oder von dem tatsächlichen Gefühl des Eingesperrtseins hervorgerufen worden sein als von der Furcht, für den eigenen Übermut tatsächlich bestraft zu werden und dann womöglich auch noch tatsächlich mit Arrest! (Was ja dann, wenn er es sich jetzt so überlegte, wohl weniger ihn als die Kameraden, die ihn eingesperrt hatten, getroffen hätte).
Offensichtlich war für ihn allein schon die Möglichkeit, mit Arrest bestraft zu werden, seinerzeit mit riesengroßer Angst besetzt gewesen. (Auch später noch hatte er immer wieder Träume, in denen er mit einer Gefängnisstrafe konfrontiert war — und das waren alles andere als geile Träume…)
Seine zweite Erfahrung, die ihn mit dem Thema Arrest konfrontierte, fand ebenfalls während eines Wachdienstes statt. Diesmal wurde er dazu eingeteilt, einen zu der Zeit tatsächlich einsitzenden Arrestanten beim Abendessen zu beaufsichtigen.
Er wurde zusammen mit diesem eingeschlossen, nachdem ein Fahrer die Verpflegung aus der Kantine herbeigeschafft hatte. Es gab Brot, Butter, Wurst, Gurke und Tee aus Blechbehältern. Er half ihm sogar beim Streichen der Butterbrote, aß selbst jedoch nichts davon.
Er war sehr zurückhaltend gewesen: Er hatte ihn nicht gefragt, warum er saß und „wie das so war“. Vermutlich war diese Zurückhaltung in diesem Moment auch angebracht gewesen. Vielleicht hätte der andere aber auch ganz gerne mit ihm geredet…
Was war das eigentlich für ein Typ gewesen, der Arrestant? – Er konnte ihn nicht so recht einschätzen.
Doch er war ganz bestimmt nicht der Typ des aufsässigen Delinquenten, der in der Zelle landete, weil er ständig Mist baute. Er war eher der Typ des psychisch belasteten Außenseiters, der Scheiße baute, weil in ihm ganz einfach irgendetwas aussetzte. Er wirkte auf ihn jedenfalls eher weich und verletzlich. Er hatte Mitleid mit ihm. Immerhin lächelten sie sich hin und wieder freundlich an.
So war auch diese Erfahrung nicht gerade dazu geeignet gewesen, um in ihm eine erotische Vorstellung vom Eingesperrtsein hervorzurufen — im Gegenteil: Was in seiner Erinnerung blieb, war vor allem der verfilzte blaue Trainingsanzug des Arrestanten und der Zellengeruch nach schlechter Verdauung…
Wenn er diese beiden Erlebnisse zusammen betrachtete, war es ihm tatsächlich ein Rätsel, warum ihn die Vorstellung, ja allein schon das Wort „Arrest“ so erregte!
Einen gewissen Einfluss hatte wahrscheinlich auch ein Film gehabt, der vor der Zeit des ersten Weltkrieges spielte und in dem ein junger französischer Kadett im Bau landete, nachdem er von Vorgesetzten und Kameraden ständig getriezt worden war und er sich schließlich gewalttätig gegen einen seiner Peiniger zur Wehr gesetzt hatte.
Hier erregte ihn die Vorstellung, dass das eigentliche Opfer zu einer Tat getrieben worden war, für das es anschließend hart büßen musste.
In diesem Film kam auch die Hindernisbahn vor, über die der arme Junge bis zum körperlichen Zusammenbruch gehetzt wurde. Auch diese Art des Fertiggemacht und des Geficktwerdens (wie es in der heutigen Soldatensprache hieß) erregte ihn zutiefst. Mit großem Interesse las er auch immer wieder Zeitungsartikel über den Bericht des Wehrbeauftragten, in dem regelmäßig von Übergriffen unter Wehrdienstleistenden (nicht selten auch unter Offiziersanwärtern) die Rede war.
Ähnliche Dinge kamen auch in Berichten und Filmen aus dem Internatsmilieu vor: In nachhaltiger Erinnerung war ihm insbesondere eine Szene aus einem Film geblieben, in dem ein frühreifer Junge von den Schulkameraden einem Schuhwichsspiel unterzogen wurde (es fiel ihm auf, dass auch dies ein französischer Film gewesen war).
Bei all diesen Filmen und Berichten hatte er sich jedenfalls nie mit den Tätern verbunden gefühlt, sondern immer mit dem Opfer!
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Seine dritte Phantasie des Bestraftwerdens kreiste um die körperliche Züchtigung.
Erst vor Kurzem hatte er sich wieder daran erinnert, dass er schon als Junge mit wohligem Schaudern an Auspeitschungen in Seefahrer-, Soldaten-, Gefängnis- oder Abenteuerfilmen Anteil genommen hatte. Selbstverständlich sah er sich auch hier nicht in der Rolle des Züchtigenden, sondern in der des blutig verstriemten Gezüchtigten!
In einer besonderen Variante, die seit einiger Zeit immer wieder in ihm hochkam, war diese Phantasie jedoch noch relativ neu: Er hatte vor nicht allzu langer Zeit von der Verurteilung eines randalierenden westlichen Jugendlichen in einem asiatischen Law and Order-Zwergstaat zu einer Gefängnisstrafe und zu sechs Hieben mit dem Rohrstock gelesen.
In den Berichten war die Brutalität dieser von den Engländern während der Kolonialzeit eingeführten Prügelstrafe mit einem gewässerten schweren Rohrstock in epischer Breite ausgetreten worden. Es gab sogar Bilder der Pobacken eines Geprügelten, die selbst noch nach Jahren deutlich sichtbare Narben aufwiesen. Die Schläge auf das blanke Gesäß mussten unglaublich schmerzhaft sein.
Genau dies faszinierte und beängstigte ihn gewaltig. Er wagte es nicht einmal in seinen Phantasien, sich selbst dieser brutalen Strafe zu unterziehen.
— Doch! Er verurteilte sich zwar selbst dazu, aber er fand immer wieder einen Ausweg, die Strafe irgendwie abzumildern. Was ihn daran so schreckte, waren zum einen die mutmaßlich unerträglichen Schmerzen, zum anderen die Narben, die die Schläge unweigerlich zurückließen. Doch gerade diese Phantasie ließ ihn von Stund an nicht mehr los…!
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Er fand noch immer nicht den Anfang, um seine Tagträume zu Papier zu bringen.
War da womöglich noch ein Motiv, das er vergessen hatte?
Oh ja, da war tatsächlich noch etwas!
Saló…
Es war ein ziemlich heftiger Film von Pasolini, den ein Schulfreund angeschleppt hatte.
Die Dekadenz der Szenerie, in der ein letztes versprengtes Häuflein von Faschisten kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch des Mussolini-Regimes noch einmal sexuelle Ausschweifungen mit gefangenen Jugendlichen inszenierten, hatte ihn sogleich in ihren Bann gezogen. Einmal mehr sah er sich in der Rolle der wie Hunde an Leinen geführten und auf Knien rutschenden Jugendlichen (es waren hübsch anzuschauende Jungen und Mädchen) und ganz bestimmt nicht in der der dekadenten Herrscher! (Wovon er sich jedoch definitiv abgestoßen fühlte, war die Hinwendung des Filmes zur Scheiße und zu bestialischem Morden.
)
Das Grundmotiv des Filmes, den ausschweifenden Phantasien einer Despotin ausgeliefert zu sein (die Männer in dem Film fand er einfach nur degoutant), entwickelte sich zu einer seiner lebhaftesten Obsessionen…!
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